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Report

Wenn früh am Morgen die Werkssirene dröhnt

Wenn früh am Morgen die Werkssirene dröhnt

Sep 10

Gerne würden wir etwas sagen wie: Leise erwacht die Stadt morgens um fünf zum Leben. Erste Spaziergänger genießen die urbane Leere und schlendern gemächlich durch die Stille. Die Wahrheit jedoch ist brutaler. Rostock schläft tief und fest. Nur verwirrte Reporter suchen ihre Storys mit klammen Händen im Zwielicht des Spätsommers.

 

Doch es gibt sie natürlich, die Rostocker, die zu dieser Zeit schon wach sind und sogar schon arbeiten. Da ist z.B. dieser ältere Herr im Fischereihafen Marienehes. Es ist noch nicht mal halb fünf und das einzige Geräusch weit und breit ist sein Schiffsmotor. Das Kühlwasser am Heck bricht die spiegelglatte Warnow. "Hochseeangeln" steht auf seinem Kahn. Jetzt? Am Sonntag früh? "Meine Nacht ist jeden Tag um drei zu Ende", sagt er und zieht an seiner Zigarette. Er schimpft noch ein bisschen auf die Heringsangler, die immer den Kai so dreckig verlassen und sagt, er müsse auch gleich los. Sehr gesprächig war er nicht, aber sehr nett. Das sollte noch öfter passieren.
Wenig später finden wir uns im Hauptbahnhof wieder. Dieser ist, ganz im Gegensatz zum völlig finsteren Fischereihafen, hell erleuchtet. Draußen stehen noch vor 5 Uhr zwei LKW der Bäckerei Sparre. Riesige Berge mit Brötchen und Streuselschnecken werden in Rollwagen heraus gezogen und in den Schlund des Haupteinganges gefahren. Draußen steht ein älteres Ehepaar mit zwei Rollkoffern. Der Blick auf die Anzeigetafel verrät, dass der erste Zug in einer Dreiviertelstunde abfährt. Kann ja nicht schaden, wenn man rechtzeitig da ist. Wir gehen den Streuselschnecken hinterher und sehen drei Frauen, die im Schweiße ihres Angesichts alle Backwaren verstauen müssen. Auf den zarten Versuch einer Nachfrage zum Fotografieren bekommen wir ein: "Ich hab jetzt keine Zeit, … achso, ja, nur ein Foto. Na, machen Sie ruhig." Doch da ist es schon zu spät. Zwei Menschen müssen nämlich noch arbeiten, die vom Bahnhofs-Sicherheitsdienst. Der durchaus nette, aber fest entschlossene Mann unterschreitet gleich diese Grenze des Abstandes, in dem es sich noch angenehm anfühlt, und fragt gefühlte sechs Mal nach der Genehmigung. Nichts vom Bahnhof darf fotografiert werden. Er hat ja recht. Und wir Pech. Das Management würde die Genehmigung ausstellen ruft der undistanzierte Mann noch hinterher. Vermutlich darf das Management um diese Zeit noch schlafen. Wieder waren die Menschen im Grunde nett, nicht unbedingt gesprächig und eines hatten sie vor allem nicht: Zeit und Ruhe.
Beim Blick auf die Straße ist alles gelb. Es ist aber noch nicht die Sonne, es sind die unzähligen Taxen. Klar, eben war noch Samstag, jetzt wollen alle nach Hause oder weiter feiern, aber woanders. Wir nehmen davon Abstand, irgendeinen Taxifahrer zu dieser Zeit zu behelligen, das verschieben wir auf Sonntag Abend. (GS)


E.R. im Dornröschenschlaf

Bei unserem frühmorgendlichen Rundgang durch eine erwachende Stadt wollten wir natürlich auch herausfinden, was die Halbgötter in Weiß morgens um fünf so machen. Also, den Wecker gestellt. Auf um vier. Das ist ihm noch nie passiert!
Wir sind die einzigen in der Notaufnahme. Eine freundliche Schwester fragt, was uns denn fehlen würde. Als sie erfährt, dass es sich nur um Informationen handelt, ist sie sehr sicher, dass sie den diensthabenden Arzt erstmal nicht weckt. Aber wir dürfen warten. Das ist soweit okay.
Der Wartebereich in der Schillingallee besticht durch doppelt gähnende Leere. Außer einem müden 0381-Reporter warten nur ein paar Stühle, einige Pflanzen und diverse abgelaufene Zeitschriften auf Action. Keine dramatischen Szenen spielen sich ab. "Emergency Room" und "Grey‘s Anatomy" sind weit weg. "Das Krankenhaus am Rande der Stadt", der tschechoslowakische Quotenknaller der frühen 80er Jahre ist zum Gähnen nah. Nur die Schatten der Hilfesuchenden haben Spuren hinterlassen: Offenbar sind vor allem die Köpfe der Wartenden anlehnungsbedürftig.
Um nicht einzuschlafen, wird nun durchs Uni-Klinikum gestreunt. Und siehe da, das Krankenhaus lebt!
Auf den Stationen treffen wir äußerst muntere und aufgeweckte Schwestern und Pfleger, die einen Haufen Medikamente und Geschirr vorbereiten. "Um halb sechs wird geweckt. Von diesem Zeitpunkt an haben wir keine Zeit mehr für Sperenzien", erklärt die diensthabende Stationsschwester. Für die Patienten beginnt der Tag meist mit einem mehr oder weniger fröhlichen "Guten Morgen" des Klinikpersonals und wenn man Pech hat, wird einem auch gleich von einer Lernschwester Blut abgenommen. Doch Pech und Glück liegen auch im Krankenhaus dicht beieinander. Wenn man Glück hat, ist die werdende Schwester hübsch. Oder sie findet wenigstens sofort die Vene!
Beim Blick auf das Frühstück werden eventuelle Fluchtpläne der Patienten nachvollziehbar. Die Auswahl spartanisch zu nennen, wäre übertrieben. Aber sie erinnert an einen Dorfkonsum in der DDR der späten 70er Jahre. Im Winter, kurz vor Feierabend. Das kulinarische Highlight… ist nicht vorhanden!
"So, nun stehen Sie man nicht im Weg!" Die Worte der Stationsschwester reißen uns aus unserer nostalgischen Gedankenreise.
Das Klinikum erwacht nun. Wir schauen noch mal in die Notaufnahme. Und tatsächlich kommt just in diesem Moment eine blutende Nase des Weges. Diese hat eine Fahne und eine gar nicht mal so hübsche Freundin. Die Nase ist offenbar Opfer einer Meinungsverschiedenheit geworden. Wo? Natürlich vorm Döner, nach der Disco! Blöde Frage!
Die Schwester schaut sich das Malheur an, notiert die Daten und womöglich auch die Flüche der blutigen Nase. Dann geht sie den Doktor wecken. Einige Minuten später kommt ein junger Mann in einem grünen T-Shirt-Kudde-Kittel-Mix angeschlendert. "Krass, dass die Praktikanten auch so früh anfangen müssen", sagt die mutmaßlich gebrochene Nase. Krass, denke ich, als ich merke, dass der "Praktikant" wahrscheinlich doch schon Abitur hat. Denn der Jüngling stellt sich als der diensthabende Arzt heraus. Die Begleitung des Nasenblutens langweilt sich offenbar, nachdem sie etwa 45 SMS verschickt hat. Nun spricht sie mich an. Ich überlege, mich kurzfristig schlafend oder tot zu stellen. Beides erscheint mir auf die Schnelle unglaubwürdig. Also gehe ich nach Hause. Schlafen. (ChR)


Morgens um 5 Uhr am Dobi-Döner

Was könnte man sich nach einer durchzechten Nacht Schöneres vorstellen, als einen herzhaften Döner?! Genau das denken sich auch die vielen nächtlichen – beziehungsweise morgendlichen – Besucher des Dönerladens am Doberaner Platz. Um fünf Uhr schließt der Laden jedoch, daher ist der letzte Ansturm an partyreichen Abenden meistens eine halbe bis viertel Stunde vorher. So war es auch an diesem Donnerstag. Kurz vor Sonnenaufgang war hier aber nicht mehr ganz so viel los. An diesem Morgen traf ich zum Beispiel Hannes, der mit seinen Kumpels erst auf der Hanse Sail und später dann im ST-Club seine Trinkfestigkeit unter Beweis stellen wollte. Nach Partys ist der Dobi-Döner bei vielen ein beliebtes Ziel, um einen verspäteten Mitternachtsimbiss zu sich zu nehmen. Für die meisten Hungrigen liegt der Dönerladen auf dem Nachhauseweg, doch einige nehmen auch Umwege in Kauf. Der Imbiss ist jedoch auch eine der wenigen Möglichkeiten, nachts noch einen Snack zu sich nehmen zu können, denn bis auf Tankstellen und die Spätis in der KTV haben eigentlich keine weiteren Läden in dieser Umgebung geöffnet.
Die Männer sind an diesem Morgen eindeutig in der Überzahl und als einzige weibliche Vertreterin ist Doreen unter den Dönerhungrigen anzutreffen. Sie war mit ihrem Freund unterwegs und tanzte die meiste Zeit des Abends in Helga's Kitchen, daher kann man sich "nach dem ganzen Gezappel auch mal einen Döner gönnen", sagte sie zu Recht. Sehr gesprächig waren die meisten um diese Tageszeit jedoch nicht mehr und der Promillegehalt war bei manchen etwa fast so hoch wie der Preis für den Döner. Dennoch war herauszuhören, dass die Hanse Sail ein beliebtes Ziel am vorangegangenen Abend war, von wo aus das Feiern dann in die unterschiedlichsten Clubs verlegt wurde. "Es ist einfach der perfekte Abschluss eines Abends. Und zuhause hat man eh‘ keine Lust mehr sich noch was zu essen zu machen", findet Robert. Er war allein unterwegs nach Hause und verspürte dann dieses plagende Hungergefühl, das natürlich nur durch eine türkische Pizza gestillt werden konnte. Einmal in den eigenen vier Wänden angekommen, fällt man meistens nur noch müde ins Bett, oft aber mit einem knurrenden Magen, besonders wenn man die ganze Nacht durchgefeiert hat. In diesem Fall bietet es sich natürlich an, vorher noch einen Halt beim Dobi-Döner einzulegen. Die Inhaber des Imbisses haben damit quasi eine Marktlücke in Rostock entdeckt und bilden das Monopol, wenn es um das nächtliche Angebot der beliebten türkischen Spezialität geht.
Als ich den Doberaner Platz zehn vor halb sechs verließ, waren die meisten schon fast zuhause und auch der Dönerverkäufer konnte sich endlich eine Pause gönnen. Nur einer blieb zurück, denn Alexander aus Wismar hatte einen eher ruhigen Abend mit seiner Freundin verbracht und wollte sich dann spontan noch einen Döner vom Dobi holen. Als er dort kurz nach fünf ankam, musste er jedoch leider feststellen, dass der Dönerladen schon geschlossen hatte. Ich konnte ihn nur damit trösten, dass bald die ersten Bäcker ihre Läden öffnen, um frische Brötchen zu verkaufen. (CaR)


"Aufstehen!" bei LOHRO

Für die meisten von uns beginnt der Tag mit dem Radio. Musik und News gehören zu Wachwerden einfach dazu. Doch wer versorgt uns zu in der Früh eigentlich mit den daily essentials? Wir haben bei Radio LOHRO nachgefragt.

0381-MAGAZIN: Was geht morgens um 5 bei LOHRO ab?
André Gottschalk (Mitglied der Nachrichtenredaktion): Um 5 Uhr morgens geht bei uns das Licht an. Unser eigentlicher Sendebetrieb beginnt ja um sechs mit den Frühnachrichten. Deshalb muss der Nachrichtensprecher dementsprechend früh da sein.

0381-MAGAZIN: Wie läuft die Vorbereitung für die erste Nachrichtensendung?
André: Die Vorbereitung beginnt schon am Vortag. Das Wichtigste ist, dass der Nachrichtensprecher den Schlüssel mitnimmt. Schließlich ist er der erste im Haus. Da möchte man sich nicht unbeliebt machen und einen Kollegen rausklingeln müssen. Ist dieser erste Schritt gelungen, beginnt man natürlich mit der News-Recherche. Da wir das Lokalradio für Rostock sind, wollen wir zwei Meldungen aus Rostock und jeweils eine Meldung aus Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland und eine internationale bringen. Natürlich nutzen wir zuallererst das Internet zur Recherche, aber natürlich auch die Zeitungen. Da wir keine Agenturen nutzen, müssen wir selbst filtern, was für uns eine sendenswerte Nachricht ist. Generell ist es wichtig, immer die Augen und Ohren offen zu halten. So kriegt man auch mal Informationen mit, für die Lokalzeitungen viel länger brauchen.

0381-MAGAZIN: Also relativ viel zu tun, da kann man sich zwischen den Nachrichten nicht noch mal aufs Ohr hauen?
André: Klar hat man schon mal eine Pause. Aber wenn man aktuell sein will und nicht mehrfach hintereinander die selben News verlesen will, muss man immer weiter recherchieren. Wir sind für unsere Hörer meist das erste Medium. Da wollen wir niemanden enttäuschen.

0381-MAGAZIN: Wenn du um 5 Uhr hier sein musst, wann stehst du auf?
André: Ich stehe je nach Tagesform zwischen vier und halb fünf auf.

0381-MAGAZIN: Das ist hart! Wohl nichts für Morgenmuffel?
André: Für mich ist das kein Problem. Ich habe auch schon in der Bäckerei und beim Rettungsdienst gearbeitet. Da gewöhnt man sich an schräge Zeiten. Und natürlich sollte man nicht zu den Leuten gehören, die morgens besonders maulfaul sind. Aber damit haben wir eigentlich keine Probleme. Schließlich wollen wir ja alle Radio machen.

0381-MAGAZIN: Und wie lange geht dann die Schicht?
André: Die Nachrichtenredaktion arbeitet in zwei Schichten. Früh geht es von 6 Uhr bis zu den 11 Uhr-Nachrichten. Diese sind die letzten für die Frühschicht, da wir um 12 Uhr die Musiknews bringen. Die nächsten regulären Nachrichten kommen dann um 13 Uhr von der Spätschicht.

0381-MAGAZIN: Vielen Dank und Gute Nacht! (ChR)

Zurück zu unseren Taxifahrern. Diesmal am Doberaner Platz. Es ist spät am Abend. Sonntag. Drei Herren stehen vor ihren gelben Arbeitsgeräten. Sie sind, wie man so schön sagt, im mittleren Alter und geben sehr gerne Auskunft darüber, dass sie keine Auskunft geben möchten. Dann wird doch noch was gesagt, besser gesagt, es wird geschimpft. Auf die fehlende Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Nahverkehr, weil es nach dem Umbau ungünstig zum Wenden und Halten wurde; auf die Polizei, die besonders bei Stress am Wochenende immer wieder gerne die gelben Autos maßregelt; auf Ampelphasen, die eine grüne Welle haben, außer an zwei Stellen – nämlich am Strande und am Holbeinplatz (bei den Luftwert-Messstationen) – und somit mehr als grüne Schwelle funktionieren. Aber ein gutes Wort findet einer der Herren dann doch noch. Seine beiden Kollegen sind schon längst zum nächsten Kunden gefahren, als er meint: "Ich suche mir aus, wann ich fahre. Und am besten ist es nachts. Da sind die Straßen frei und ich habe weniger Stress. Um fünf Uhr zu arbeiten, stört mich nicht. Es ist sogar besser." (GS)


Carolin Redenz, Gesine Schuer, Christian Rutsatz
 


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