Musik aus MV
Vom Land an die Küste und direkt auf die große Bühne
Okt 16
Riot Teddy kommen aus dem Rostocker Umland, doch sind bereits vollkommen zu Stadt-Leuten herangeachsen. Schlimmer noch, sie sind erfolgreiche Musiker geworden. Im Oktober 2015 fing alles an. In den vergangenen 12 Monaten haben sie deutschlandweit die Bühnen gerockt und Preisgelder einkassiert.0381-Magazin: Hat euch das eintönige Leben auf dem Land zusammengeführt?
Felix: Also, das Leben auf dem Land war alles andere als eintönig. Dafür gibt es da viel zu viel coole Leute! Wir kommen ja zum Großteil aus dem Raum Bützow und Umgebung, unser Bassist Martin ursprünglich aus Neukloster. Florian und ich (Felix) sind Brüder, Robert war mit mir auf dem Gymnasium in einer Klasse und Martin haben wir über Robert und deren gemeinsamen Grundwehrdienst kennengelernt. Obwohl wir nach dem Abitur jeder erstmal eine andere Richtung eingeschlagen haben, hat uns das niemals davon abgehalten weiterhin Musik zu machen. Damals machten wir etwas groovigeren, zweisprachigen Rock mit weiblichem Gesang, worauf wir allerdings irgendwann keine Lust mehr hatten. Darum haben wir unsere alte Band aufgelöst und uns musikalisch etwas verändert, neue Leute ins Boot geholt und sind jetzt mit RT dabei, unseren deutschen Pop/Rock an den Mann und die Frau zu bringen.
0381-Magazin: Ihr feiert jetzt im Oktober euer einjähriges Bestehen. Ein sehr aufregendes Jahr für euch.
Robert: Das kann man allerdings so sagen und muss das "aufregend" auch mal unterstreichen. Nach unseren ersten beiden eher holprigen Auftritten fingen wir nämlich an, uns für die Teilnahme an zwei Bandcontests zu bewerben. Das war für uns einfach eine willkommene Chance sich mal im Raum Rostock, der hiesigen Musikszene und auch den Freunden und Verwandten zu präsentieren und irgendwie Fuß zu fassen. Das war eigentlich unser Ziel. Das wir es tatsächlich geschafft haben, in den Vorrunden der Emergenza- und Storch-Heinar Bandcontests weiterzukommen, hat uns schon über alles gefreut! Als wir dann aber im April im Semifinale von Emergenza auf der MAU-Bühne standen und es dann auf einmal hieß: "Der Sieger des heutigen Abends und somit Finalist für das Nordostdeutschand-Finale in Berlin sind RT!" Als wir das Storch Heinar Finale ebenfalls mit Platz 1 verbuchen konnten, war es langsam echt gruselig. Anderseits lernt man leider auch schnell die Schattenseiten in der Musikerszene kennen. Selbst in unserem kleinen Stadium hier, muss man schon ein wenig auf sich aufpassen und trifft auch mal auf Bands oder Musiker, die das musizieren einfach nicht so entspannt oder sportlich sehen. Das war in dieser Hinsicht insbesondere in Berlin ein sehr interessanter Abend. Aber rundum, die 11 Meter breite Bühne im Berliner Astra macht schon echt süchtig!
0381-Magazin: Wie war die Resonanz der Öffentlichkeit nach dem Emergenza und Storch Heinar auf euch?
Florian: Sehr gut! Viele Menschen, egal ob wir sie kannten oder nicht, haben uns gratuliert und uns gesagt, dass es echt toll ist was wir machen und am Ball bleiben sollen! Das schönste ist nach wie vor immer noch: "Ich hab euch heute das erste Mal gesehen und hör diese Musik sonst auch gar nicht, aber ihr seid echt geil!" Was willst mehr? Perfekt. Was wir bis dahin auch gar nicht kannten war, dass sich Leute oder Veranstalter bei uns melden und anfragen, ob wir Lust hätten hier oder da aufzutreten. Bitte was ? Und das nicht nur einmal und wir glauben schon, dass unser gutes Abschneiden bei den Contests uns dabei geholfen hat, bei den Leuten ein wenig Aufmerksamkeit zu bekommen. Und das ist echt cool, wenn der Bandname sich so langsam rumspricht.
0381-Magazin: Wie sehr ist Riot Teddy in den Mittelpunkt eures Lebens gerückt?
Martin: Auf jeden Fall so stark, dass es einen eigentlich immer umgibt. Das die Musik für uns alle schon seit langer Zeit ein fester Bestandteil unseres Lebens und unserer Freizeit ist, brauchen wir ja nicht mehr erwähnen. Aber mit RT hat sich das ganze schnell ziemlich zu einer Art Nebenjob entwickelt, dem wir alle mit Begeisterung nachgehen. Wir treffen uns regelmäßig einmal die Woche zur Probe und haben darüber hinaus jeder seine aufgeteilten Aufgaben in der Band, die es dann Nebenher so zu erledigen gibt. So kümmert sich der eine um das Booking, der andere um die Internetplattformen, der nächste ums Merchandise oder die Verwaltung. Das nimmt alles für sich tatsächlich eine Menge Freizeit in Anspruch, was auch unsere Freunde und Partner merken. Da können wir nur froh sein, dass diese einen Haufen Verständnis für unser zweites Leben als Wochenend-Rockstars haben, und in diesem Fall praktischerweise begeisterte Teddyfans und Supporter unserer Musik sind.
0381-Magazin: Ihr setzt stark auf eure Fans.
Felix: Weil diese einfach die Besten sind! Es gibt wirklich viele kleine Zahnräder, die sich innerhalb dieser Band drehen und bei einem Auftritt nicht auf der Bühne zu sehen sind. Wenn ihr das jetzt hier alle so lest, dann denken sich bestimmt einige so: "Ja ist ja ganz nett, dass die Jungs da so ihren Spaß dran haben und das bestimmt auch gar nicht ganz so verkehrt machen." Aber nein, es ist einfach viel mehr. Wenn man wie wir, begeisterter Musiker ist, dann spielt man nicht nur zu Hause auf seinem Instrument. Nein, während man da sitzt und spielt, stellt man sich vor, wie toll das Leben eines bekannten Rockstars sein muss, der auf riesigen Bühnen vor tausenden Menschen spielt, die alle deine Songs mitsingen! Und hinter der Bühne ist immer Party und alle finden dich geil. Das geht im Kopf eines Jungen vor, der auf seinem Bett sitzt und Gitarre spielt. Und jetzt stell dir vor, du wirst paar Jahre älter, so wie wir jetzt, und gründest eine Band, schreibst ein paar Songs und spielst dich so von Bühne zu Bühne. Und jedes Mal stehen mehr Leute davor. Erst 10, dann 20, irgendwann sogar 100! Und das wichtigste ist: Sie stehen DAVOR, und nicht fünf Meter weiter weg, sie klatschen jubeln und pogen wenn du spielst, sie singen von alleine deine Texte und sie rufen deinen Bandnamen wenn du noch hinter Bühne auf das GO wartest. DAS IST GEIL! Und darum das alles für unsere Fans! Sie haben es einfach verdient und wir lieben sie.
ANNE ROLOFF
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