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Jede Spende ist Anerkennung
Dez 18
Ferdinand Schultz Nachfolger überreicht Weihnachtsgeld für Kinder-Palliativ-Hilfe in Rostock
„Das ist für uns eine enorme Summe“, beginnt Prof. Carl Friedrich Classen das Gespräch. Der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsklinik Rostock leitet die Kinder-Palliativhilfe „Mike Möwenherz“ seit 2014. Im Gespräch wird mehr als deutlich: Ohne Spenden geht gar nichts, die Initiative ist auf die Bereitschaft und Hilfe aller angewiesen. Die Unternehmensgruppe Ferdinand Schultz Nachfolger (FNS) spendet von Anfang an. Die Summen nimmt FSN z. B. auf Veranstaltungen ein, bittet Kunden um Mithilfe und verzichtet auf Geschenke an Partner. Ende 2018 stehen 2.500 € auf dem Spendencheck. Eine enorme Summe sagt Classen. Trotzdem bleibt das Gefühl, zu wenig.
Classen und seine Mitarbeiterinnen Dörte Marz (Kinderkrankenschwester) und Jeanette Bigus (Sozialpädagogin) erzählen: Kinder und Jugendliche mit einer lebensverkürzenden Erkrankung, die weit fortgeschritten bzw. fortschreitend ist, haben Anspruch auf eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung, das ist gesetzlich geregelt. Das Gesetz stütz sich dabei auf greifbare Bedürfnisse, die im unmittelbaren Zusammenhang mit der Krankheit stehen: Ärztliche Versorgung, Ausstattung, Therapie. Die Situation in den Familien ist aber viel komplexer. „Neben medizinischer Versorgung, brauchen Betroffene psychologische Betreuung und zum Teil auch finanzielle Unterstützung“, so Classen. Hilfe, die im Gesetz nicht zwingend vorgesehen ist. Sozialarbeiterin Bigus hilft den Familien, sich im Antrags-Dschungel Deutschland zurecht zu finden. Jahrelange Aufbauarbeit hat gute Kontakte zu den Krankenkassen hervorgebracht. Dies ist gerade bei der Begleitung von Familien im entfernteren Umland oder sogar bundesweit notwendig, um Entlastung vor Ort zu organisieren und finanziell abzudecken.
Auch auf Spendenbasis angestellt, ist beispielsweise ein Psychologe, denn diese Leistung fehlt gänzlich im Gesetz. „Wir bemühen uns, die Betreuung des kranken Kindes zu Hause zu organisieren“, so Marz und betont noch mal: Mike Möwenherz ist kein Pflegedienst, sondern ein Hilfsangebot. In Ausnahmefällen, abhängig von der individuellen Familiensituation, ist ein stationärer Aufenthalt vorgesehen. „Gerade in der Häuslichkeit bedarf es einer psychologischen Begleitung der kranken Kinder, aber auch der Geschwisterkinder, diesen besonderen Alltag zu meistern.“ ergänzt Marz.
Die meisten Mitarbeiter sind bei der Uniklinik angestellt, aber eben nicht alle. Ein stabiles, funktionierendes System, das ist das Wichtigste für Prof. Classen und sein Team. Momentan begleiten sie 21 Familien in ganz Deutschland und suchen händeringend Personal für diesen schweren Job. Und sie brauchen Spenden, um die große Menschlichkeit, die „Mike Möwenherz“ abseits der gesetzlichen Bestimmungen verkörpert, finanzieren zu können. „Es kommen kleine Beträge von Privatpersonen, Sammelaktionen von Schulklassen oder aber auch größere Summen von Unternehmen wie FSN. Wir sind für alles dankbar!“, schließt Classen. „Auch, weil jede Spende, jede Aufmerksamkeit Anerkennung für unsere Mitarbeiter ist und den Familien sagt, ihr seid nicht allein.“
Weitere Infos: www.mike-moewenherz.med.uni-rostock.de
Bild: FSN überreicht 2.500€ an Mike Möwenherz (v.l.): Claas Erdmann (FSN), Hajo Remisch (FSN), Prof. Carl Friedrich Classen, Jeanette Bigus, Dörte Marz, Tom Scheffler (FSN)
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