Musik aus MV

Felix Lau ist im Nebenberuf Singer-Songwriter und lebt seit fast fünfzehn Jahren in Rostock. Zudem arbeitet er als Produzent unter anderem für den aufstrebenden Musiker Peter Musk, der im vergangenen August sein Album „Quellental“ veröffentlicht hat. Im Hauptberuf ist der gebürtige Kühlungsborner „Mental Health Coach“ und versucht über seine Musik, Menschen zu helfen. Das soll im folgenden Text aber nur die zweite „Geige“ spielen. 

„Als Jugendlicher hatte ich den ganzen Tag Musik auf den Ohren. Ich habe Placebo, Radiohead, die Beatsteaks und Clueso gehört.“ Die Vermutung liegt also nah, dass ein musikalischer Weg bei dem gebürtigen Kühlungsborner Felix Lau nicht ausgeschlossen war. Das Zünglein an der Wage war dann aber seine Schwester, die ihm mit 16 Jahren eine Gitarre in die Hand gedrückt hatte. Seitdem übte er und brachte sich nicht nur das Gitarre, sondern auch das Klavierspielen selber bei. „Youtube war ein guter Lehrer“, scherzt Felix. „Mein erstes Bandprojekt hatte ich aber erst in Rostock. Ich glaube es war 2012 mit Alina (Lia Blue), Gustav (Camou) und Hauke (Camou, Feine Sahne Fischfilet). Wir hatten genau einen Auftritt im Bunker in Rostock“, erinnert sich der Musiker an seine ersten musikalischen Eindrücke. Danach folgte seine Teilnahme bei dem Rock und Pop Chor „Celebrate“, bei dem er sich mit seinen eigenen Texten und seiner Stimme ausprobieren konnte. Doch irgendwann entwuchs er musikalisch dem Chor und zudem fehlte ihm schlicht die Zeit. „Ich bin 2009 nach Rostock gekommen, um Erziehungswissenschaften und Anglistik im Bachelor und Master zu studieren. Neben einer musikalischen Ader besitze ich auch eine sehr soziale. 2017 durfte ich das, nach meinem Master, an der HMT vertiefen und ein Lehramtsstudium u.a. in den Fächern Klavier und Gesang beginnen.“ Heute arbeitet Felix als „Mental Health Coach“, arbeitet seit 2022 als Lehrer für die Klavierschule „Lydia Kraus“ und lebt seinen Traum im Nebenberuf. „Ich habe einen ziemlichen Erwartungsdruck an mich selbst, was meine Musik angeht. Der feste Job gibt mir Sicherheit.“ So viel Sicherheit, dass er sich nicht nur um seine eigene Musik kümmern kann, sondern auch um die von anderen Musiker*innen. „Ich habe auf einer Open Stage den Musiker Peter Musk aus Rostock kennen gelernt und gleich gemerkt, dass wir gut harmonisieren. Jetzt produziere und manage ich ihn.“ Das hat so gut geklappt, dass das Album "White Noise River" mit verschiedenen Musikvideos 2021 von der Initiative für Musik gefördert wurde. "Mein Anteil insgesamt ist bei der Komposition eher klein, ich habe bei einem Text sowie ein paar Melodien und Begleitungen verschiedener Songs mitgearbeitet. Übrigens: Am 18. August 2023 erschien sein Album ‚Quellental‘ mit alten, gemasterten Songs, die Peter im Homestudio vor vielen Jahren produziert hat. Insgesamt könnte ich mir das gut für meine Zukunft vorstellen. Songtexte schreiben, eigene Musik machen und weitere Musiker*innen unterstützen. Also falls jemand Unterstützung gebrauchen kann, bitte gerne melden.“ 

Nebenbei arbeitet Felix aktuell auch an seiner eigenen Musik. Eine EP ist für das nächste Jahr geplant, ob es fünf, sieben oder neun Songs auf den Tonträger schaffen, weiß er noch nicht. Zu groß ist die bereits erwähnte Erwartungshaltung. „In meinen Texten geht es oft, um die zwischenmenschlichen Themen. So habe ich zum Beispiel in dem Song ‚Wer du bist‘ die Rollen, die wir im Leben einnehmen thematisiert. Die Masken, die wir tragen, die wir kaum für andere abnehmen.“ Er selbst sagt, es geht ums weglaufen, weiterlaufen und auch ankommen. Seine Texte sind mehr Poesie als Popklatsch und versuchen immer wieder die Gefühle der Zeit zu treffen. „Der Titel ‚Herr M.‘ versucht zu beschrieben, wie der Mensch mit dem Chaos umgeht. Was er macht, wenn ihm seine Zukunftsplanung unter den Füßen weggerissen wird.“ „Herr M.“ wurde während der Pandemie geschrieben und ist einer der möglichen Titel, die es auf seine EP schaffen könnten. „Ich war vor der Pandemie mit einem Freund (Jonathan Dintner, Pianist) auf Straßenmusiktour durch Ostdeutschland und München. Wir haben auf engstem Raum gelebt. Ich habe in dieser Zeit gelernt mit Stress umzugehen und im Team zu arbeiten. Die Pandemie selbst hat dann nochmal ganz anders gewirkt. Ich habe damals im Home-Office Lehramt an Grundschulen studiert. Mich hat Corona, anders als viele andere, glücklicherweise zunächst entschleunigt. Diese Zeit war trotzdem, und vor allem der Winter, sehr belastend.“ Ereignisse, die Felix in seiner Musik verarbeitet und dann an Freunde beziehungsweise Vertraute weiterleitet. „Wahrscheinlich ist das das Problem, dass meine Platte noch nicht fertig ist. Meine Freunde sind natürlich sehr wohlwollend in ihren Äußerungen über meine Musik. Wahrscheinlich sollte ich mir eine straighten Kritiker suchen“, lacht Felix. 

Antje Benda