Neon Hitch
Wenn es um guten Pop mit Attitüde und Einflüssen aus anderen Musikstilen geht, dann ist Großbritannien immer noch die beste Adresse. Nach Lily Allen und Kate Nash scheint jetzt ein neues Sternchen am Charts-Himmel, die junge Dame kreiselt zwar bis dato (ähnlich der frühen Lady Gaga) vorwiegend als Songwriterin im Musikgeschehen herum, sollte aber bald selbstständig Erfolg verbuchen können, wenn es Gerechtigkeit in dieser Welt gibt.
Die Rede ist von Neon Hitch, deren Name dank ihrer Hippie Eltern kein Künstlername ist. Als Kind erfuhr sie ein wahres Zigeunerleben, zog mit einem Zirkus mit, wo sie als Trapezkünstlerin und Feuerjongleurin arbeitete und verkaufte selbst gemachten Schmuck.
Jahre später sollte kein anderer als Mike "The Streets" Skinner die junge Dame für sein Label gewinnen, allerdings bewahrte sie das nicht davor, auf ihrer Reise zum Big Apple einige Zeit mittel- und obdachlos zu sein, bis sie endlich an die richtigen Leute geriet und als Songschreiberin für – bitte keinen Schreck bekommen – Kesha und 3OH!3 engagiert wurde.
Doch wie schon ihre Kollegen Miike Snow, die ja bekanntlich als Produzententeam Bloodshy & Avant für Songgut von Jennifer Lopez und Britney verantwortlich sind, ist Neon Hitchs eigener Musikstil sehr viel aufregender und innovativer als das amerikanische Popgedöns.
Mit einer Mischung aus Hip Hop, M.I.A.-esquen Electrotunes und Reggae-Einflüssen kreiert sie mit ihrem Song "My Book" einen unwiderstehlichen Ohrwurm, der es sich nur zu gerne in der Playlist bequem macht.
Für einen Sommerhit ist es zwar schon zu spät, aber für die harten Wintertage brauchen wir mindestens genauso kecken Pop abseits des Einheitsbreis.
Juliane Waack
Anhören:
http://www.myspace.com/neonhitch
Ein Interview:
Eine Doku, Neon als Kind. Anders und sehr herzlich:
Juliane Waack (Jahrgang 1984) hat auch ein eigenes Blog, welches euch wärmstens ans Herz gelegt sei. http://fichtenstein.wordpress.com
Gesine
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