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At the water’s edge
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Menschen erinnern sich an den Kalten Krieg im Ostseeraum
Noch ist die Zeit vielen in Erinnerung, als der unter Führung der USA und der Osten unter Führung der Sowjetunion ihre Auseinandersetzungen in einem Kalten Krieg- also ohne Waffen, aber sonst mit allen Mitteln führten. Zwischen 1947 und 1989 mussten auch die Menschen in den Staaten rund um die Ostsee unter dieser Systemkonfrontation zwischen Kapitalismus und Kommunismus leiden, denn der Kalte Krieg bestimmte nicht nur Außen- und Sicherheitspolitik der Staaten, sondern er brachte je nach politischer Lage den Bewohnern der Küstenbereiche an der Ostsee Auflagen, die das tägliche Leben beeinflussten. So waren es Einschränkungen, die das Reisen über die Ostsee erschwerten oder gar unmöglich machten oder Auflagen für die Fischer, die nur in bestimmten Gebieten in der Ostsee fischen durften. An manch einer Küste standen Bunker oder andere militärische Anlagen, von denen aus man Schiffsbewegungen auf der Ostsee überwachte, Küstenorte durften nur mit Passierschein besucht werden oder Freizeitsegler mussten sich an Grenzkontrollpunkten ab- und anmelden. Die Auswirkungen des Kalten Krieges zeigten in jedem Staat ein anderes Gesicht, wurden jedoch von den Menschen als äußerst störend und mitunter als beklemmende Realität wahrgenommen. In einem Projekt mit internationaler Beteiligung von Wissenschaftlern, Künstlern, Museumsmitarbeitern entstand die Ausstellung „At the water’s edge“ (Am Rande des Wassers), die vom 7. Oktober bis zum 26. November 2017 im Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock zu erleben ist. In der Ausstellung zeigen Fotos Szenen aus dem Leben rund um die Ostsee, man kann an Hörstationen Erinnerungsberichten zu verschiedenen Themen lauschen oder „Lesehefte“ in die Hand nehmen, um sich in solche zu vertiefen. Thematisiert wird auch die für Warnemünde und Sassnitz typische Situation der Fährfahrt über die Ostsee, die von DDR- Bürgern in der Regel nicht genutzt werden durfte. Die Idee für die Ausstellung hatte die schwedische Künstlerin Hanna Sjöberg. Gemeinsam mit Partnern aus Dänemark, Deutschland, Estland, Lettland, Litauen, Finnland, Polen und Schweden sammelte sie Erinnerungen an die Ostseeregion aus der Zeit, als das Meer durch einen „Eisernen Vorhang“ geteilt war. Bis Ende 2018 wird die Exposition in Museen und anderen Kultureinrichtungen rund um die Ostsee gezeigt. Stationen in Deutschland sind Rostock und Flensburg. Die Künstlerin Hanna Sjöberg, die heute in Berlin lebt, übernahm die nicht leichte Aufgabe, das Ergebnis des transnationalen und übergreifenden Kommunikations-projektes in einer Ausstellung zusammenzuführen. Das Projekt "At the water’s edge" wurde vom Rat der Ostsee-Staaten CBSS unterstützt. /* */ ?> |