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„Diva Hutnadel – ein fast vergessenes modisches Accessoire“
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Möckelhaus Bad Doberan
(Bad Doberan) |
Die Hutnadel ist die Diva unter den Nadeln, und wie die Spezies der Diven ist sie heute fast vergessen. Spätestens in den „Goldenen Zwanzigern“ ist sie zum Aussterben verurteilt, als die Damen beginnen, ihre modernen und frechen Kurzhaarfrisuren unter Topfhüten zu verstecken. Immer seltener wurde sie gebraucht, und wenn überhaupt, dann hatte sie sich allein ihrem Zweck zu unterwerfen, unauffällig und unscheinbar.
Doch gerade die Verweigerung der alleinigen und gänzlich untergeordneten Zweckbestimmung hatte ihren Charakter einmal ausgemacht. In den wenigen Jahrzehnten ihrer Blütezeit von 1890 bis 1925 war sie Teil eines femininen Gesamtkunstwerkes, geprägt von einer kunstvoll getürmten Frisur, zu deren Üppigkeit nicht selten das künstliche Haarteil beizutragen hatte, gekrönt von einer der ausladenden Kreationen der Hutmode. Beide galt es innig und sicher zu verbinden. Hier hatte, beides vereinend, die Hutnadel ihren Zweck. Doch sie behauptete, über diese Zweckbestimmung hinaus, den Anspruch eines ganz eigenen, bisweilen kostbaren, aber doch im Wenigsten kostbar scheinenden modischen Accessoires. /* */ ?> |