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Bühne

Mr. Soul Stefan Gwildis im Interview

Mr. Soul Stefan Gwildis im Interview

Okt 12

Stefan Gwildis wird "George Clooney der deutschen Soulmusik" genannt. Sein Blick und seine markante Schmirgelstimme lassen Frauenherzen schmelzen. Mit dem Album "frei händig" setzt der Hamburger erstmals auf Eigenkompositionen – und bringt wieder explizit soziale und politische Inhalte unter.

30.10.2012 · 19.00 Uhr · Moya
 

0381-Magazin: Sie wurden mit eingedeutschten Soulhits bekannt. Wann haben Sie gespürt, dass die Zeit reif ist für ein Album mit Eigenkompositionen?
Stefan Gwildis: Ich habe früher schon eigene Songs geschrieben, aber der Mix der Stile war damals noch größer gefasst. Irgendwann fing ich an, Soulklassiker mit deutschen Texten auszuprobieren. Das war für vier Alben super. Ich finde, inzwischen bin ich es mir selbst schuldig, mal etwas Neues auszuprobieren. Das juckt einfach, ist aber leichter gesagt als getan. Anfangs habe ich mit Mousse T und mit den Söhnen Mannheims rumprobiert, mich eine Weile mit Jazz beschäftigt.

0381-Magazin: Mit welchem Ergebnis?
Gwildis: Dass ich mich da nicht so zuhause fühle. Im Bereich des freiheitlichen Soul fühle ich mich wohler, denn der hat ja auch das jazzige Element – neben Gospel, Spiritual oder dem Sound aus New Orleans und San Francisco. Dazu kam der Tod unseres Pianisten Ralf Schwarz, der sich letztes Jahr das Leben nahm. Eine Verzweiflungstat, die nur ganz schwer zu verstehen ist. In diesem Moment hatte ich das Gefühl, wir anderen müssten umso stärker zusammenhalten.

0381-Magazin: Ihr Freund Ralf Schwarz saß auch bei der ARD-Show "Inas Nacht" am Klavier und spielte Akkordeon. Können Sie verstehen, dass Menschen freiwillig aus dem Leben treten?
Gwildis: In dem Fall hinterließ es völlige Ratlosigkeit. Niemand hatte seine tiefe depressive Struktur mitbekommen. Ein anderer Musiker, den ich kenne, ist manisch-depressiv. Er sendet immer so viele Signale aus, dass man in der Lage ist, ihm zu helfen. Das gab es fatalerweise bei Ralf Schwarz nicht. Wir kannten uns über 30 Jahre, wir haben früher diese ganzen Anarcho-Musicals gemacht. Wir wussten eigentlich ganz viel voneinander, aber dass er so tiefe depressive Strukturen hatte, konnte niemand ahnen. Das hat uns allen den Boden unter den Füßen weggerissen, abgesehen davon, dass er eine Frau und zwei Kinder hinterlässt. Dieser Zustand muss sehr grausam sein.

0381-Magazin: Inwieweit hat Ihre Herkunft Sie geprägt?
Gwildis: Meine Elterngeneration ist in einem vaterlosen Jahrhundert groß geworden. Der Vater meines Vaters ist von den Nazis erschossen worden, er war ein beinharter Kommunist in Hamburg. Der Vater meiner Mutter hingegen ist 1939 eingezogen worden und kam erst 1951 wieder. Viele Mütter waren restlos überfordert, weil der Familiensouverän fehlte. Sie konnten ihre Erziehung nur notdürftig machen. Das ist auch eine Wunde in Deutschland, die schwer geschlossen wird.

0381-Magazin: Viele fordern, die Vergangenheit endlich mal ruhen zu lassen. Wie sehen Sie das?
Gwildis: Ich finde, eine gute Pflege dieser Wunde ist ganz wichtig. Das Lied "Wär mir egal" liegt mir sehr am Herzen, die Musik habe ich im Verbund mit Tobi Neumann und Martin Langer geschrieben. Den Text hat mein alter Freund Michy Reincke gemacht. Für mich ist es wichtig, jemanden an der Seite zu haben, der mich und die ganze emotionale Geschichte um meinen Bruder und unsere Familiendramen so gut kennt - und es auch versteht, darüber noch klare Sätze zu formulieren. Ich lege keinen großen Wert auf maßgeschneiderte Klamotten, aber an meine Texte sollen die großen Meister dran. Und Michy ist so einer.

OLAF NEUMANN


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