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Musik aus MV

Jazz ist grenzenlos

Jazz ist grenzenlos

Okt 11

Häufig wird Jazz mit Fahrstuhlmusik verwechselt. Sie soll entspannen und wäre ja eh nur etwas für Intellektuelle. Ist das vielleicht der Grund, warum es nur noch selten Jazz-Musiker im lokalen Nachwuchsbereich gibt?

Dabei sollte keiner vergessen, worin die Ursprünge des Jazz liegen. Es war die Sprache amerikanischer Minderheiten Anfang des 20. Jahrhunderts. Heute ist es eine Weltsprache. Um dies zu betonen, ist die Rostocker Band "Satyre" angetreten und erfrischt damit die lokale Musikszene.

0381-Magazin: Wie habt ihr euch kennen-gelernt?
SATYRE: Frank und Steffen kennen sich schon seit gefühlten 33 Jahren. Sie haben sich aber tatsächlich vor 12 Jahren bei einem gemeinsamen Lateinkurs im Jahr 1999 kennengelernt. Jonathan und Frank haben sich erst 2010 bei dem Bigband-Projekt der HMT getroffen. Anfang 2010 haben Steffen und Frank dann ihren Plan, zusammen Musik zu machen, endlich verwirklicht und zunächst als Duo begonnen, wo Frank sogar noch gesungen hat, aber irgendwie fehlte etwas.  Frank hatte irgendwann die Idee, es einmal mit Jonathan zu probieren und gleich bei der ersten gemeinsamen Probe zu dritt war es, als ob eine fehlende Zutat dazugekommen wäre. Es hat wirklich sofort gefunkt und wir alle erinnern uns an einen besonders magischen Moment, als wir unabgesprochen bei einem vorher noch nie gemeinsam gespielten Sück an derselben Stelle eine Pause machten.

0381-Magazin: Was fasziniert euch so am mythischen Wesen Satyr, dass ihr euch dieses als Motiv für eure Band ausgesucht habt?
SATYRE: Der Satyr steht für das Dionysische in unserer Musik, unsere Spielfreude und den Bruch mit der Konvention, die unbedingte Lust daran, etwas Neues zu erschaffen und mit unseren Möglichkeiten zu experimentieren. Das ist natürlich nur unsere Auslegung, eben das, was wir mit der Figur verbinden. Als Symbol auf dem Cover unseres Debüt-Albums steht der Satyr zwar in engem Bezug zu unserem Bandnamen, aber wir wollen uns gar nicht so sehr auf die griechisch-antike Symbolik festlegen. Die Zukunft von SATYRE kann visuell ganz anders aussehen: zum Dionysischen gehört ja wesenhaft auch die Destruktion und Re-Invention.

0381-Magazin: Irgendwann legt sich eine Band auf eine Musikrichtung fest. Warum habt ihr euch für Jazz entschieden.
SATYRE: Ob auf unserer Schublade Jazz oder irgendetwas anderes steht, ist uns eigentlich egal. Wir machen die Musik, auf die wir Lust haben und da wir viel improvisieren, ist Jazz wohl die Musikbezeichnung, die uns am besten charakterisiert. Die Assoziationen, die der Begriff erweckt, sind ja auch sehr heterogen. Für uns bedeutet Jazz, die Freiheit, musikalisch das zu machen, was wir selbst spannend finden und dabei an keine Grenzen gebunden zu sein. Da gab es aber keine Entscheidung. Eine wirklich bewusste und lange diskutierte Entscheidung hingegen war, dass wir als Klavier-Trio agieren wollen. Das heißt für uns nämlich eine besonders intensive Form der Interaktion. Gelegentlich arbeiten wir als Trio aber gern mit Gästen zusammen – etwa mit der Saxophonistin Nele Wichert –, eben weil musikalische Kommunikation für uns so zentral ist.

0381-Magazin: In eurer Musik gibt es keinen Gesang, keine Lyrics. Doch wovon erzählt eure Musik und somit ihr?
SATYRE: Unsere Musik ist zwar nicht im eigentlichen Sinn programmatisch, aber unsere Titel geben manchmal doch einen Hinweis, worauf wir hinauswollen. Wir können und wollen da aber keinen Deutungsrahmen vorgeben. Es geht uns ja gerade um die Freiheit und Offenheit, die im Verzicht auf Texte und die Limitierung aufs Instrumentale angelegt ist. Es ist natürlich kein Zufall, daß wir z.B. "Killing in the Name" von RATM covern. Unsere Musik ist eben ein Ausdruck dessen, was uns beschäftigt und antreibt. Das sind letztlich immer dieselben großen Themen, die uns alle betreffen und wo es schnell pathetisch wird, wenn man das mit Worten explizieren will. Aber wir haben ja die Musik.

0381-Magazin: Ihr interpretiert Rock-Hits neu, indem ihr sie auf eure Art covert. Was macht ihr anders im Vergleich zum Original und wo liegt darin eine Erweiterung des Songs?
SATYRE: Zunächst einmal bedeutet das ganz vordergründig, dass wir den Songs etwas wegnehmen: nämlich die textliche Ebene. Wenn man die Songs kennt, schwingt diese natürlich auch bei einer instrumentalen Version mit, aber wir versuchen immer, das Wesen des jeweiligen Stückes -- das, was für uns seine Essenz ist -- mit unseren Mitteln so einzufangen, dass man im Idealfall auch ohne Text eine Idee davon bekommt, worum es geht. Auf der musikalischen Ebene erweitern wir die Songs allein schon dadurch, dass wir Taktarten ändern, eigene Teile einfügen, die es im Original nicht gibt, Tempi variieren oder ganze Passagen reharmonisieren - wir arrangieren sie halt komplett neu. Wir nähern uns den Stücken neugierig, lernen sie kennen und verstehen, um sie danach auseinanderzunehmen und neu zusammenzufügen. Letztlich ist das wieder das Dionysische, von dem wir ja schon vorhin gesprochen haben.

0381-Magazin: Wonach sucht ihr diese Songs aus?
SATYRE: Meist kommt einer von uns mit der Idee in den Proberaum und spielt uns anderen einen Song vor. Wenn wir alle einen Bezug dazu finden, versuchen wir es mit dem Song. Es kann auch sein, dass wir erst bei diesem Prozess herausfinden, dass die Chemie zwischen uns und dem Song nicht stimmt. Dann kommt es schonmal vor, dass wir aufgeben, aber meist arbeiten wir solange an einem Stück, bis wir das Gefühl haben, dass er nach uns klingt, aber zugleich seine Eigenart bewahrt bleibt.

0381-Magazin: Immer wiederkehrend ist die Zahl 33. Welche Bedeutung hat diese in Bezug auf eure Band?
SATYRE: Die 33 ist von Anfang an dabei, sogar schon damals, als wir noch gar nicht SATYRE hießen. Es gibt unzählige Geschichten, die mit dieser Zahl und unserer Band zusammenhängen. Eine dieser Geschichten ist für uns so etwas wie ein Ur-Mythos und letztlich dafür verantwortlich, dass unser Album "33" heißt. Die Zahl läuft uns einfach immer wieder über den Weg. Natürlich ist da viel konstruierte Zahlenmystik und ein Augenzwinkern mit im Spiel, aber es ist schon lustig, dass so vieles bei uns auf die 33 hinausläuft. Mittlerweile sehen wir es fast als sportliche Herausforderung, die Welt um uns so zu decodieren, dass 33 die Antwort auf fast alle Fragen ist. Bei unseren Konzerten erzählen wir diese Geschichten und so ist es auch zwischen den Songs nie langweilig bei uns.

ANNE ROLOFF


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