20:00 |
Massoud Godemann Trio
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Kunsthalle
(Kühlungsborn) |
Wer ein Konzert von Massoud Godemann besucht, wird überwältigt sein wie bedacht und auch immer neu gedacht die Musik des Gitarrenvirtuosen daherkommt. Dieser Jazz ist frisch und lebendig, und möchte jenseits vorgegebener Gewissheiten erfahren und gehört werden.
Das Massoud Godemann Trio (MG3) steht für einen Jazz, der sich selbst versucht, und sich selbst versteht: als Teil einer Erzählung, als Teil einer Tradition. Wie Pianist Bill Evans einst bemerkte: „Jazz ist kein intellektuelles Theorem.“ Und so möchte MG3 nicht akademisieren, vielmehr das Leben ausdrücken. Wütend, melancholisch, gelassen und freundlich. Wer hören möchte, wer, sich einzulassen, bereit ist, wird hören, wird gar erhört: von einer Idee, einer Möglichkeit, einer Musik – eigen, weit, aber stets bei sich. Kommunikation der behutsamen Art ist die Idee, der Bassist Gerd Bauder, Schlagwerker Michael Pahlich und Godemann folgen. Ausgehend von Godemanns Eigenkompositionen ist Entwicklung dabei die Konstante. Das gilt sowohl für die Metamorphosen, die das Hamburger Massoud Godemann Trio seit etwas über zehn Jahren in personeller Stabilität durchschreitet, als auch für das Detail im schöpferischen Prozess, das innerhalb einer Komposition zu ständig wechselnden Klangfarben und der Vollendung einer Harmoniesequenz führt. Schönheit ist der Puls – Schönheit des Klanges, des Gesamtbildes und des Empfindens, das die kompositorischen Ideen zum Klingen bringt. Und so geht das Massoud Godemann Trio auf seinem dritten Album "Hope" einen konsequenten Weg weiter, ohne auf der Stelle zu treten, und nähert sich dem Schönen, indem es auch in Abgründe blickt. Das Pulsieren des Lebens, das steter Veränderung und sich ergänzenden Kontrasten unterworfen ist, ist auch auf "Hope" die Triebfeder für musikalische Kommunikation, die auf der Basis der Kompositionen Godemanns Farbe gewinnt. /* */ ?> |