Kindererziehung ist Vatersache
Emus sind ganz besondere Tiere, denn bei dieser Vogelart ist es der Vater, der sich sowohl um das Ausbrüten der Eier als auch um die Kükenaufzucht kümmert.
„So ist es auch in unserem Fall - alles läuft daher völlig unproblematisch", sagte die Kuratorin.
Der fast dreijährige Max kam im August 2016 vom Niederrhein nach Rostock und passt ganz genau auf das kleine Küken auf, dem es sehr gut geht. Das Geschlecht ist zwar noch nicht bekannt, jedoch hat es seit seiner Geburt bereits etwa das Doppelte an Größe zugelegt. Der kleine Emu hat guten Appetit: Auf dem Speiseplan stehen Obst, beispielsweise Äpfel und Birnen, Gemüse wie Salat, Gurke, Möhre oder gekochter Brokkoli und Pellets. Inzwischen pickt das Küken auch schon Gräser von der Anlage oder kleine Insekten, die es findet.
Das Muttertier Speedy lebt bereits seit 2011 im Zoo Rostock und schlüpfte vor 16 Jahren im Tiergarten Nürnberg. Für Speedy wie auch Papa Max ist es nicht nur das erste Küken in ihrem derzeitigen Zuhause, sondern der erste Nachwuchs überhaupt. Da die Aufzucht nun Sache des Vaters ist, lebt Speedy mit den Bennett-Kängurus auf der Anlage*, während Max und Emu-Küken auf eine Hälfte des Wildhund-Geheges umgezogen sind, natürlich getrennt von den eigentlichen Bewohnern. Dort kann er sich in aller Ruhe der Kindererziehung annehmen, bis der Emu-Nachwuchs dann mit etwa einem Jahr ausgewachsen ist und im zweiten bis dritten Lebensjahr geschlechtsreif wird.
„Wir sind sehr stolz auf diese Premiere und sind guter Dinge, dass die Aufzucht weiterhin so super läuft", freute sich Antje Zimmermann.
* HINTERGRUND
Im Juli 1983 konnte der Vogelbestand im Zoo Rostock durch zwei bizarre Gestalten der Buschsteppe Australiens erweitert werden: Zwei Emus trafen aus der damaligen BRD ein.
Das heutige Pärchen, Speedy und Max, lebt zusammen mit den Bennett-Kängurus in einer Wohngemeinschaft. Wie auf vielen anderen Anlagen im Zoo auch, kommt hier das Konzept der Vergesellschaftung zum Tragen. Dies bietet für die unterschiedlichen Tierarten die Möglichkeit, ihr Leben anspruchsvoll zu gestalten. Die Begegnung verschiedener Tiere schafft reichlich Abwechslung und stellt neue Ansprüche an das Verhalten der Tiere. Voraussetzung ist aber natürlich, dass keine der Arten von der Wohnsituation Schaden nimmt. Daher werden nur Tiere zusammengebracht, die in ihrem ursprünglichen Herkunftsort den gleichen Lebensraum oder geografischen Raum teilen, wie im Fall der Emus und Kängurus die Heimat Australien.
Der Rostocker Zoo gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen Norddeutschlands. 2015 wurde er in seiner Kategorie (bis 1 Millionen Besucher) zumbesten Zoo Europas gewählt. Besonders gute Noten gab es für die Qualität der Tierhäuser und Gehege, für seine grüne Landschaft und Vegetation, das einzigartige zoologisch-botanische Ambiente sowie für die vielfältigen Bildungsangebote. Zudem wurde der Zoo mehrfach mit dem Gütesiegel „Familienfreundliche Einrichtung" ausgezeichnet. An unseren Erfahrungsstationen und auf den Spielplätzen haben kleine und größere Besucher die Gelegenheit, sich auszuprobieren und auszutoben. Jede Menge Veranstaltungshighlights, öffentliche Schaufütterungen und tierische Erlebnisse runden das Angebot für die ganze Familie ab.
PM: Zoo Rostock / Foto: Zoo Rostock / Kloock
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