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Der Torpedokäfer. Aus dem abenteuerlichen Leben des Franz Jung
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Szenische Lesung mit Musik und Film im Rahmen der Peter-Weiss-Woche 2017
Eine gemeinsame Veranstaltung des Literaturhauses mit dem Peter-Weiss-Haus e.V. »Jung hat mit falschem Namen gelebt, Verbindungen zur Roten Kapelle gehabt, Amerika bewohnt und Literatur nicht nur als Illustration für seine mehr als gefährliche Lebensweise verstanden.« Hans Platschek, DIE ZEIT 100 Jahre Oktoberrevolution – das große kollektive Glücksversprechen des 20. Jahrhunderts, das so schnell scheiterte. Im Gedenken an den utopischen Geist dieser Zeit darf einer der wichtigsten politisch-literarischen Autoren deutscher Sprache nicht fehlen: Franz Jung (1888-1963). Sein Leben hielt Jung in der aufsehenerregenden Autobiographie »Der Weg nach unten« fest (Arbeitstitel: »Der Torpedokäfer«). Nur eines seiner vielen Abenteuer: Um nach Russland zu Lenin zu gelangen, kaperte er 1921 zusammen mit einem Genossen ein Schiff. Wegen Schiffsraub gesucht und in den Niederlanden untergetaucht, wurde er von dort in die Sowjetunion abgeschoben, wo er eine Streichholzfabrik aufbaute, so erfolgreich, dass die UdSSR sie an einen schwedischen Konzern verkaufen konnte. Franz Jung, Avantgardist, Börsenfachmann und Bohémien, war immer am Schnittpunkt von Literatur und Politik involviert – eine schillernde, bis heute inspirierende und verstörende Figur. Die szenische Lesung beleuchtet 15 Stationen aus Franz Jungs Leben. Es lesen Iris Boss (freie Schauspielerin, Berlin) und Jörg Pohl (Thalia Theater Hamburg). Dramaturgie: Hanna Mittelstädt. Musik: HF Coltello, Christoph Frenz. Film: Marija Petrovic. Die Premiere im Thalia Theater Hamburg (mit Corinna Harfouch) war ausverkauft; das Literaturhaus Rostock ist die zweite Station der großen Lesereise zu Franz Jung in wechselnder Besetzung. /* */ ?> |
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