Intro
Stapellauf und frisches Blut
Okt 14
Geht doch! Das Volkstheater kann doch noch positive Schlagzeilen schreiben und der neue Intendant Sewan Latchinian hat sich mächtig ins Zeug gelegt, um einen Start nach Maß hinzulegen. Und alle sind gekommen zum Stapellauf des Dampfers Volkstheater in die neue Saison. Der neue Intendant will bewegen und hat scheinbar Lust auf die Aufgabe, das Schiff wieder flott zu machen und die Hülle Volkstheater nach Zeiten des Dümpelns auf Kurs zu bringen. In Anbetracht der geflossenen und fließenden Mittel muss unser Theater an Qualität gewinnen und eine Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus erzeugen. Bürgermeister, Politiker, Wirtschaft, Presse und Kulturschaffende waren vor Ort, um zu sehen und gesehen zu werden. Es besteht die Hoffnung, dass nun allen Protagonisten klar wird, dass dieser Start vermutlich die letzte Chance für das Volkstheater, so wie wir es kennen, ist.
Aber der Ärger geht weiter und die von der Stadt auferlegten Sparzwänge lassen Spartenschließungen befürchten. Aufs Korn genommen hat die Staatsanwaltschaft den Ex-Bundestagsabgeordneten und Sozialsenator in der Warteschleife Steffen Bockhahn, der in friedlicher Absicht die Hafenkante mit Malkreide verschönert hat, um gegen einen "flotten" Besuch der Nato zu protestieren. Aus der Sachbeschädigung mit Kreide ist nun ein Verstoß gegen das Versammlungsrecht geworden.
Besuch hatte Rostock auch vom Bundespräsidenten. Dieser sorgte für protokollarische Verstimmung bei den Stadtoberen. Denn der Präsident und seine bürgerlichen und königlichen Kollegen aus den deutschsprachigen Nachbarländern hatten fast vergessen, ihren Besuch im Rathaus anzumelden.
Und dann auch das noch: Hansa Profis nicht fit und Trainer fordert Sauerstoff für Mannschaft. Klar, dass mit Fussballern, deren Laktatwerte nicht viel besser sind als die der Hansafans, welche Ihren Körper mit Stadionwurst und Pils stählen, kein Blumentopf zu gewinnen ist. Wir fordern daher frisches Blut für Hansa und unsere Stadt. Aber es besteht ja Hoffnung. Denn mit dem beginnenden neuen Semester kommen tausende neue Studenten, also frisches Blut in unsere schöne Stadt.
Uli Schröpke
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