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Ausstellungseröffnung: Rainer Kessel – Skulpturen
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Kunsthalle
(Kühlungsborn) |
Rainer Kessel ist als Bildhauer klassisch unterwegs und bewahrt die Traditionen des Bildnerischen. Seine Skulpturen, im Besonderen seine Bronzen sind von schlichter Schönheit, sie überzeugen auf den zweiten Blick, suchen nicht den schnellen Effekt.
Das archaische ist ihnen innewohnend. So könnte der „Helmkopf“ ein Fundstück aus der griechischen Geschichte sein, aus den trojanischen Kriegen.
Ein Teil seiner Arbeiten ist historisierend, ein anderer Teil mutet historisch an, wie aus der Zeit gefallen, wie etwa „Don Quichot und Sancho Pansa“, der ewige Widerspruch zwischen Festhalten am Bekannten und weiterziehen zu neuen Ansichten. Klein und groß, dick und dünn, klug und dumm, es braucht diese Polarität, diese Eins braucht das Andere um zu existieren.
So zieht der Bildhauer Rainer Kessel die Geschichte seiner Figuren mit, lasst sie Revue passieren und bekennt sich auf dem Weg immer wieder zu seinem Lehrer Prof. Jo Jastram, dessen Meisterschüler er war.
Rainer Kessel gelingt es vor allem, dem Alltäglichen Humorvolles abzugewinnen. Kleine Schrulligkeiten wie in „Kalter Morgen“ oder der „Zögerlichen“ durchziehen sein Schaffen. Einfache Geschichten, die sich im Jetzt und Hier abspielen.
Im Kleinen das Große humorvoll darzustellen, ist eine hohe Kunst. Scheinbar Belangloses wird auf die große Bühne gebracht und kulminiert in der kleinen und großen „Karawane“. Nichts ist belangloser, als dass Katze und Ziege einem Mädchen folgen, doch gerade darin liegt die pure Lebensfreude. In diesen Bronzen findet das Leben statt, die Figuren sind anmutig, liebenswert und schön.
Es fehlt meist jegliches Pathos in der Szenerie, die Figuren genügen sich selbst, das ist in der Kunstszene sehr selten geworden, wo doch sonst der große Auftritt das Ziel ist und nicht das eigentliche Kunstwerk. Ein fast philosophisches Werk stellt da die Frage “Wohin gehst Du Europa“?
Rainer Kessel ist ein herausragender Bildhauer, ein Geschichtenerzähler. Er schafft, es seine Figuren auf die Essenz einer Geste, eines Gefühls, einer marginalen Botschaft zu reduzieren.
Seine Arbeiten haben eine äußerst individuelle Handschrift und einen hohen Wiedererkennungswert, sie sind künstlerisch einzigartig und etwas Besonderes.
Reiner Kessel lebt als Bildhauer in Mecklenburg.
1955 in Berlin geboren
1974-76 Stukkateurlehre am Bodemuseum Berlin
1977-80 Tätigkeit als Theaterplastiker für die Deutsche Staatsoper Berlin
1980-85 Studium an der Kunsthochschule Berlin
seit 1985 freischaffend in Neu Nantrow
seit 1999 Lehrtätigkeit für plastisches Gestalten und Aktzeichnen an der Kunstschule Rostock
Mitglied im Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern im BBK
Er studierte sein Fach bei Jo Jastram in Berlin.
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