Pyranja Kolumne
Viva la Love!
Sep 08
Liebe ist ein großes Wort. Doch woher weiß man im wahren Leben, ob man sie gefunden hat? Kann man sich Liebe einreden? Oder sich für die Liebe arrangieren? Für die Liebe wurde und wird getötet, gelogen, gemordet, korrumpiert. Ein Königreich für einen einzigen Kuss. Die Geschichte wiederholt sich wieder und wieder bis zurück in den Garten Eden. Aber warum entwickeln wir überhaupt dieses Gefühl? Kann man sich Seelenverwandtschaft einbilden? Warum wartet man voller fanatischer Romantik jahrelang auf seinen Prinzen mit dem weißen Pferd? Haben wir alle zuviel Bravo gelesen? Gibt es die Liebe eigentlich für jeden? Und wenn ja, wie oft im Leben begegnet man ihr? Einmal? Mehrmals? Jeden Sommer neu? Verbraucht sich die Liebe im Laufe der Zeit? Muss man sich an ihr festhalten, um am Ende nicht allein voller Tränen und Hoffnungslosigkeit der Einsamkeit ins Auge zu schauen? Oder muss man loslassen können, um sich die eigene Freiheit zu bewahren? Warum wollen wir alle soviel Freiheit? War das schon immer so? In welchen Momenten verwandelt sich das Bauchkribbeln der ersten Begeisterung und die Hingabe eines einzigen Augenblicks in wahre Liebe? Warum machen wir einen Unterschied zwischen Verliebtsein und Liebe? Verlieben sich Männer leichter als Frauen oder umgekehrt? Warum hat die Liebe soviel Bedeutung? Haben wir alle vielleicht einfach nur Angst davor alleine alt zu werden? Warum will man immer das, was man nicht haben kann? Warum ist man nie zufrieden? Vielleicht sind die besten Beziehungen ja die langweiligsten. Nur warum hat Langeweile so ein schlechtes Image? Beruhigt es eine Beziehung zu führen? Bekommt man automatisch Torschlusspanik als Single? So jung wie heute durfte man sich früher in meinem Alter gar nicht mehr fühlen - wir werden immer älter und bleiben immer länger jung. Benimmt man sich deshalb bis Mitte Vierzig wie ein pubertierender Spätzünder oder war das früher auch schon so, nur hat es uns keiner gesagt? Oder haben die Kinder die eigentliche Macht und verändern alles sobald sie sich in unser Leben schreien? Und was ist besser: eine luftig-leichte Sommerliebe, die mit den ersten Herbststürmen im Alltag versandet und einen an den warmen Nachgeschmack von Sonnenuntergängen und Sternschnuppen bis zum nächsten Frühjahr erinnert oder eine Beziehung, nur um der Beziehung wegen? Oder ist die Liebe naturwissenschaftlich betrachtet nicht mehr als ein Werkzeug, das letztendlich nur die Fortpflanzung sichert und somit die Weiterentwicklung des Homo Sapiens? Anders gefragt: können sich Tiere eigentlich auch verlieben?
Liebe Grüße, PÜ
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