Umland
Tierisch was los im Zoo Rostock! August 2016
Aug 16
Neuguinea-Kurzschnabeligel – eine Besonderheit der Evolution
Liebe Leserinnen und Leser,
4.500 Tiere in 320 verschiedenen Arten aus aller Welt leben im Zoo Rostock. Einige von ihnen weisen ganz spezielle Merkmale und Besonderheiten auf. So auch der Neuguinea-Kurzschnabeligel, den wir Ihnen hier vorstellen möchten.
Ein eierlegendes Säugetier
Als eierlegendes Säugetier stellt der Neuguinea-Kurzschnabeligel eine Besonderheit in der Evolution dar – sozusagen ein Zwischenschritt der Entwicklungsgeschichte. Kurzschnabeligel zählen zu den sogenannten Kloakentieren. Das bedeutet, dass sie nur eine Körperöffnung für Kot, Urin und die Eiablage haben. Nachdem die Jungtiere in der körpereigenen Bruttasche der Mutter geschlüpft sind, werden sie zwei Monate lang über ein Milchdrüsenfeld gesäugt. Auch wenn das Jungtier die Bauchtasche später schon verlässt, werden die Tiere bis zu einem Alter von einem Jahr mit Milch versorgt. In der Natur stehen Ameisen, Termiten und Insekten auf dem Speiseplan der Schnabeligel. Mithilfe von Elektrorezeptoren spüren sie Termiten- und Ameisenhügel auf und setzen ihre Grabschaufeln und die lange, klebrige Zunge ein, um an die Beute zu kommen. Die Tiere sind zahnlos, weshalb sie ihre Nahrung mit Hornplatten zerquetschen. Die Neuguinea-Kurzschnabeligel sind auf Neuguinea und den vorgelagerten Inseln Australiens beheimatet. Mit unserem heimischen Igel ist der Kurzschnabeligel übrigens nicht verwandt. Unterschiede zeigen sich insbesondere im Körperbau, in ihrem Verhalten oder in der Fortpflanzung.
Eine neue Partnerin für Gonzo
Mit der Eröffnung des Darwineums zog vor einigen Jahren der Kurzschnabeligel Gonzo mit seiner damaligen Partnerin im Zoo Rostock ein. Die Geburt des kleinen Harapan einige Zeit später war eine große Überraschung. Dass dieser, nachdem seine Mutter überraschend verstarb, liebevoll von seinen Tierpflegern aufgezogen wurde, kam einer Sensation gleich. Ende des letzten Jahres zog Harapan, dessen Name übersetzt "Hoffnung" bedeutet, in den Tierpark nach Berlin. Im Gegenzug kam das Weibchen Kedua nach Rostock und lebt nun mit Gonzo zusammen. Nach dem ersten großen Zuchterfolg hoffen wir nun wieder auf Nachwuchs bei den Neuguinea-Kurzschnabeligeln.
Wenn Sie neugierig geworden sind, schauen Sie doch gern bei Gonzo, Kedua und ihren Mitbwohnern vorbei. Wir freuen uns auf Sie!
Herzliche Grüße,
Ihr Udo Nagel
Foto (Zoo Rostock/Dobbertin): Kurzschnabeligel im Darwineum im Zoo Rostock.
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