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Kino-Matinee zu »Levins Mühle«
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DEFA-Verfilmung (1980) nach dem gleichnamigen Roman von Johannes Bobrowski, Regie: Horst Seemann, 116 Min., FSK: 12
Die Verfilmung eines »unverfilmbaren« Romans 1874. In einem Dorf in Westpreußen leben Deutsche, Polen, Zigeuner und Juden nebeneinander. Der deutsche Mühlenbesitzer entledigt sich der jüdischen Konkurrenz, indem er das Stauwehr öffnet und so Levins Mühle davonschwemmt. Vergebens klagt Levin vor Gericht. Trotzdem geht die Rechnung des Deutschen am Ende nicht auf … »Ich kann mich nicht erinnern, je so faszinierend lebende Illustrationen zu einem wunderbaren Buch gesehen zu haben.« (Renate Holland-Moritz) Der Autor konnte die Adaption seines Romans nicht mehr erleben: Johannes Bobrowski, geboren am 9. April 1917 in Tilsit, starb im September 1965 in Friedrichshagen (Berlin), auf dem Höhepunkt seiner literarischen Bekanntheit. 1962 war diesem Grenzgänger zwischen den beiden deutschen Staaten der Preis der Gruppe 47 verliehen worden. 1964 wurde sein zeitgleich in beiden Ländern erschienener Roman »Levins Mühle« von einem breiten Publikum rezipiert und von der Kritik enthusiastisch besprochen. Kurz vor seinem Tod vollendete er sein letztes Werk »Litauische Claviere«. Im öffentlichen Bewusstsein droht die Erinnerung an diesen großen Lyriker und Erzähler zu verblassen, doch unter seinen Bewunderern finden sich renommierte Literaturwissenschaftler und -kritiker ebenso wie Schriftstellerkollegen. Neben Herta Müller und Ingo Schulze zählt auch die Berliner Autorin Annett Gröschner zum Kreis der begeisterten Bobrowski-Leser. Mit ihr und der Literaturwissenschaftlerin Dr. Hella Ehlers sprechen wir über diesen Autor und seine Bedeutung für die Literatur – damals und heute. /* */ ?> |
6 €
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