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Report

URLAUBSPLATZ KTV

URLAUBSPLATZ KTV

Mai 10

Für die Kröpeliner-Tor-Vorstadt gibt es viele Bezeichnungen: Studentenviertel, Szeneviertel, Kneipenviertel, Autonomenviertel, Künstlerviertel, Nachtjackenviertel ... Nicht wenige zielen darauf, dass man hier auch abends und nachts viel erleben kann. Klar, hier gibt’s Kino, Theater, Bars, Restaurants, Kneipen. Doch die KTV hat auch tagsüber ihre lichten Momente, vor allem wenn die Sonne scheint. Wir haben uns auf die Suche nach den Sonnenseiten der KTV gemacht.

Wer kennt diese Situation nicht: man hat frei, könnte ausschlafen, aber die liebe Sonne kennt kein Erbarmen und kitzelt einem schon kurz nach 8 Uhr morgens den Schlaf aus den Augen. Aufkeimender Groll verfliegt angesichts eines strahlend blauen Himmels meist sofort. Man könnte was Tolles unternehmen. Radfahren, Fensterputzen, den Garten auf Vordermann bringen – doch wozu? Viel besser ist es, sich mit dem Partner oder Freunden einen Faulenzertag in der Sonne zu machen. Das entspannt und man braucht nur seine Sonnenbrille, ein wenig Geld und den ganzen lieben langen Tag Zeit. Und schon kann der sonnige Trip duch die KTV beginnen.

Margaretenplatz
Das Zentrum der KTV. Hier ist nicht nur beim BLAUMACHEN tagsüber am meisten los. Eingerahmt von einem überschaubaren Mix aus gesunder Fußbekleidung, Friseur, Bio-Laden, einem Copy Shop,  zwei Lokalen, einer Kaffeerösterei, einem Fotografen und einer Autowerkstatt. Scheint die Sonne, kann man unter der Linde ganz hervorragend Zeitung lesen und seinen Kaffee schlürfen. Der Genuss wird wahlweise durch Leute mit 'ner Menge Tagesfreizeit und latentem Hang zum Fusel, streunende Hunde, Allergien oder Menschen mit gleich lautenden Plänen getrübt oder zerstört. Lustig zu beobachten, mit welch unterschiedlichem Geschick Kinder und Hunde den kleinen Brunnen nutzen. Nachmittags wird’s früh schattig, dann lohnt ein frühzeitiger Umzug auf die "Rauchtreppe" des Friseurs!

Heiligen-Geist-Kirche
Man muss nicht konfessionell gebunden sein, um sich relativ regelmäßig auf den Stufen zum Eingang des größten Gotteshauses in der KTV einzufinden. Obwohl es natürlich auch nicht schadet, reicht für Sonnenanbeter die Tatsache, dass man hier nachmittags bis zum frühen Abend auf der Sonnenseite des Lebens ist, völlig aus. Menschen mit nervösen Mägen, sensiblen Ohren und anderen Umständen sei jedoch dringendst empfohlen, gegen 18 Uhr mal eine Pause einzulegen. Dann nämlich wird der Tag ausgeläutet und dass bei der dann angebotenen Lautstärke offenbar noch keine Hörstürze, Herzattacken, Blinddarmdurchbrüche und Spontanniederkünfte passiert sind, ist das eigentliche Wunder, dass die Heiligen-Geist-Kirche neben ihrer hervorragenden Lage zum Sonnen zum Wallfahrtsort machen könnte.

Vorm Café Central und Aryun
Frühstück vorm Central kann lange dauern. Nicht weil die Bedienung lahmt, nein, weil's meist voll ist und bei gutem Wetter und genug Zeit keinen Grund gibt, zu gehen. Wenn's gut (für den Wirt) oder schlecht (für's Portemonnaie) läuft, kann man bis zum späten Nachmittag dort verweilen. Muss man aber nicht. Schließlich kann man (wirklich) wenige Schritte weiter schön indisch essen. Ohne aus der Sonne zu müssen.

Stadtbäcker oder Farellis
Jetzt haben wir uns tatsächlich knappe 40 Meter bewegt und stehen vor der Wahl, was Süßes vom Bäcker zu essen oder das erste sonnige Bier im Außenbereich des Farellis zu zischen. Zwar schauen uns beim Bäcker alle Passanten auf den Teller, aber für ein Bier ist es zu früh. Außerdem gibt es  bei den Junge-Mädels nicht nur Kuchen, sondern auch das erste Mal Internet. Sehr gut, auch dass die Bäume vom Brink etwas Schatten für Laptop und Erdbeertörtchen spenden.

Café Europa und Crocodil
Unsere bisher längste Etappe steht bevor. Durch den Doberaner Hof geht es zur Alten Knabenschule, wo genau solche die besten Plätze blockieren. Doch wir haben Glück, die Mittagspause ist wohl zu Ende, so dass die Schlipsträger wieder an die Ruder der Galeere müssen und Leuten Häuser, Kredite, Versicherungen oder Scheidungen andrehen.
Die Sonne gibt alles, so dass wir irgendeinen Herren preisen, einen Tisch mit Schirm ergattert zu haben. Es gibt Eis, Baby! War auch höchste Zeit!
Das Gewusel vorm REWE nervt. Und "Hastu ma 'ne ... etwas Kleingeld?" auch. Keine 100 Meter westwärts bricht sich ein Traum Bahn. Just am Café Crocodil angekommen, luschert Klärchen über die Dächer und "unsere" Bank ist auch frei. Entspannte Musik bedudelt den kleinen Außenbereich. Der/die Barverantwortliche ist der DJ und so kann man schon draußen die Tagesform diagnostizieren. Drinnen erwarten einen meist nicht viele Worte. "Meine Schorle und´n Cuba!" hingenuschelt. Alles klappt, als wäre es jahrelang geprobt. Wir sind nur heute zum ersten Mal da.
Zurück in der Sonne beginnt das ebenso spartanische wie ausreichende Unterhaltungsprogramm: Internet (dank W-Lan), die Senioren-Rallyes, Autofahrer, die von der nicht neuen, aber skurrilen Verkehrsführung meschugge werden und das Gesetz brechen, Kamikaze-Rad-Roller-Skateboardfahrer, die das gleiche mit den eigenen und fremden Knochen versuchen. Die Zeit rinnt durchs Glas wie die Getränke durch die Kehle. Unaufhaltsam. Bevor mein schweigsamer Kompagnon sich hier häuslich einrichtet, mahne ich zum Aufbruch.

Stadtkind und Warmbad
Später Nachmittag ist es geworden. Und ein Euphemismus. Abendbrotzeit! Wir machen die Königskinder und setzen uns sowohl vor's Stadtkind als auch vor's Warmbad. Man kann sich super über die Niklotstraße hinweg unterhalten. Der Geruch der Brauerei stört mehr als dialogmordende Autos. Ok, meistens rede ohnehin ich. Das Essen ist im Warmbad besser, die Cocktails im Stadtkind. Bei den Bedienungen muss sich jeder selbst ein Bild machen. Ich sag, klares 1:1 für's Stadtkind! Mein Kollege ist angeschickert, satt – und sagt nichts.
Nach etwa einer Stunde müssen wir weg … der Geruch. Die Brauerei muss mit ihrem Leiden mal zum Arzt!

Havanna Bar und Pleitegeier
Auf dem Weg durch den Barnstorfer Weg sind zwei Pit Stops nötig. Keine Sorge, es geht nicht um Sanitäres! Aber ein Cuba Libre im La Casa muss sein, meint mein Co-Pilot. Widerspruch ist zwecklos und recht hat er auch. Da am einzigen Außentisch ein stadtbekannter karibischer Pedalritter hockt, ist der Drink to go. Das Glas könnt Ihr Euch am Café Lom abholen, wo wir mit Blick auf den Margaretenplatz die letzten Sonnenstrahlen fangen. Statt Cola und Espresso gibt es hier aber keinen Sitzplatz, so dass uns unsere Füße zur Havanna Bar tragen. Platz bekommen wir, eine gut sortierte Karte auch und die Drinks lassen auch nicht lange auf sich warten. Mojito und Virgin Caipirinha haben es je nach Gemengelage in sich. Als es etwas abkühlt, werden uns Decken angeboten. Wir sind Kerle und lehnen ab.
Nach 'ner halben Stunde ist es nun doch etwas frischer geworden. Ungefähr genauso lange schweigt mein Sozius nun schon. Statt Decken zu ordern, fordern wir, also ich, die Rechnung. Ah, mein schweigsamer Mitreisender lebt, denn er zahlt. Guter Mann!
Ich zahle beim Späti66 in der Fritz-Reuter-Straße, wo uns Appetit auf irgendwas überfällt. Der Mann da hat Eis. Vom guten. Unschlagbarer Preis. Aber, pssst!
Am Pleitegeier empfängt uns ziemliches Hallo! Archaische Begrüßungsrituale, sportives Liedgut und angeheiterte Sportfreunde: Hat Hansa gespielt? Scheint so! Wir sitzen mit Rostocker Rockern, Kubbern, Studenten, Angestellten und Selbständigen zusammen – irgendwie in der Mitte der Gesellschaft – und lassen uns erzählen, wie mies es ist, wenn der Sommer schon mal im Frühling vorbei schaut. Mein Begleiter sagt mal wieder nichts, sondern schlürft seinen "Ralf" (keine Sorge, das ist was Alkoholisches und nichts Ferkeliges) und ich schließe mich seinen Worten an. Becks Alkoholfrei!

von CHRISTIAN RUTSATZ


4 Kommentare zu „URLAUBSPLATZ KTV”


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