In den Morgenstunden des 4. Mai 2012 hat es auf das Peter-Weiss-Haus in Rostock einen Buttersäureanschlag gegeben. Es wurden zwei Scheiben zum Veranstaltungssaal eingeworfen und Buttersäure in diesen verschüttet. Veranstaltungen wurden abgesagt.
Das Peter-Weiss-Haus ist ein Kultur- und Bildungszentrum inmitten der Kröpeliner Tor Vorstadt.Über 200 Menschen
haben die Wiederbelebung des ehemaligen Haus der deutsch-sowjetischen
Freundschaft für das Gemeinwesen vor drei Jahren ermöglicht. Eine
Vielzahl von Bewohnern des Stadtteiles beteiligen sich durch Spenden und
ehrenamtliche Arbeit an der Sanierung destraditionsreichen
Einzelbaudenkmals. Das Projekt ist überregional durch ein Vielzahl von
Veranstaltungen bekannt. Im Haus arbeiten die Vereine Literaturhaus
Rostock e.V. und Soziale Bildung e.V.. Dem Haus angeschlossen ist ein
Freigarten, der durch die subraum Genossenschaft betrieben wird. Die
Kinder- und Jugendarbeit des Stadtteils befindet sich ebenfalls hier.
Personen kamen in Folge des Anschlages nicht zu Schaden. Feuerwehr und
Polizei sicherten denTatort. Eine Veranstaltung mit 20 Kindern musste
auf Grund von Gesundheitsgefährdung abgebrochen werden. Die am Abend
geplante Salsa-Tanzveranstaltung wurde abgesagt. Aufgrund der in der
selben Nacht durchgeführten Buttersäureanschläge auf das
‘InternationaleKultur- und Wohnprojekt’ (IKUWO) in Greifswald und den
‘Demokratieladen’ in Anklam kann einneonazistisch motivierter
Hintergrund vermutet werden.
Der Freigarten hat weiter geöffnet und
die Veranstaltungen werden ab morgen wie geplantstattfinden. Die Offene
Kinder- und Jugendarbeit bleibt kurzzeitig geschlossen. Das Peter Weiss
Haus versteht sich als offener Ort für Engagement und wird sich
weiterhin gegenneonazistische Tendenzen einsetzen. Wir erklären uns mit
den weiteren von Anschlägen betroffenenMenschen und Orten solidarisch.
Die heutige Salsaparty sowie das morgige Konzert LIKE WATER: Garda wurden kurzfristig agesagt.
PM
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