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Frank Schlößer – Annäherung an Ahrenshoop

Frank Schlößer – Annäherung an Ahrenshoop

Okt 19
Frank Schösser ist Journalist und Autor mit dem Schwerpunkt Printmedien. Damit hat er sich in verschiedene Onlinemedien eingearbeitet, Radiobeiträge produziert und Bücher veröffentlicht. Er ist Lehrer für Deutsch als Fremdsprache und unterrichtet in Integrationskursen. Ausserdem arbeitet er als Redakteur für die Rostocker Straßenzeitung “Strohhalm”. In den letzten Jahren schrieb er u.a. die erfolgreichen Romane – „Der letzte Pfeil“ und  „Der tote Reformator“. Nun steht sein aktuelles Werk in den Regalen der Buchhandlung und wartet auf Leser. Wir wollten mehr über den Inhalt wissen und trafen Frank zum Interview.

0381-Magazin: Was hast du bei deiner Recherchearbeit Neues für dich herausgefunden?
Frank Schlößer: Dass zur Begründung des Mythos’ des Kunstortes Ahrenshoop einige Entwicklungen zusammengeflossen sind: Der Badetourismus, die neuen Eisenbahnlinien, die Farbtuben, die Emanzipationsbewegung der Frauen, die Gegenbewegungen zur künstlerischen Einseitigkeit im neu gegründeten Deutschen Kaiserreich … Entwicklungen, die durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen wurden. Was sich später alles aus diesem Anfang entwickelt hat, ist nicht mehr Gegenstand meines Buches.

0381-Magazin: Hast Du Dich aus Recherchezwecken für eine Zeit in Ahrenshoop niedergelassen?
Frank Schlößer: Nein, ich bin regelmäßig dort. Mein Verhältnis zu dem Ort ist auch nicht ungetrübt. Ahrenshoop muss sich Mühe geben: Wenn es seinen Charme gegen ein elitäres Image eintauscht, dann wird es irgendwann ungemütlich. Aber der Weststrand ist lang …

0381-Magazin: Welche Bedeutung hat die Künstlerkolonie heute noch? Lassen sich auch jüngere Künstler vom Charme des Ortes packen?
Frank Schlößer: Zum Glück gibt es die Institution des Künstlerhauses Lukas – dem Haus, in dem Else und Paul Müller-Kaempff 1894 ihre Malschule gründeten. Dort vergibt das Land MV Stipendien an junge Künstler und ermöglicht ihnen schöpferische Aufenthalte. Außerhalb dieser Stipendien gibt es wunderbare, spannende Galerien – Ahrenshoop lebt vom Kunstmarkt und vom Tourismus. Aber eine eigendynamische Künstlerszene gibt es dort heute nicht: Man lebt vom Mythos. Aber der Mythos lebt nicht mehr. Dazu ist die Gegend zu teuer geworden.

0381-Magazin: Haben dich auch Künstler beeindruckt?
Frank Schlößer: Sehr viele! Vor allem die Frauen, die dort ihre frank schlößer: Nische und damit eine Möglichkeit der Selbstverwirklichung bekommen hatten. Elisabeth von Eicken und Anna Gerresheim fanden zum Glück nicht nur Verständnis in ihren Familien, sondern hatten auch die nötigen finanziellen Polster. Allzu oft versandeten diese Talente aber in den patriarchalischen Hierarchien des Kaiserreichs. Von den allermeisten Frauen, die sich in den Gästebüchern der Malschule verewigten, hat man nie wieder etwas gehört.

0381-Magazin: Hast du Tipps für einen Besuch in Ahrenshoop – was sollte man gesehen haben?
Frank Schlößer: Natürlich das Kunstmuseum und den Weststrand. Aber überrascht hat mich das „Ahrenshooper Holz“. Dieses magische Urwäldchen würde ich gern bei jedem Wetter und zu jeder Jahres- und Tageszeit besuchen. Dort ist man selbst dann allein, wenn man wegen der vielen Touristen im Ort kaum noch treten kann. Aber Vorsicht: So klein das Wäldchen ist, es bietet jede Menge Gelegenheiten, sich zu verlaufen.

0381-Magazin: Du springst ja in deinen Romanen in den Jahrtausenden nur so umher – „Der letzte Pfeil – Ötzi“ spielt vor über 5000 Jahren, der „Reformator“ im 16. Jahrhundert. Nun sind wir fast im 20. Jahrhundert angekommen. Ist die Epoche oder das Thema zuerst da?
Frank Schlößer: Nein, die Themen suchen mich aus. Isso. „Alles ist verbunden“ ist einer meiner Lieblingssätze – aus dem genialen Film „Cloud Atlas“. Ich glaube das wirklich: Man kann irgendwo hineingreifen und hält den Zipfel eines Zeit-Myzels in der Hand, aus dem dann hier und da ein paar Geschichtsdaten und -namen sichtbar rauswachsen wie Pilze. 5000 Jahre seit Ötzi – das klingt so viel. Aber wenn man eine Generation wirklich 36 Jahre lang ist, dann ist das gerade 140 Generationen her! Das ist gestern!

0381-Magazin: Dein nächster Roman ist sicher schon in Arbeit. Worum wird es gehen?
Frank Schlößer: Kann ich nicht sagen, ich hab echt noch nichts Neues. Die Arbeit an einer Skizze über den Germanistikstudenten Uwe Johnson im Mai 1953 hab ich für Ahrenshoop unterbrochen. Wie ich da weitermache, weiß ich noch nicht. Derzeit bin ich auch ausgelastet mit der Arbeit als Redakteur der Rostocker Straßenzeitung Strohhalm und mit dem Kurs bei „Study in Germany“ als Lehrer für Deutsch als Fremdsprache.

Henryk Janzen


Foto: Helene Schlößer

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