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Musik aus MV

SHANTY 2.0. – DIE BLOWBOYS

SHANTY 2.0. – DIE BLOWBOYS

Aug 16
Weisse Bärte, maritim gestreifte Hemden und ein rotes Haldtuch waren Gestern. Die Rostocker Shantychor-Szene ist nun um eine Männergruppe größer und diese bringt frischen Wind in eine alte Tradition. An der Hochschule für Musik und Theater Rostocker haben sich im vergangenen Jahr 12 junge Herren zusammengetan und den Shantychor "Die Blowboys" gegründet. Am Ende vom Lied steht eine nun ausgefüllte Marktlücke!

0381-Magazin: Wie kam es denn zum ausschlagebende Impuls die "BlowBoys" zu gründen?
BLOWBOYS: Unser Akkordeonist Max musste im Mai 2014 seine Nebenfachprüfung Akkordeon ablegen und hatte dafür noch ein bisschen Zeit zu füllen, damit die halbe Stunde voll ist. Da das Instrument zuvor aus vielerlei Gründen eher stiefmütterlich behandelt worden war und ohnehin nur noch eine Woche Zeit war bis zur Prüfung, musste es etwas Einfaches sein, das ohne großen Probenaufwand eingeübt werden konnte. Also fragte er seine Kumpel von der Männerfraktion des Kammerchores der hmt "Vocalisti Rostochienses", ob wir nicht Lust hätten, mit ihm zusammen den 'Hamborger Veermaster' zu singen. Gesagt getan, wir haben vor der Prüfung einmal im Innenhof der hmt kurz geprobt und dann gings los. Die Prüfung war bestanden und den Prüfern gefiel besonders eben jenes Stück. Abends wurde im Pub ordentlich gefeiert und beim Singen des Refrains "Blow, boys, blow for Californio!" kam uns dann der Gedanke, man könnte sich ja "Die Blowboys" nennen. Das erschien uns seriöser als "Shietgäng", was ebenfalls ein Begriff aus dem Song und damit eine Option gewesen wäre. Und auch wenn wir manchmal fälschlicherweise als "Blue Boys" angekündigt werden oder zweimal nachgefragt wird, ob wir wirklich so heißen und uns die Zweideutigkeit unseres Namens bewusst ist, bleibt "Blowboys" auf jedenfall im Gedächtnis.

0381-Magazin: War euch die Marktlücke bei der Gründung bewusst?
Blowboys: Wir haben überhaupt nicht auf irgendwelche Marktlücken geschielt. Es verging ja auch noch fast ein Jahr bis wir unseren nächsten Auftritt im März 2015 auf dem EAS Kongress in der  HMT hatten. Auf dem sollten wir noch einmal den "Veermaster" singen. Und da geschah es, dass Max aus welchem Kellerverließ auch immer die maritime Song-Sammlung "Anker auf!" von Otto Groll hervorholte. Da beschlossen wir, ungefragt noch einen zweiten Song zu singen, und zwar "Karamba, Karacho, ein Whisky" aus eben jener Sammlung. Einige von uns kannten nur die Schlagerversion von Heino, wussten aber nicht, dass das eigentlich eine traditionelle Melodie ist. Und nachdem auch das super ankam, haben wir einfach beschlossen, das weiterzumachen und die anderen Stücke auch einzuüben. Aber vornehmlich, weil wir Spaß am gemeinsamen Singen haben und die Stücke im vierstimmigen Satz musikalisch anspruchsvoll sind. Dass wir damit eine Marktlücke füllen können wurde uns erst im Laufe der Zeit bewusst und insbesondere durch die große Resonanz während der letzten HanseSail. Wir haben auch eigentlich nicht wirklich viel aktiv dafür getan, bekannt zu werden. Die Leute kamen eigentlich immer auf uns zu. Das eine ergab das andere: Auftritt auf der UNICEF-Spenden-Gala in Timmendorfer Strand, erstes eigenes Konzert im Gutshaus Dummerstorf, CD-Aufnahme und Release Konzert, Teilnahme am Chorwettbewerb in Lissabon ... Viel geht auch über Mundpropaganda. Und auch wenn wir das ganze inzwischen im Rahmen unserer zeitlichen Möglichkeiten schon recht professionell angehen was Proben und Auftritte angeht sowie auch die Präsentation nach außen über Homepage und Social Media, stehen immer die Musik und der Spaß am Singen im Vordergrund und das merkt man uns, glauben wir, auch an. Wir sind einfach 12 Freunde, die gern zusammen singen.

0381-Magazin: Ihr singt auch auf platt...
Blowboys: Richtig Platt sprechen kann keiner von uns. Wir verstehen zwar das Meiste aber gelernt haben wir das nicht. Der eine oder andere von uns hat jedoch noch Großeltern, die bei der Aussprache helfen können.

0381-Magazin: Wss sagen denn die alten Rostocker Shanty-Chöre über euch?
Blowboys: Die finden das in der Regel gut, was wir machen und freuen sich, dass sich endlich mal jüngere Leute, dieser Musik annehmen. Es gibt auch die ein oder andere Anfrage für gemeinsame Auftritte. Auch wenn es die ein oder andere Stimme gibt, die meint, das unser "kammerchörige" vierstimmige Satzgesang nicht wirklich shanty-like ist, ist das ja genau unser Merkmal, durch das wir uns von den meisten anderen Ensembles abheben. Und auch wenn unsere musikalische Herangehensweise eine andere ist, haben wir sehr großen Respekt vor dem Wirken und der Leistung der anderen Rostocker Shantychöre wie "Luv und Lee" oder auch "De Klaashahns", die 2014 50 Jahre alt wurden. So lange als Ensemble zu bestehen und die musikalische Landschaft Rostocks zu gestalten, ist schon eine tolle Sache. Auch was die "Breitlings" machen, gefällt uns musikalisch sehr gut.

0381-Magazin: Jetzt habt ihr sogar Gold in Lissabon bekommen.
Blowboys:  Wir haben vom 24.-27. Juni 2016 in Lissabon am 5. Festival Coral de Verao (Portuguese Summer Choral Festival) teilgenommen. Diese Idee kam uns, als der Kammerchor beschloss, dort anzutreten und wir erfuhren, dass es auch eine "Folklore"-Kategorie gibt. Da 9 von uns ohnehin im Kammerchor singen, dachten wir uns, dass es doch lustig wäre, die anderen einfach mitzunehmen und als Blowboys separat in der Folklore-Kategorie anzutreten. Auch dort hieß unsere Devise wieder: Singen so gut wie wir können und Spaß haben. Und das kam beim Publikum und der Jury gut an. Das fing beim Outfit an. Die meisten Chöre waren traditionell in Kleid und Anzug unterwegs, wir in getreiften Pullovern und Fischerhemden. Statt in schwarzen Schuhen gingen wir in Sandalen oder barfuß auf die Bühne. Was uns auszeichnet ist die Kommunikation untereinander aber vor allem mit dem Publikum und das fand die Jury sehr gut. Mit einem Gewinn der Kategorie haben wir dennoch nie gerechnet. Umso größer war dann die Freude und das ungläubige Staunen bei der Preisverleihung. Uns freut besonders, dass unsere Musik offensichtlich auch bei Leuten ankommt, die die Sprache und damit den Inhalt der Songs gar nicht verstehen, das heißt, dass wir wohl eine Verbindung mit dem Publikum aufbauen können, die Sprachbarrieren überwindet. Dass unsere Familien und Freunde und viele Leute aus Rostock und Umgebung unsere Musik gut finden, ist natürlich sehr schön, dass aber auch eine international besetzte Jury (USA, Portugal, Mexiko, Lettland, Singapur) aus Fachleuten unsere Performance "Gold-würdig" findet, ehrt uns ungemein. Das ist schon eine sehr tolle Anerkennung für die viele Arbeit, die wir im letzten Jahr in das Projekt gesteckt haben und ein Ansporn, genau da weiterzuarbeiten.

0381-Magazin: Ihr habt „Nägel mit Köpfen“ gemacht und schon eine CD aufgenommen. Allerdings keine eigenen Produktionen.
Blowboys: Wir haben uns entschlossen, die Sammlung "Anker auf!" von Otto Groll einzusingen, weil die Arrangements wirklich gut sind und diese in ihrer Gesamtheit so noch nicht auf CD erschienen sind. Wir waren der Meinung, die Lieder sollten in einer guten Qualität einer breiteren Zuhörerschaft zugänglich gemacht werden. Wir haben natürlich auch noch andere Songs im Repertoire, das wir beständig erweitern. Zudem haben wir begonnen, auch eigene Arrangements von Liedern zu erarbeiten wie etwa eine spezielle Version des "Hamborger Veermaster". Mit eigenen Arrangements von "Leaving of Liverpool" oder "Shenandoah" wollen wir unser Programm auch etwas "internationaler" gestalten. Außerdem haben wir auch viel in Bibliotheken und anderen Notensammlungen - teilweise aus dem 19. Jh. - gestöbert und viel interessantes Material zutage gefördert. Einiges wurde sogar in der unmittelbaren Umgebung von Rostock tradiert und schriftlich festgehalten. Diese Stücke, von denen oft nur der Text vorhanden ist, mit neuer Musik zu unterlegen, ist eine spannende Aufgabe für die Zukunft. Insofern gibt es genug Material und Ideen für eine CD mit eigenen Sachen. Wenn es soweit ist, werdet Ihr es erfahren.

ANNE ROLOFF

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