13. Rostocker Stummfilmnacht @ Nikolaikirche Rostock

Gezeigt wird der deutsche Stummfilmklassiker „Der Golem, wie er in die Welt kam“ von Paul Wegener. Der expressionistische Film gilt als eines der bedeutendsten Werke der Filmkunst. Wegener hatte sich bereits zweimal, 1914 und 1917, an den legendären Golemstoff gewagt, bis er schließlich, 1920, sein Meisterwerk schuf: „Ich glaube, der 'Golem' ist ein starker Film, mein stärkster vielleicht ..." (...) sagte der Regisseur vor der Uraufführung in Berlin. Die Handlung geht auf eine Legende um den heiligen Rabbi Löw aus dem 16. Jahrhundert zurück. Als der Rabbi in den Sternen liest, dass der jüdischen Gemeinschaft in Prag Unheil droht, schafft er eine mächtige Lehmfigur, im Film den Golem, und haucht ihr mit magischen Kräften Leben ein. Der Golem rettet das Leben des Kaisers, und dieser widerruft seinen Befehl, die Juden aus der Stadt zu weisen. Damit hat der Lehmriese eigentlich seinen Zweck erfüllt, aber Löws Assistent benutzt ihn, um einen Rivalen zu bekämpfen. Der Golem entwickelt ein Eigenleben und versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Nur ein unschuldiges kleines Mädchen kann ihn stoppen. „Es liegt etwas Bezauberndes, Erschütterndes und Gewaltiges in diesem Werk, das den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Szene in atemloser Spannung hält. Was der Faust auf der Bühne, ist der Golem auf der Leinwand,“ schrieb 1920 ein zeitgenössischer Kritiker für die Zeitschrift „Film und Presse“. Ergänzt wird das Programm der 13. Rostocker Stummfilmnacht durch „Lustige Dschungelgeschichten“, einen Zeichentrickfilm von den Kindern der Kita Werkstattschule Rostock. Affen und Elefanten erleben in dem Film unglaubliche Abenteuer mit fliegenden Pferden und gebratenen Tigern. Beim Rostocker Kurzfilmfestival 2009 wurde der sehr lebendige und wunderschön gezeichnete Film als einer der Preisträger geehrt.