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KINO

Wurzelbetrachtungen - Charly Hübner im Interview

Wurzelbetrachtungen - Charly Hübner im Interview

Apr 09

Der Schauspieler Charly Hübner ist diesjähriges Mitglied der Jury beim FiSH 09. Bekannt sein wird er den meisten als Stasi-Offizier an der Seite von Ulrich Mühe in „Das Leben der Anderen“. Ab 2010 wird Hübner im neuen Rostocker „Polizeiruf 110“ als Kommissar Alexander Bukow durch die Straßen der Hansestadt schleichen. Uns hat er erzählt, warum Filme manchmal wie mittelmäßige Burger sind, er sich selbst nicht sehen mag und warum es schön ist, in Mecklenburg nicht von Drogenbossen erschossen zu werden.




0381: Du bist ja nun Mitglied der Jury beim Fish 09: Warst du schon mal in der offiziellen Position, über die Qualität von Filmkunst zu urteilen?

Hübner: Nein. Ich bin deswegen sehr neugierig. Gerade weil es ja auch ein Festival für sehr junge Filmemacher ist. Da kann man so eine Wurzelbetrachtung vornehmen, kann schauen, wie es ist, wenn jemand anfängt, Filme zu machen. Das finde ich sehr spannend.


0381: Die Wertung ist ja auch offen vor Publikum...

Hübner: (lacht) Oh ja, ich vermute mal, dass man sich da dreimal überlegt, wie man was zu wem sagt.


0381: Bereitest du dich auf die Juryarbeit vor?

Hübner: Klar, zunächst habe ich geschaut, wer da so mit mir in der Jury sitzt. Ich kenne keinen persönlich, was ich wiederum sehr spannend finde. Und dann kommt natürlich das Filme sichten ....

 

0381: Was macht einen guten Film aus?

Hübner: Puh, das ist schwer in Worte zu fassen. Film ist ja ein Gesamtkunstwerk. Filme, die ich besonders mag, sind unterhaltsam, emotional, krass und man schaut sehr guten Schauspielern bei der Arbeit zu. Und es ist wichtig, dass die Regisseure ein Gespür für den klugen Einsatz von Musik haben. Es kommt auf das Gleichgewicht an.


0381: Was heißt kluger Einsatz von Musik?

Hübner: Ich finde, es gibt oft zu viel Musik in den heutigen Filmen. Ich habe gerade „Wolke 9“ von Andreas Dresen gesehen und der kommt komplett ohne aus. Die Musik ist dort die S-Bahn, die vorbei fährt, der Regen oder die Nähmaschine. Das ist toll, weil der Film viel näher am Zuschauer dran ist. Es gibt Filme, die Musik brauchen, weil das Thema zu heftig ist oder weil die Musik die Filmwelt näher an die Realität holt. Aber viele Filme brauchen das nicht dringend, oft werden Szenen mit Musik regelrecht zugeklebt, obwohl die Schauspieler die Stimmung auch gut ohne Musik erzeugen können.

 

(Foto: Jeanne Degraa)

0381: Zu viele Reize auf einmal...

Hübner: Genau. Mit dem Resultat, dass es dann stumpf wird, wie ein mittelmäßiger Burger.



0381: Kannst du dir vorstellen, selbst mal einen Film zu machen?

Hübner: Ich bereite zur Zeit meinen ersten Langspielfilm vor. Es wird ein Improvisationsfilm.Viel mag ich dazu aber noch nicht erzählen. Wir drehen Ende März und dann noch mal im nächsten Winter.

0381: Schaust du dir deine eigenen Filme eigentlich gern an?

Hübner: Filme mit mir selber anzuschauen, fällt mir schon sehr schwer. Insbesondere wenn ich dann noch mit anderen zusammen gucken soll. Alleine geht das schon besser, dann gucke ich aber eher zoologisch und handwerklich: Was hab ich falsch gemacht, wo ist der Gedanke falsch verwurzelt...


0381: Mit einem Abstand sieht man Dinge manchmal anders.

Hübner: Ja genau.  


0381: Schlägt dein Herz eher für Film oder Theater?

Hübner: Als Zuschauer gehe ich lieber ins Kino. Theater ist für mich ein Ort, an dem man eigentlich immer etwas Neues ausprobieren muss. Ich habe ja lange Theater gespielt, aber es werden oft Dinge nochmals durchgekaut, die wir schon kennen. Theater, was neue Sachen aufreißt, ein neues ästhetisches und inhaltliches Bewusstsein schafft - das finde ich spannend. Und zum Glück gibt es das ja auch.


0381: Du bist ja nun neuer Kommissar für den neuen Polizeiruf 110 in Rostock. Was für ein  Verhältnis hast du zur Stadt?

Hübner: Als Kind war ich oft da. Ich komme ja aus dem Süden Mecklenburgs und unser zweites „zu Hause“ war Hiddensee. Deshalb haben wir öfter mal einen Abstecher nach Rostock gemacht. Für ein Studium wohnte ich dann auch mal für ein halbes Jahr in Rostock. Die Wohnung war „Am Strande“, da war alles schief. Wenn man treppab ging, hatte man das Gefühl, es geht 'rauf.


0381: Hatte die Stadt Einfluss auf deine Entscheidung für die Kommissar- Rolle oder würdest du auch in Hannover oder Castrop-Rauxel drehen?

Hübner: Auf jeden Fall hatte die Region Einfluss. Ich habe mir immer gesagt, sollte jemals so ein tolles Angebot auf mich zu kommen, dann mache ich das - aber nur in Mecklenburg. Tja, und nun freue ich mich riesig auf die Dreharbeiten und kann es kaum abwarten.


0381: Das klingt sehr heimatverbunden.

Hübner: Man kommt nach Mecklenburg und denkt sofort: Mensch, hier ist alles in einer guten Waage. Man hat hier bürgerliches Wohlsein, wird nicht gleich von irgendwelchen Drogenbossen erschossen, hat zum Teil sehr raue unberührte Natur und Flecken der totalen Einsamkeit. Und ... Hamburg und Berlin sind direkt vor der Tür. Großartig! Ich freue mich sehr darauf, bald wieder hier zu sein.


Birke Scheffler

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