Max Samuel Haus | ||
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Max Samuel Haus RostockADRESSESchillerplatz 10 KONTAKT
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Max Samuel Haus - Veranstaltungen |
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Mi 22.01.2025 19.00 Uhr Diverses |
Vortrag in Kooperation mit dem Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“
Erinnern und Wahrhaftigkeit sind von zentraler Bedeutung in einer Zeit, in der antisemitische Ressentiments zunehmen. Zum Erinnern an die Zeit des Nationalsozialismus gehört auch ein wenig beachtetes, aber bis heute wirksames Ereignis: Die „Arisierung“ genannte Enteignung der deutschen und europäischen Juden.
Den Anfang machte eine E-Mail vom 20. Juni 2014, Adressat war der Freie Autor und Journalist Armin H. Flesch in Frankfurt am Main. Geschrieben hatte ihm der Enkel eines ehemaligen Frankfurter jüdischen Unternehmers, dessen Firma Mitte der Dreißigerjahre arisiert worden war. 80 Jahre später behaupteten die Nachkommen des einstigen Ariseurs wahrheitswidrig, ihr Unternehmen blicke auf „100 Jahre Familientradition“ zurück.
Diese Geschichte hätte einen nicht zu langen Zeitungsartikel ergeben sollen – keine große Sache, drei, vier Tage Arbeit vielleicht. Doch die Suche nach alten Unterlagen führte Armin H. Flesch zu weiteren, teils spektakulären Arisierungsfällen wie jenem der Fabrik und heutigen Firmenzentrale eines Chemieunternehmens in Lahnstein.
Archivrecherchen im In- und Ausland – unter anderem im Landeshauptarchiv Koblenz – und Interviews lösten eine Beschäftigung des Frankfurter Journalisten mit dem Thema Arisierung aus, die bis heute fortdauert: Wer profitierte vom legalisierten Raub und Mord an den Juden? Wie verhalten sich die heutigen Eigentümer arisierter mittelständischer Familienunternehmen zur NS-Vergangenheit ihrer Firma und Familie? Welche Bedeutung hat die Arisierung für das Verständnis des Holocaust und der deutschen Gesellschaft vor und nach 1945? Welche konkreten Auswirkungen hat sie bis heute? Auf diese und andere Fragen sucht Armin H. Flesch mit seiner Arbeit Antworten.
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So 26.01.2025 14.00 Uhr Diverses |
Anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27.01. lädt der Förderverein des Max-Samuel-Hauses zur Reinigung der Denksteine für die ermordeten Rostocker Jüdinnen und Juden am 26.01.25 um 14 Uhr am Max-Samuel-Haus ein. Eingeladen sind alle Vereinsmitglieder, Schüler:innen und Studierende, aber auch alle interessierten Rostocker:innen und Familien.
Der Verein der Freunde und Förderer des Max-Samuel-Hauses e.V. initiierte 2001 das Denksteinprojekt in Rostock und ist seitdem dafür verantwortlich. Ziel ist es, den Rostocker Jüdinnen und Juden, die zur Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, vertrieben und ermordet wurden, einen Denkstein zur Erinnerung zu setzen. Bis Ende des Jahres 2024 wurden in Rostock und Warnemünde 87 Denksteine an den letzten bekannten Wohnorten der Ermordeten verlegt. Und es kommen stetig neue Denksteine hinzu. Recherchen zufolge waren etwa 100 Frauen, Kinder und Männer von der Shoa in Rostock bis 1945 betroffen. Die meisten von Ihnen wurden nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Bis 2015 wurden Natursteinplatten als Denksteine verlegt. Diese waren jedoch sehr witterungsanfällig und wurden in frostreichen Wintern oft in Mitleidenschaft gezogen. Seit 2016 werden daher nun Messingsteine verlegt. Allerdings bedürfen diese Messingoberflächen ebenso der Pflege, um die Inschriften weiterhin gut lesbar zu halten.
Am 26.01.25 sollen daher gemeinsam die Denksteine gereinigt werden, um überwachsene Gräser, Moose und Straßenschmutz zu entfernen. Interessierte erhalten ebenso die Möglichkeit, sich über die Schicksale der Menschen, für die die Steine verlegt wurden, zu informieren.
Der Verein veröffentlichte Ende November 2024 die neue Denkstein-Broschüre, die neben Namen, Fotos, biographischen Informationen auch Stadtpläne und Hintergrundinfos enthält. Interessierte haben so die Möglichkeit, sich über die 87 Rostocker Jüdinnen und Juden zu informieren, für die bisher ein Denkstein in Rostock, an ihrem jeweils letzten bekannten Wohnort, verlegt wurde.
Die neue Broschüre ersetzt das Denkstein-Faltblatt, das 2021 vom Verein veröffentlicht wurde und 63 Biographien enthielt. Die neue Broschüre ist im Max-Samuel-Haus erhältlich.
Interessierte werden gebeten, Putzutensilien (Topfschwamm, Gemüsebürste, Lappen) mitzubringen.
Der Verein lädt alle Helfenden nach der Denksteinreinigung ins Max-Samuel-Haus ein, um sich bei Kaffee und Tee aufzuwärmen und ins Gespräch zu kommen.
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