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RONNY GERNHART

RONNY GERNHART FLACHPASS

Feb 08

Seit Frank Pagelsdorf auf unserer Hansa-Kogge am Ruder ist, freuen sich Spieler, Funktions- und Anzugträger immer auf die Winterpause.


Dass der Alte kein Kostverächter ist, sieht man ja wohl. Und dass er ein Herz für seine Spieler und auch für seine Chefs hat, erkennt man daran, dass er seit nun schon dritten Mal ins "Trainingslager" nach Dubai gebeten hat. Und die Lieben zu Hause glauben, dass Heath, René, Enrico und Stefan (Paule hört unser Käptn nicht so gern, schließlich hat der ehemalige Maoist aus München mal seine Qualitäten angezweifelt, und so seinen Wechsel von Chemie Leverkusen zum BFC des Westens vermasselt!) unter der sengenden Sonne fit gemacht werden.

Eigentlich `ne gute Gelegenheit, mal verdiente Ehemalige einzuladen. Aber nicht bei uns! Der geizige Dirk meinte, der Verein müsse den Gürtel enger schnallen. Naja, bei dem Gesicht, das er dabei machte, hat er wahrscheinlich wirklich bei sich angefangen.

So haben wir, Kische, Kuno, Märzer und ich, bei Juri angefragt, ob er nicht ein gutes Wort einlegen könnte. "Nee!" Schlünzer, die alte Plaudertasche, war nicht so kooperativ wie erwartet, so dass wir mal sein Gedächtnis auffrischen mussten. Wer hatte denn dafür gesorgt, dass es für ihn nach dem missglückten Experiment als Trainer (Juris Glücks-Veh) im Verein eine Zukunft gab. In welchem Verein sitzt denn ein gefeuerter Trainer im Vorstand? Doch dies gehört nicht hierher! Nun, Juri hatte ein Einsehen und so wurde unsere Viererkette doch noch eingeladen.

Als wir am Flughafen auftauchten, hatte unser Alterspräsident schon gehörig Schlagseite. Gerd hatte seine Flugangst mit Korn-Kola und Klöten-Kööm bekämpft. So musste ich die schwarze Kutsche mit dem Stern (Aber Vorsicht, das is `n Erbstück!) nach Laage steuern. Schließlich hätte ich doch sowieso grad keine Führerschein, und so am wenigsten zu verlieren.

Irgendwie haben wir alle es dann doch in den Flieger geschafft, wo unser Käptn für jede überflogene Großstadt `ne Runde Wilthener schmiss. Sogar der geizige Dirk wurde locker, nur Rostocks teuerste ABM-Kraft, der asketische Professor, hatte was zu meckern und näselte ständig davon, dass weder Zittau, Plauen noch Weimar Großstädte wären, und wir bloß einen Vorwand zum Bechern suchen würden. Nach dem wir auf Suhls Wohl angestoßen hatten, war unser "Willi" so erschöpft, dass der Rest der Bildungsreise störungsfrei verlief. Und auch die Saftschubsen hatten ihren Spaß. Fast alle Delegationsmitglieder sind jetzt Mitglieder im High-Miles-Club.

Als wir wieder bei den Scheichs ankamen, musste der Professor wie Lassie schuften, um seine Schäfchen beisammen zu halten.

An der Gepäckausgabe wartete der Trainer und er sah aus, als würde er dort schon lange warten – ohne Proviant. Als er unsere leicht derangierte Abordnung sah, verordnete er uns allen erstmal eine Runde Oakleys. Nur unser Ami brauchte das Effe-Modell von Gucci. Die Bord-Sheriffs fanden seine Idee, eine Ehrenrunde um Dubais neue Wolkenkratzer zu drehen, nicht so toll, aber letztlich hatte sich der Tumult schnell wieder gelegt.

Die Geschichte hatte dann später noch ein Nachspiel: eine Hundertschaft Uniformträger nahm unseren Flugschüler erstmal mit aufs Revier und ließ sich auch nicht musikalisch von uns "FabFour" erweichen (Give Pearce a Chance).

Am nächsten Tag begann dann der Ernst des Lebens für unsere Jungs: SHOPPING! So müssen sich die Normalbürger in der DDR gefühlt haben, als sie das erste Mal in den Westen durften. Doch statt Videorekorder und Bananen, ist Dubai ein Sparadies für Uhren, Schmuck und alles, was zu einem echten Fußballprofi und seiner Schnalle gehört.

Doch dann platzte "Frankie" der Kragen. Und weil die Jungs nun richtig ranklotzen mussten, wollte unsere Combo sich nicht lumpen lassen. So zogen wir zwischen den Cocktails ein paar Bahnen im Hotel-Pool, versuchten uns beim Sandboarding und machten sogar beim Kamelrennen mit. Wie Kuno, der lange Lulatsch, zwischen den Höckern hing, kam uns ganz schön spanisch vor.

Nach einigen Tagen kam Dirk freudestrahlend auf uns zu, so dass wir schon dachten, er hätte eine Ölquelle oder aber einen Weg gefunden, wie er unsere Rechnung nicht zahlen müsste.

Doch dann überraschte er uns alle mit einem Testspiel gegen eine iranische Mannschaft in Teheran. Die Perser müssen neben allen Spesen auch sonst noch `ne hübsche Stange Geld springen lassen haben, denn dem geizigen Dirk hatte die Aufregung tatsächlich ein bisschen Farbe ins Gesicht gezaubert. Und während sich die Abiturienten Marc, Tim und Fangnix offenbar auf den Ausflug freuten und irgendwas von "interessantem Kulturaustausch" faselten, war nur noch Shappi begeistert über den anstehenden Kurztripp. Aber na gut, der hat ja auch Verwandtschaft vor Ort.

Auch wir wurden eingeladen mitzukommen, winkten jedoch ab, nachdem wir im Internet die Reisetipps des Außenministeriums gecheckt hatten. Der Abschied war dann kurz und schmerzlos, es konnte ja keiner ahnen, dass wir die Jungs erst 5 Tage später wieder sehen sollten. Neben uns hatte auch unser Ami verzichtet, wobei wohl weniger Probleme mit dem Visum Schwierigkeiten machten, als vielmehr die gut, aber spärlich betuchte Tochter des Botschafters, der seinen Landsmann aus den Klauen der Scheichjustiz befreit hatte, ihre Finger im Spiel hatte.

Irgendwann abends bekam ich dann eine SMS von Winnetou, der seinem boxenden Namensvetter nicht nur frisurtechnisch einiges voraushat: "Der Ausflug ins Casino muss ausfallen. Schneesturm in Teheran. Keine Flugerlaubnis. Morgen holen wir alles nach!"

Nun lagen wir zu fünft am Pool und bogen uns vor Lachen. Der Trip ins Casino fiel natürlich nicht aus. Winnetou riskiert sowieso immer bloß `nen Zwanni pro Abend. Als hätte der geizige Dirk ihm das Taschengeld gekürzt.

Beim Black Jack und Roulette kannten wir uns nicht so richtig aus, und so rief ich Uwe Reinders an. Der hatte irgendwann mal erzählt, dass er Glücksspielexperte sei und schließlich war er ja auch mit uns Meister geworden. Doch Uwe war nicht so gut drauf, er musste wohl gerade irgendwo im Harz Würstchen verkaufen. Dann wurde die Verbindung schlechter und ich hörte nur noch Wortfetzen: " Null..., Risiko ist..., Haus und Hof..., 1 Million, 5 Jahre...".

Nun, auch ohne Uwes Hilfe kamen wir ganz gut zurecht. Schließlich hatten wir eine Unmenge dieser bunten Chips gewonnen und der Manager bot uns an, in die besten Suiten seines Hotels zu ziehen. Keine Frage, dagegen war nichts einzuwenden. Nur unser Heath verlor ständig, aber seine texanische Gönnerin sorgte schon dafür, dass er nicht nur die Mundwinkel nicht hängen ließ.

Auch am nächsten und übernächsten Tag kam die Mannschaft nicht aus Teheran heraus und Winnetous SMSen wurden immer verzweifelter. Aber mit Schnee und Eis war wohl weder zu rechnen noch zu spaßen. Wir kannten das ja schon, schließlich waren wir irgendwann vor etwa 25 Jahren mal im tschechischen Riesengebirge im Trainingslager. Unser damaliger Trainer hatte wohl Riesenspaß dabei, uns bei jämmerlichen Temperaturen auf Skiern durch die Wälder zu jagen. Eines Mittags begann es zu schneien, dass der Kölner Christoph seine helle Freude gehabt hätte. Doch der Trainer kannte keine Gnade, wir mussten den 50km-Langlauf zu Ende machen. Zwischendurch schneite es so heftig, dass es ein Riesenglück war, dass Gernot Alms während einer Raucherpause einen Nachwuchsspieler namens Thomas Doll in einer Schneewehe entdeckte und ihn daraus befreite. Als wir dann zurück in unsere Herberge (Hotel konnte man die Bude wirklich nicht nennen) wollten, steckte unser Robur-Bus natürlich fest, und als wir ihn aus einem Meter Schneehöhe ausgegraben hatten, sprang er natürlich an. Also schnallten wir unsere Skier wieder an und fuhren unter Führung unseres Busfahrers in ein Dorf namens Horni Polubny. Im besten, weil einzigen Gasthaus war natürlich ein großes Hallo als wir hereinkamen. Zunächst bestellten wir uns etwas Anständiges zu essen.


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