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ANDREAS PASTERNACK

Jul 07

FÜR ROSTOCK GILT "TAKE SEVEN"!

Am 13. Juli erhält der Rostocker Saxophonist Andreas Pasternack aus der Hand des Oberbürgermeisters den Kulturpreis der Hansestadt Rostock. Ein Novum für den engagierten Musiker, der bis dato nicht gerade mit Preisen überhäuft wurde. „Dieser Preis ist der erste, den ich verliehen bekomme, und er macht mich sehr stolz. Davon kann sich wohl niemand freisprechen, zumal Ehrungen für Jazzmusiker eher rar sind.“


Der Kulturpreis ehrt nicht nur das musikalische Wirken Andreas Pasternacks, sondern gilt auch seinen Bemühungen die Musiklandschaft in Rostock und in Mecklenburg-Vorpommern zu beleben und zu erweitern. So ist es vor allem Pasternack und seinen Mitstreitern, für die er die Ehrung stellvertretend in Empfang nimmt, zu verdanken, dass Rostock zur Jazzhochburg in unserer Region avancierte.

Wie es dazu kam? Dafür muss er etwas ausholen: „Als ich Ende der achtziger Jahre nach Rostock kam, wollte ich mir ein Umfeld schaffen, damit ich auf bestimmte Dinge, die es in Berlin gibt, nicht verzichten muss. Dazu gehörte eben auch die Möglichkeit, in der Woche mal weggehen zu können, um Jazz zu hören. Dies war damals in Rostock noch nicht möglich.“ Es gab zwar schon damals einmal im Jahr den Ostseejazz, aber das war, was Jazz angeht, auch schon alles. In den Bars und Kneipen lief Country, Schlager oder „Fahrstuhlmusik“ - eine Jazz-Szene war schlicht nicht vorhanden oder etabliert.

Dies hat sich bis heute grundlegend geändert.

„An der Entwicklung, die sich vollzog, sind unglaublich viele Leute beteiligt. Ohne die vielen Kollegen von der LAG (Landesarbeitsgemeinschaft) Jazz, den Rostocker Jazz-Club und die Gastronomen, die einfach nicht mehr nur das Radio laufen ließen, und stattdessen Jazzmusiker für Auftritte einluden, wäre dies alles nicht möglich gewesen. Und so hat Rostock gleich ein bisschen mehr Großstadt-Feeling bekommen.“

Natürlich weiß Pasternack, dass Jazz immer Nischenmusik sein wird, doch die Größe dieser Nische ist vielen nicht bewusst. Dies liegt jedoch weniger an der Musik und den Menschen, die sie machen und sie hören, sondern vielmehr an den Radiostationen, in deren Airplay Jazz so gut wie nicht vorkommt. Und wenn doch, dann erst mitten in der Nacht.

So werden Jazzinteressierte in der Radiolandschaft nur unzureichend bedient und der musikalische Nachwuchs nahezu ausgeschlossen. Hinzu kommt, dass Jazz-Events nur sehr sporadisch beworben werden. „So ist es kein Wunder, dass Jugendliche, wenn sie nicht gerade bei mir in der Musikschule sind oder sich mal mitten in der Nacht auf 3sat verirren, eigentlich überhaupt nicht mit Jazz in Berührung kommen.“

Dabei gibt es durchaus ein relativ großes und interessiertes Publikum.

So erinnert sich Pasternack an die Zeiten, als er und seine Mitstreiter begannen, den Jazzband-Ball in Rostock zu etablieren. Damals wurde ihnen prophezeit:“ Wenn Ihr die alten Sinatra-Nummern spielt, wird kein Mensch tanzen!“

Nun, dieses Orakel lag gründlich daneben: „Wir legten damals mit „I‘ve got you under my skin“ los und die Tanzfläche war rappelvoll! Es wirkte, als wären die Leute regelrecht ausgehungert nach dieser Musik. Man braucht nicht immer Top 40- Hits oder Wolfgang Petry um seine Gäste in Stimmung zu bringen. Es heißt immer, Jazz sei keine Massenmusik, aber jeder kennt Louis Armstrong, Ella Fitzgerald und Frank Sinatra.“

Musik, mit der der studierte Musikpädagoge aufgewachsen ist und in denen auch die Wurzeln seiner Entwicklung liegen.

Die Entscheidung Saxophon spielen lerrnen zu wollen, fällte Andreas Pasternack schon mit sieben.

„Damals bin ich mit meinen Eltern in den Tierpark gegangen, wo ein Kollege meiner Mutter Saxophon spielte. In diesem Moment habe ich gewusst, dass ich Saxophon spielen möchte und nichts hat mich davon abgebracht.“ Eigentlich beginnt man als junger Musikschüler damit, Flöte oder Klarinette zu spielen, doch diesen Weg wollte der kleine Andreas Pasternack nicht beschreiten.

Die Aufnahmeprüfung für die Musikschule stellte kein Problem dar, aber die „dentalen“ Voraussetzungen waren noch nicht vorhanden.

Doch der Drang zum Saxophon war nun da. Zwar glaubten seine Eltern, dies sei nur eine Phase, schließlich hat sich Pasternack, wie jeder Junge in diesem Alter, auf vielen Gebieten, z.B. Ringen und Boxen, ausprobiert. Doch mit elf Jahren durfte er dann endlich Saxophon spielen lernen. Und dies so gut, dass er später an der Musikhochschule „Hans Eisler“ studieren konnte.

Darauf folgten Stationen in Cottbus, Berlin und Neubrandenburg.

Seine persönliche „Tour du Nord“ endete schließlich Ende der achtziger Jahre in Rostock.

Hier ging es dann auch gleich los mit dem Sunny Sound Orchester, das auf verschiedenen Kreuzfahrtschiffen als Galaband Tanzmusik spielte.
„Diese Zeit war quasi die Grundausbildung für mich. Hier habe ich gelernt, wie man sich auf der Bühne bewegt. Viele Jazzmusiker wirken auf der Bühne, gelinde gesagt, etwas linkisch. Es ist nicht so, dass die musikalische Qualität nicht stimmt, aber das Auge hört auch mit.“ Dem heute 42jährigen wurde damals an Bord als erstes gesagt: „Steh´ hier nicht rum wie ein Eimer. Dies ist `ne Showband!“

Pasternack selbst über diese Zeit: „Ich habe damals viel gesehen und viel gelernt, und auch meine Weltsicht hat sich erheblich erweitert.“

Vor kurzem war der küntlerische Leiter der Pasternack-Big Band, des Landesjugendjazzorchesters, der Lehrer-Big Band MV, der Big Band der HMT Rostock und der Pasternack Group, in New York. Eine Reise in die Stadt, deren Soundtrack Jazz ist, und die für Pasternack längst überfällig war.

„Der Rhythmus der ganzen Stadt ist Jazz. Wenn man aus dem Hotel auf die Straße tritt, merkt man , wie diese Stadt groovt und wie man sofort von diesem Groove erfasst wird.“ Da wundert es kaum, dass Big Apple als Geburtsstätte so vieler Spielarten populärer Musik gilt.

Die Frage, ob er mehr Spaß daran, Jazz zu hören oder selbst zu spielen, weiß der gebürtige Bad Muskauer klar zu beantworten: „Beides ist für mich wichtig. Ich könnte Jazz nicht gut spielen, wenn ich Jazz hören nicht genießen könnte.

 

Von CHRISTIANAN RUTSATZ


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