Inline-Skater, BMX-Biker und Skateboard-Fahrer gehören schon lange auch zum Straßenbild in Rostock und nicht mal mehr Omas erschrecken, wenn eine dieser Spezies auftaucht. Relativ neu auf den Straßen der Hansestadt sind Longboards, die aussehen als wären es Skateboards für Leute jenseits der 2 Meter- und 100 Kilo-Marken. Wir wollten mal wissen, was es mit diesen XXL-Brettern auf sich hat und haben uns von Max von SupremeSurf aufklären lassen.
0381-MAGAZIN: Immer mehr Longboards kann man auf unseren Straßen beobachten. Handelt es sich um einen neuen Trend oder sind die Kids aus ihren Skateboards heraus gewachsen?
Max: Kann man beides eigentlich so nicht sagen. Tatsächlich gibt es Longboards schon beinahe so lange wie Skateboards. Allerdings ist es wirklich so, dass immer mehr Leute Interesse für Longboards zeigen. Aber man würde den Skateboardern unrecht tun, wenn man sagen würde, Longboarden wäre Skaten für Erwachsene.
0381-MAGAZIN: Wo liegen die Unterschiede zwischen den Brettern und den Fahrweisen?
Max: Wie der Name schon sagt, sind Longboards mit Länge zwischen 90 cm und 1,5m doppelt so groß wie Skateboards. Aber das ist nicht alleine entscheidend. Aufgrund der flexiblen Achsen und der größeren Rollen ist man mit dem Longboard sowohl schneller, aber auch wendiger unterwegs. Da die Rollen auch weicher sind, werden auf dem Longboard Unebenheiten quasi "geschluckt". Natürlich gibt es auch unterschiedliche Materialien, je nach dem, ob man cruist, Downhill oder Carving betreiben will. Für mich ist Longboard-Fahren eine Mischung aus Snowboarden im Tiefschnee und Surfen.
0381-MAGAZIN: Trotzdem steht man nur auf 'nem Brett und erreicht doch relative hohe Geschwindigkeiten. Ist Longboarding gefährlich? Und wann sollte man damit anfangen?
Max: Grundsätzlich ist es nicht gefährlich. Selbstverständlich ist es wie beim Radfahren empfehlenswert, einen Helm zu tragen. Aufgrund der Flexibilität sowohl der Achsen, wie auch des Decks, liegt das Longboard sehr stabil auf der Straße. Dies verringert natürlich die Sturzgefahr.
Mit dem Longboarding kann man jederzeit anfangen. Und es ist auch nicht wichtig, vorher mal Skateboarder gewesen zu sein. Eigentlich stellt man sich ja nur auf ein Brett und rollt erstmal los. Kein Anfänger wird versuchen gleich auf Geschwindigkeit zu gehen. Erst wenn man seine eigene Balance auf dem Brett gefunden hat, was nicht lange dauert, gibt man mehr Gas. Bei uns war vor kurzem ein 50jähriger im Shop und hat für sich ein Longboard gekauft.
0381-MAGAZIN: Gibt es Tipps, wo man am besten übt, welches die besten Strecken sind? Und was kostet so'n Brett eigentlich?
Max: Ein anständiges Longbard, mit dem man auch länger Spaß hat, kostet etwa zwischen 150 und 350 Euro. Das ist nicht grad billig, aber aufgrund weicher Rollen und der Flexibilität von Achsen und Deck is der Verschleiß aum Material recht gering, so dass man neben der Anschaffung keine größere Investition hat. Auf Straße und Bürgersteig fährt es sich natürlich gut, allerdings sind Vorsicht und Rücksichtnahme sehr wichtig. Ideal sind Radwege. Infos zum Fahren und zum Material gibt es bei uns im Shop.
Darüberhinaus trifft sich jeden Mittwoch um 19 Uhr am Saarplatz die Rollrunde. Dann fahren wir gemeinsam bis zu 3 Stunden durch die Stadt und probieren neue Sachen aus. Hier lernt man am schnellsten und kann eben vom Erfahrungsaustausch profitieren. Wir sind immer so 20 Leute und das sind alle vom Anfänger bis zum SemiPro dabei und willkommen.
CHRISTIAN RUTSATZ