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Ringelnatz-Rock mit Tino Eisbrenner
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Eigentlich wollte Tino Eisbrenner nie Solist sein – darum entschied er sich 1983 vorerst gegen den Schauspielberuf und für das Leben als Frontmann der jungen Band JESSICA. Drei Jahre kurz war der Steilstart dieser Band. Die gemeinsame Unaufhaltsamkeit wurde mit dem Grundwehrdienst Einzelner jäh aufgehalten, die Band um ihre Zukunft betrogen und Sänger/Texter TINO zum Solisten gezwungen. „Ich beobachte Dich“, „Mama“, „Bring mir die Sonne“ oder „Spieler“ waren das Hitvermächtnis dieser ersten drei Jahre.
Wiederum drei Jahre hatte der Sänger Zeit, sich neu zu definieren, Hits wie „Kleine Mädchen“ und „Unbequemer Geist“ zu platzieren und ein neues Team zu bilden – dann war plötzlich das ganze Land verschwunden. Und Eisbrenner verschwand auf der Suche nach neuer Identität und alten Träumen in Amerika bei den Indianern. Tatsächlich kehrte von dort ein gestärkter Künstler zurück, der kosmopolitisch dachte und schier vor Ideen platzte. Er gab Heil-Seminare, moderierte Fernsehshows, konzeptionierte Projekte einer Westernstadt, produzierte ein Hörbuch mit Gojko Mitic, spielte in TV-Serien, veröffentlichte Gedichte und seine frech frühe Autobiographie und schrieb weiter eigene Alben. Weltmusik mit „Der wilde Garten“, Folk/Pop mit „Hausboot“, Literatouren mit BRECHT oder Heines „Deutschland. Ein Wintermärchen“ brachten und bringen ihn durch die Welt. Er arbeitet wahlweise mit klassischer Rock/Pop-Bandbesetzung oder lateinamerikanischen Musikern, die er in Chile kennenlernte – immer sucht er in seiner Musik nach musikalischen Abenteuern. „Ich habe mit Musik die Welt umwandert“, sagt er, „und ich möchte, dass meine Songs dies erlebbar und fühlbar machen. Ich muss das Publikum mit auf die Reise nehmen. Nur dann kann ich verstanden werden.“ Seine CDs tragen Namen wie „Willkommen in der Welt“, „Wege übers Land“, „Stark sein“, „Mango“ oder „Barfuß in Kakteen“ und zeigen auch immer den philosophischen, den politisch mutig visionären EISBRENNER. Er beobachtet noch immer. Und er beschreibt, was er sieht – lädt zum Denken ein, lockt den Hörer aus der Gleichgültigkeit oder Resignation. Sogar ein eigenes Festival „Musik statt Krieg“ hat er seit 14 Jahren etabliert, um „die Empörten und Tätigen zusammen zu bringen“. EISBRENNER ist kein Solist und all das mit Anderen Erschaffene, Erlebte, Erfahrene nennt er die „Zeit, die mir bleibt“. Zeit, um die er nicht mehr betrogen werden kann. Zeit von der er gern erzählt in seinen Songs und von der Publikum und Künstler gemeinsam zehren können, um dann weiter miteinander zu reisen. /* */ ?> |
Vvk: 20 € / Ak: 25 €
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