Es ist noch nicht allzu lange her, da war 2010 so weit weg, wie die Erde vom Mars. Gerhard Schröder, die Älteren werden sich vielleicht erinnern, so'n kleiner breitschultriger Typ mit gefärbten Haaren, coolen, teuren Anzügen, war mal Bundeskanzler und Vorsitzender einer Volkspartei, die dann wenig später zu einer ganz
normalen Partei verkam, dieser Schröder also hatte eine Idee, den Arbeitsmarkt in Schwung zu bringen, die Zahl der Erwerbslosen zu halbieren, so den Staatshaushalt
zu sanieren und die Bundesrepublik auf diesem Wege zu konsolidieren. War zwar eine tolle Idee, aber irgendwie war die Zeit nicht reif und dann hatte er noch ein
Paar Handlanger dabei, die das Ganze fit für die Realität machen sollten. Einer davon hieß Hartz und strengte sich richtig an, seinen Auftrag zu erfüllen.
Nun ja, was soll man sagen, irgendwie war der Schröder auch nicht so richtig von der Geschichte überzeugt und dachte sich, es wäre klug, diese Phantastereien
soweit wie möglich weg zu terminieren. Und deshalb hat er sich eine Zahl zwischen 1998 und ... sagen wir ... unendlich ausgedacht und schwuppdiwupp, hieß die Chose
AGENDA 2010! So'n richtiger Kracher war's denn aber nicht und die Leute wollten den Schröder bald nicht mehr zum Kanzler haben. Das wollte der zwar erst nicht akzeptieren, hat aber dann einen Job bei einem Russen bekommen und ist jetzt ein wenig in Vergessenheit geraten. Seinen beratenden Kollegen von damals hat's noch übler erwischt: zwar ist er bis heute in aller Munde, aber wahrscheinlich nicht so, wie er sich das damals vorgestellt hatte. Na und dann war da noch was mit Nutten und
Knast – keine schöne Geschichte also im Ganzen.
Aber das Gute ist, wir haben jetzt 2010! Und entweder wendet sich alles in Deutschland ganz plötzlich und unerwartet zum Besseren oder diese Agenda bleibt einfach auf dem Müllhaufen der Geschichte. Wo das Jahr 2009 übrigens nun auch liegt, weshalb wir uns nun dem neuen Jahr zu wenden können.
Unsere erste Ausgabe des letzten Jahres des ersten Jahrzehnts des zweiten Jahrtausends ist uns hoffentlich mindestens so gelungen, wie Ihr es uns über unsere Arbeit des letzten Jahres bescheinigt habt. Deshalb versuchen wir uns weiter zu verbessern und hoffen, Ihr bleibt uns auch im neuen Jahr treu!
Euer CARLO