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Bühne

Sisi-Schauspielerin Dominique Devenport

Sisi-Schauspielerin Dominique Devenport

Feb 24
… über SuperheldInnen, das Zuhause-Gefühl und das Springen zwischen Theater und Film.

Bekannt ist Dominique unter anderem aus der RTL-Serie „Sisi“, in der sie die Hauptrolle spielt, ebenso wie in dem historischen Thriller „Davos 1917“.  Wir haben die gebürtige Schweizerin, die aktuell in Rostock wohnhaft und am Volkstheater als Gastschauspielerin tätig ist, auf einen Kaffee in der Sonne getroffen. 

0381-Magazin: Wie ist das, wenn du hier durch die Stadt gehst, wirst du oft erkannt?
Dominique: Nee, gar nicht. In der Schweiz ist das ein bisschen was anderes, weil wir dort viel gedreht haben. Ich war Weihnachten in Luzern, wo ich auch aufgewachsen bin und da haben das alle gesehen und da ist esschon ein bisschen heftig manchmal. Aber hier, nö, hier gar nicht.

0381-Magazin: Jetzt wohnst du hier in der KTV, wann bist du denn nach Rostock gekommen?
Dominique: Ich bin 2021 hergezogen. Ich habe angefangen im Ensemble des Rostocker Volkstheaters, das war mein erstes Engagement nach der Schauspielschule, deswegen bin ich hierhergekommen. Und dann habe ich aber schon ein Jahr darauf so viel gedreht, dass es nicht mehr ging. Jetzt bin ich als Gast-Schauspielerin hier am Theater. 

0381-Magazin: Und wie gefällt es dir in Rostock?
Dominique: Mir gefällt es super gut. Ich bin hier wirklich mit offenen Armen empfangen worden, sowohl in meiner WG als auch am Theater, als auch bei allen Freundeskreisen. Ich mag’s, dass es eben so ein bisschen kleiner ist und dass man überall zu Fuß hingehen kann. Ich kenne das halt auch aus der Schweiz. Und dass man auch irgendwann die ganzen Leute kennt. Ich bin so oft weg und dann ist es so schön, zurückzukommen und zu wissen, da sind Leute um dich herum. In größeren Städten zum Beispiel musste man erstmal alle anrufen und niemand hat auf dem Schirm, dass du gerade wieder da bist. Dann gefällt mir natürlich auch die Nähe zum Meer, finde ich auch toll. Ich finde tatsächlich auch dieses windige, raue Klima ganz cool. Und ich habe oft das Gefühl, wenn ich in anderen Städten bin, dann denke ich mir so: Ja, ist schön hier, aber die Schweiz, aber die Schweiz. Und hier habe ich das Gefühl, ist das Klima so anders und auch die Landschaft, die Umgebung und die Leute, dass ich es gar nicht mit der Schweiz vergleichen kann. Und deswegen hat es so etwas Eigenes und deswegen vermisse ich dann auch die Schweiz nicht.
 
0381-Magazin: Wie sahen denn deine letzten Jahre aus? Wie bist du zu dem gekommen, was du heute bist und machst?
Dominique: Ja, es war wild die letzten Jahre,  angefangen hat es an der Schauspielschule in München. Ich habe mich ausbilden lassen zur Bühnenschauspielerin. Und dann haben die da ein großes Casting gemacht, weil Sisi gedreht wurde. Und ich habe mich beworben und war offensichtlich genau das, was sie gesucht haben. Ich habe die Rolle dann auch bekommen zu meinem Erstaunen. Und dann hatte ich erstmal, anstatt viel Theatererfahrung, viel Dreherfahrung. Ich habe die erste Staffel gedreht, da war ich eigentlich noch in der Schauspielschule im letzten Jahr. Dann bin ich nach Rostock gezogen, weil ich hier am Theater genommen wurde, habe Theater gespielt, so halb, weil wir Corona noch hatten. Ja, und dann fingen eigentlich auch schon die Castings für Davos an, wo ich von Anfang an wusste, das ist eine Rolle, die ich unbedingt spielen möchte, um die ich sehr gekämpft habe. Dann ging es weiter mit Sisi und gleichzeitig Davos und dann wurde die ganze Filmsache irgendwie ein bisschen viel. Ich wollte aber unbedingt trotzdem Theater spielen und deswegen haben wir hier den Deal gemacht, dass ich als Gast zwischendurch mal kommen kann.

0381-Magazin: Schauspielerin auf der Bühne und Schauspielerin im Film – zwei völlig verschiedene paar Schuhe oder?
Dominique: Ja, das ist eine ganz spannende Sache. Natürlich sind es irgendwo dieselben Berufe, aber sie sind eigentlich auch komplett unterschiedlich. Im Theater hast du diese lange Probezeit. Du kommst hin, du lernst deinen Text, natürlich überlegst du dir etwas für die Rolle und machst dir deine Gedanken, aber im Endeffekt, so wie wir hier arbeiten, entwickelst du das zusammen und du suchst das Stück zusammen. Während am Set du dafür eigentlich keine Zeit hast, sondern du kommst und du hast deine wenigen Takes. Das Spiel ist natürlich viel größer auf der Bühne, viel extremer, viel körperlicher, viel lauter auch als ein Film, wo du viel kleiner spielst und realistischer oder natürlicher. Und ich merke für mich, die größte Schwierigkeit ist, dass man im Theater diese großen Bögen denken muss. Also du fängst am Anfang der Geschichte an und du musst die Gedanken über teilweise längere Textstellen verfolgen bis zum Ende. Im Film hast du die einzelnen Szenen, die du machst. Da ist dann eher die Schwierigkeit, dass nicht chronologisch gedreht wird. Das heißt, du musst eigentlich von Anfang an immer wissen, wo du bist in der Geschichte und das dann miteinander verknüpfen.

0381-Magazin: Und hast du eine Präferenz? Spielst du lieber im Theater oder stehst du lieber vor der Kamera?
Dominique: Ich mag beides richtig gerne. Auch wenn ich sagen muss, dass ich mich an das Filmen ein bisschen gewöhnen musste. Einfach, weil es eine Umstellung war. Und ich muss auch sagen, dass ich durch das Theater überhaupt zur Schauspielerei gekommen bin. Und deswegen glaube ich, wird die Bühne immer irgendwie doch ein bisschen mehr Herzanteil haben.

0381-Magazin: Wovon träumst du aktuell? Was sind Projekte, die du gerne machen möchtest?
Dominique: Also ganz konkret bin ich gerade am Punkt, wo ich noch nicht allzu viel sagen darf. Ich möchte auf jeden Fall mehr in der Schweiz drehen, einfach weil ich weiß, wer da dann zuschaut. Ich würde gerne auch mal auf Englisch drehen, also internationaler. Ich würde auch gerne mal ins Kino, weil ich jetzt hauptsächlich Fernsehen gemacht habe. Das, was ich jetzt gerade am Volkstheater mache, das macht mir auch richtig viel Spaß. Dieses Schreiben und sozusagen fast kollektivartige Arbeiten, das finde ich richtig cool. Und mein persönliches Lebensziel ist es ja, dass ich alle vier Landessprachen der Schweiz fließend sprechen kann.

0381-Magazin: Du hast ja bisher sehr emanzipierte Rollen gespielt. Wie bereitest du dich denn darauf vor?
Dominique: Also es ist bei mir von Projekt zu Projekt und von Rolle zu Rolle unterschiedlich. Ich gehe da sehr nach meinen Gedanken, die ich habe und mache einfach das, was mir einfällt. Weil im Grunde genommen geht es ja darum, dass du für dich eine Form von Gespür und Verständnis für diese Rolle suchst. Weil das coole ist, dass in diesem Stadium ganz viel passieren kann. Ich arbeite bei so großen Rollen gerne mit einem Coach. Natürlich fängt alles damit an, dass man die Bücher liest und wieder liest, bis man die Geschichte verinnerlicht hat. Für Sisi kamen dann auch Sachen wie Reitunterricht dazu. Dann kommen irgendwann die ganzen Kostümproben und das hilft ja alles, eine Figur zu finden. Es ist für mich ein Prozess, der immer unterschiedlich ist, bei jeder Figur.

0381-Magazin: Gibt es manchmal Berührungspunkte zwischen dir selbst und den Rollen, die du spielst?
Dominique: Natürlich versuche ich einerseits die Parallelen zu der Figur zu finden, weil das ja sehr oft die ersten Identifikationspunkte sind. Was haben wir gemeinsam, was fühlen wir gleich oder ähnlich oder wo kann ich vielleicht andocken aufgrund von meinen Erfahrungen, selbst wenn die Figur was ganz anderes durchlebt. Was für mich aber auch immer super wichtig ist, ist rauszufinden, wo sind wir das komplette Gegenteil, also wo bin ich gar nicht ich. Das steckt so ein bisschen den Rahmen ab und hindert mich dann auch ein bisschen daran, dass ich eben zu sehr zu mir werde. Sondern, dass ich eben genau weiß, nee, das ist eine eigene Figur und die macht Dinge, die ich so nicht machen würde.

0381-Magazin: Was hattest du für Herausforderungen beim Dreh, wo du vielleicht an deine Grenzen gestoßen bist? 
Dominique: Für Davos hatten wir zum Beispiel eine medizinische Expertin am Set. Dadurch, dass meine Rolle die Krankenschwester ist, die auch dann irgendwann anfängt als Ärztin zu arbeiten, gibt es viele OP-Szenen und wir reden oft über die Tuberkulose und den Verlauf. Da hat sie uns alle Background-Details erzählt. Und auch bei den OPs, wie stehen wir, was machen wir, was ist unsere Funktion, wenn es darum geht, dass in Wunden reingefasst wird. Wir haben Silikon-Näh-Kits bekommen, was eigentlich für Medizinstudenten ist, um zu lernen, wie man näht. Dann war es bei Davos definitiv die Kälte, teilweise mindestens -20 Grad. Das war wirklich unfassbar kalt und da bin ich definitiv in meine Grenzen gekommen. Bei Sisi waren es oft die Kleider, die sehr schmerzhaft sind und sehr schwer. Und wo ich auch so oft an meine Grenzen komme, ist einfach die Länge der Tage. Es sind oft sehr lange Drehtage und man ist oft nicht zu Hause, man hat nicht wirklich ein Privatleben und sieht seine Leute nicht. Und dadurch fokussiert sich alles so auf diesen Job, was vielleicht auch gut ist, sonst könnte man sich vielleicht nicht gut konzentrieren.

0381-Magazin: Du hast im Volkstheater Rostock gerade ein Two-Women-Stück gespielt. „How to grow a Superwoman in einer Stunde“. Was brauchen deiner Meinung nach Frauen in 2024, um Superwoman zu sein?
Dominique: Ich würde sagen, für die heutige Superwoman gilt genau dasselbe wie für den Superman. Durch Instagram und die ganzen sozialen Medien und auch diese ganzen Beauty-Magazine, ist der Gesellschaftsdruck enorm hoch. Eigentlich wird von uns tagtäglich erwartet, dass wir ein Superhuman sind, sozusagen. Es wird erwartet, dass du ins Fitti gehst. Es wird erwartet, dass du erfolgreich bist, Geld hast. Es wird erwartet, dass du so und so aussiehst. Wie kannst du super gesund leben, obwohl überall im Supermarkt Schrott angeboten wird? Wie kaufst du am besten alles im Biomarkt, obwohl du ja gar nicht genügend Geld hast, um im Biomarkt einzukaufen? Überall hier sind die ganzen Shopping-Malls, aber eigentlich sollst du deine Klamotten nur Second Hand einkaufen. Das sind ja alles Anforderungen, die eigentlich von dir tagtäglich erfordern, dass du zu einem Supermensch wirst, zu einer Superheldin, zu einem Superhelden. Wenn ich mir so die Welt und die Gesellschaft angucke, glaube ich, wären wahre Superhelden vielleicht eher die, die sich zusammenschließen und akzeptieren können, dass wir Stärken und Schwächen haben.

0381-Magazin: Ein Superhelden-Kollektiv.
Dominique: Ja, ein Superheldenkollektiv. Eine Superkraft, finde ich, die sehr unterschätzt wird.

0381-Magazin: Der Neuau des Volkstheaters Rostock ist in Planung. Was würden sich denn Schauspielende für das neue Theater wünschen?
Dominique: Es geht viel um eine Platzsache und um die Räumlichkeiten. Das Gebäude war ja ursprünglich eine provisorische Lösung sozusagen. Und ich glaube, das Theater kämpft eh schon mit seinem Platz in der Gesellschaft. Und wie soll man einen Platz in der Gesellschaft haben, wenn man kein Gebäude hat, was auf einen selbst zugeschnitten ist. Es braucht einen Platz, wo man sich ausprobieren kann. Und auch natürlich einladend ist.  Es ist ja oft so, dass dann zwar Theater größere Gebäude kriegen oder modernere Technik, aber oft sind diese Gebäude dann leider irgendwo außerhalb, was dann auch nicht unbedingt dazu führt, dass mehr Leute kommen. Deshalb finde ich gut, dass das Theater seinen so zentralen Standort in Rostock beibehalten soll. 

Luise Acker

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