Oma Jutta kocht

Neulich war es mal wieder soweit: ein ganz normaler Wochentag, doch diesmal ohne einen Gedanken daran verschwenden zu müssen, wo es mittags etwas zu essen gibt. Nun ist es nicht so, dass ich sonst hungern müsste. Das Gegenteil ist der Fall, meine Waage weiß ein trauriges Lied davon zu singen. Doch einmal im Monat führt mich mein Weg ins Hansaviertel, in die Küche von Oma Jutta. Hier zeigt uns Jutta Albertzki trotz knapp bemessener Zeit, wie man zuhause fix und lecker kocht. Und schnell muss es auch gehen, schließlich ist Frau Albertzki nicht nur kochende 0381-Küchenchefin, sondern auch Vorsitzende der "Rostocker 7" , des Plattdeutschvereins, der sich der Pflege der Niederdeutschen Mundart verschrieben hat. Apropos "verschrieben hat": in der letzten Ausgabe ist mir ein Fehler beim Protokollieren des Rezeptes unterlaufen, so dass ich bei meinem heutigen Besuch zunächst warme Worte und erst später was Warmes auf einen kalten Teller bekomme. "Was haben Sie denn da aufgeschrieben? So bekommt man die süß-saure Sauce aber nicht hin!" Oma Jutta hat den Fehler entdeckt! Nun ja, süß-sauer ist auch ihr Blick, aber böse ist sie nicht! Mein Fehler ist ja inzwischen auch korrigiert, so dass man das Rezept, wie auch alle anderen von Oma Jutta, auf unserer Homepage www.0381-magazin.de nachlesen kann.

Doch kommen wir zu unserem heutigen Gericht: es gibt Bauernfrühstück.

Ältere und erfahrene Studenten, und natürlich auch alle anderen, wissen selbstverständlich, wie dies zubereitet wird. Aber wie mir aus beredter Quelle zugetragen wurde, kann trotzdem auch mal was schief gehen. Also aufgepasst (das gilt natürlich vor allem für mich, damit nicht erneut ein solcher Fauxpas unterläuft)!

Bauernfrühstück braucht Vorbereitung! Nicht sonderlich aufwendige, aber sie sollte schon tags zuvor passieren. Man sollte nämlich schon am Vortag Pellkartoffeln kochen, pellen und dann über Nacht stehen lassen. Diese werden dann mit vier kleinen Zwiebeln (natürlich geschnitten), etwas durchwachsenem Speck oder Mettwurst in ein wenig Margarine angebraten. Salz sollte man nach eigenem Gutdünken hinzugeben.

Das Ganze sollte man anbraten bis die Kartoffeln eine goldgelbe Färbung haben.

Nun kommen die angebratenen Kartoffeln portionsweise in die Pfanne und anschließend wird die Eimasse darüber verteilt. Die Eimasse besteht aus drei Eiern, die mit drei Esslöffeln Milch (oder Kaffeesahne), etwas Pfeffer und Salz, ein wenig Schnittlauch sowie einer Prise Muskatnuss vermischt werden.

Eimasse und Kartoffeln vermischen sich symbiotisch zum Bauernfrühstück. Dieser Vorgang dauert etwa sieben Minuten. Der Fachbegriff lautet "auf kleiner Flamme stocken lassen"!

Abschließend werden die gestockten Eier und die Kartoffeln vom Boden der Pfanne gelöst und auf einem Teller angerichtet. "Das Tolle an so einem Bauernfrühstück ist, dass es schnell und einfach zubereitet ist," erklärt Jutta Albertzki, "Außerdem ist es natürlich lecker und man kann beim Kochen variieren. So kann man z.B. Tomaten hinzugeben."

In Gaststätten findet man häufig Gewürzgurken im Bauernfrühstück. Das halten Oma Jutta und ich für eine Unsitte. Zumal diese rein geschmacklich gar nicht mal so richtig dazu passen. Ich habe da so eine Theorie, dass Gewürzgurken das Einsetzen des Sättigungsgefühls verzögern. So glaubt man, dass man noch Hunger hat und isst (und bestellt) noch mehr.

Die Tatsache, dass Gewürzgurke gerne beim Fastfood verwandt wird, spricht für diese Theorie, von der ich nicht behaupte, ich hätte sie begründet.
Und ich hab auch gar nichts gegen Gurken.

Oma Jutta hat nämlich noch einen Super-Gurkensalat gezaubert, und zwar so: zwei kleine geschälte Gurken werden in Scheiben geschnitten und leicht gesalzen. Dann einen Becher saure Sahne, einen Esslöffel Zitronensaft, etwas gehackten Dill und einen Teelöffel Zucker verrühren und die ausgedrückten Gurkenscheiben dazugeben. "Nun alles miteinander verrühren, und dann haben wir den Salat," lacht Oma Jutta.