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Botanische Führung im Münster „Der Weinstock und das Zymbelkraut“
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Münster
(Bad Doberan) |
Sonderführung im Münster und drumherum mit Frau Dr. Angelika Rosenfeld
Pflanzen im Münster? Die Münster-Pflanzen wachsen nicht, aber gehören seit über 800 Jahren zur Kirche. Sie sind gemalt, aus Holz geschnitzt oder aus einem Mörtelgemisch gegossen. Über 20 Arten werden dargestellt, nicht nur Bibelpflanzen wie der Weinstock oder die Madonnenlilie, sondern auch einheimische Gewächse wie Eiche oder Ahorn. Oft ist der Symbolwert – oder Nutzwert – rätselhaft, so beim Hahnenfuß.
Draußen rund um das Münster erwarten uns Frühblüher, die ihre Vermehrungschance nutzen, bevor die Bäume sich belauben. Wir finden ganze Teppiche von Buschwindröschen, das seltene Gelbe Windröschen, Scharbockskraut (Abb. 4), Lungenkraut und das zarte Zymbelkraut, benannt nach den Zymbeln, biblischen Musikinstrumenten.
Im Mittelalter wuchsen die Frühblüher im Klosterareal sicher nicht so üppig, denn jedes Stück Erde war bebaut oder gärtnerisch genutzt. Jenseits der Mauern aber hatten die Wildpflanzen umso mehr Lebensraum. Übrigens haben sich die Arten, die es damals gab, seit Jahrhunderten nicht verändert. Für die Mönche sah das Scharbockskraut genauso aus wie für uns heute. Allerdings wussten die Zisterzienser bestimmt, dass sich diese Pflanze medizinisch nutzen lässt.
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