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#WIRFUERBIO – Biomüll kann mehr!
Okt 18
Gemeinsam gegen Plastik in der Biotonne
Deutschland räumt auf in der Biotonne. Unter dem Motto „#wirfuerbio - Biomüll kann mehr“ bündeln Abfallwirtschaftsbetriebe und Kommunen aus ganz Deutschland, darunter die Stadtentsorgung Rostock und die Hanse- und Universitätsstadt Rostock ihre Kräfte. Gemeinsam wollen sie die Verunreinigung des Bioabfalls minimieren und die Qualität der aus Bioabfall gewonnenen Komposterde verbessern. Ziel dabei ist die nachhaltige Verwertung von Bioabfällen, denn davon haben alle etwas: ökonomisch und ökologisch.
Gestörter Energiekreislauf und Mikroplastik in Trinkwasser und Nahrungsmitteln
Plastiktüten bilden noch immer den größten Störstoffanteil im Bioabfall. Damit wird ein eigentlich 100 Prozent biologischer und verlustfreier Energiekreislauf maßgeblich gestört. In Sortierprozessen können nicht alle Störstoffe aus dem Bioabfall restlos entfernt werden. Deshalb landen auch immer wieder Plastiktüten in dem Material, aus dem Bioenergie und Qualitätskompost hergestellt wird. Wertvolles organisches Material geht dann verloren, wenn Bioabfall in zugeknoteten Plastiktüten komplett aussortiert werden muss und direkt im Restmüll landet. In Mikroplastik zerfallen, können herkömmliche Plastiktüten nicht mehr ausreichend aus dem fertigen Rohkompost gesiebt werden und landen so auf den Beeten und Äckern, werden ins Grundwasser gespült, gelangen ins Meer und damit unweigerlich in unsere Nahrungskette. Das bedeutet: Mikroplastik in unserem Trinkwasser und unseren Nahrungsmitteln.
Alternative Bioabfallsammlung im Haushalt
Die Entsorgung von Bioabfällen gehört natürlich nicht zu den angenehmsten Aufgaben im Haushalt. Dennoch ist es wichtig, dass alle an dieser Stelle mitwirken, denn nur gemeinsam können wir etwas verändern. Bioabfälle sollten im besten Fall lose in einem dafür vorgesehenen Behälter gesammelt und direkt ohne Behälter in die Biotonne entleert werden. Auch die Sammlung in einer Papiertüte ist eine sinnvolle Alternative. Dafür eignet sich die Kampagnenpapiertüte, die derzeit unter anderem auf den Rostocker Wochenmärkten eingesetzt wird, oder jede andere Papiertüte, die zu 100 Prozent aus Papier besteht. Auch in ein, zwei Lagen Tageszeitung eingewickelt ist der Bioabfall in der Biotonne sehr willkommen. Geht gar kein Weg an der Sammlung des Bioabfalls in Plastiktüten vorbei, sollte der wertvolle Inhalt dieser Tüte einfach in die Biotonne und die Plastiktüte selbst im Anschluss separat entsorgt werden. Als praktische Gedankenstütze wurden die Bioabfallbehälter in Rostock extra mit einem Aufkleber „Trenn dich hier und jetzt von deiner Plastiktüte“ ausgestattet.
Was viele einfach nicht wissen
Nicht nur die herkömmliche Plastiktüte besteht aus „Erdöl“, auch „kompostierbare Plastiktüten“ dürfen einen Anteil „Erdöl“ enthalten, der aber grundsätzlich biologisch abbaubar sein muss. Innerhalb des Produktionsprozesses der Anlagen werden auch kompostierbare Beutel nicht sicher vollständig biologisch abgebaut. Diese Tüten erfüllen die Euro-Norm nämlich schon, wenn sich nach 12 Wochen 90 Prozent der Tüte in Teile zersetzt haben, die kleiner als 2 Millimeter sind und wenn nach 6 Monaten mindestens 90 Prozent der Tüte biologisch abgebaut sind. Aufgrund der Verweilzeiten in den Kompostierungsanlagen überschreiten diese Tüten die Mindestbedingungen der Norm aber deutlich. Auch die „kompostierbaren Plastiktüten“ tragen daher nicht sicher zu einer nachhaltigen Verwertung von organischen Abfällen bei.
Macht mit und trennt euch von der Plastiktüte. Kein Plastik in die Biotonne!
Weitere Informationen unter
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