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Bibliotheca Baltica tagt in Rostock
Okt 18
Historische Quellen zur Geschichte des Ostseeraums werden durch innovative Technologie aus Rostock lesbar. Am 4. und 5. Oktober 2018 findet unter dem Motto „Sharing the Sources – New Technologies for Libraries, Archives and Research Communities“ das 14. Internationale Symposium der Bibliotheca Baltica in Rostock statt. Es werden etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gesamten Ostseeraum erwartet. Die Bibliotheksvereinigung des Ostseeraums wurde nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1992 in Lübeck gegründet.
Heute stehen die Bibliotheken im gesamten Ostseeraum gemeinsam vor den Herausforderungen der digitalen Transformation. In vielen Disziplinen sind gedruckte Zeitschriften und Bücher bereits fast vollständig durch digitale Publikationen abgelöst worden. Zugleich bietet die Digitalisierung die großartige Chance, einen einheitlichen Zugriff auf das in den Bibliotheken bewahrte Kulturerbe zu schaffen.
Die internationale Tagung wird von der Rostocker Universitätsbibliothek zusammen mit dem Computational Intelligence Lab (CITLab) des Instituts für Mathematik organisiert. Das CITLab unter Leitung von Professor Roger Labahn hat im vergangenen Jahrzehnt eine europaweit anerkannte, herausragende Expertise bei der Text- und Handschriftenerkennung aufgebaut. Es ist am EU-Horizon2020-Projekt READ (Recognition and Enrichment of Archival Documents) beteiligt, das sich der automatischen und halbautomatischen Erkennung von handschriftlichen Texten gewidmet und mit „Transkribus“ eine leistungsfähige Plattform für die Übertragung von Texten in wissenschaftlichen Kontexten aufgebaut hat. Seit kurzem ist das CITLab auch an NewsEye beteiligt, einem weiteren Horizon2020-Projekt, das sich mit der Auswertung historischer Zeitungen befassen wird.
Bei der Tagung in Rostock werden die Weichen für eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit gestellt: „Der Ostseerat hat im Juni dieses Jahres ein internationales Projekt bewilligt, das den Aufbau eines Netzwerks für die Digitalisierung des kulturellen Erbes im Ostseeraum zum Ziel hat. An diesem Vorhaben sind fünf Bibliotheken aus fünf Ländern beteiligt: Die Nationalbibliotheken Schwedens, Estlands, Lettlands und Litauens sowie als deutscher Partner die Universitätsbibliothek Rostock.“ erklärt ihr Direktor Robert Zepf.
Foto: Campusbibliothek Südstadt der Universitätsbibliothek Rostock (Copyright: Universität Rostock/ITMZ).
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