Vortrag: „Schifffahrt – Bauwesen – Asbestosegefahr“ @ Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock

Kompetente Vertreter der Asbestose Selbsthilfegruppe in Mecklenburg-

Vorpommern e. V. werden nicht nur zum Thema informieren, sondern

bieten Betroffenen auch Unterstützung an.

Mehr als 120 Jahre bis ca. 1992 kam Asbest im Schiffbau, der Bauindustrie und weiteren 3500 Anwendungsbereichen zum Einsatz. Ungefähr 2 Millionen Menschen waren in Deutschland exponiert. Wer als Handwerker, Besatzungsmitglied auf Schiffen, Nutzer/Bewohner von Räumlichkeiten in deren Konstruktionen Asbest verbaut wurde oder anderweitig Kontakt damit hatte, ist gefährdet an Asbestose bzw. damit in Zusammenhang stehenden Krankheiten zu erkranken.
Und das noch nach Jahrzehnten, denn die Inkubationszeit beträgt ca. 30 bis 40 Jahre!
In Deutschland gibt es vier asbestbedingte anerkannte Berufskrankheiten (BK 4103, 4104, 4105 und 4114).

Durch den Bundesverband der Asbestose Selbsthilfegruppen e. V. mit Gruppen in 9 Bundesländern gibt es einschlägige Erfahrungen zu dem Vortragsthema.
Durch die Referenten Dipl.-Ing.(FH) Walter Hinrichs und Dipl.-Ing.(FH) Wolfgang Behrend
wird während des Vortrags ein Überblick über die Anwendung incl. Demontagen von Asbest, die sich daraus ergebenden Gefährdungen und aktuelle Gesetze zur Durchsetzung der Interessen von Betroffenen, gegeben.

Die Kenntnis von Gefährdeten und Betroffenen über

-Risiko der Erkrankung durch Kontakt mit Asbest und asbesthaltigen Material im eigenen Berufsleben
-Linderung und Behandlung bei Erkrankung durch medizinische Maßnahmen
-Rentenansprüche (für Betroffene und deren Ehe-bzw. Lebenspartner (innen) auf Grund von Berufskrankheiten

kann für das persönliche Leben sehr bedeutsam und   hilfreich sein.

Im Rahmen des Vortrages wird auch ein Film von ca. 30 Minuten Länge gezeigt.

Bei Bedarf besteht die Möglichkeit der Besichtigung des Maschinenraumes des Traditionsschiffes mit Schiffsbetriebs-Ing. (C6) Karl-Ernst Eppler. Schiffsmaschinenräume waren in der Vergangenheit typische Einsatzorte von asbesthaltigen Materialien, die jedoch nach entsprechender Sanierung entfernt wurden, nachdem man die Gefährlichkeit dieser Stoffe erkannte.