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10:00
10. Häftlingstreffen in Bützow „Die Gegenwart der DDR-Vergangenheit: Warum wir nicht aufhören, darüb
1 Kommentare zu 10. Häftlingstreffen in Bützow „Die Gegenwart der DDR-Vergangenheit: Warum wir nicht aufhören, darüb 1
Bützow
(Bützow)
 

In diesem Jahr findet das 10. Bützower Häftlingstreffen vom 23. bis 25. September statt. Erneut werden sich ehemalige politische Häftlinge aus dem Bützower Strafvollzug treffen. Sie wollen, dass über die Menschenrechtsverletzungen während der SED-Herrschaft weiterhin gesprochen wird, die Schicksale der politischen Häftlinge nicht in Vergessenheit geraten und sich gerade junge Leute mit diesem Teil unserer jüngsten Vergangenheit auseinandersetzen. Die Veranstaltung ist in den letzten Jahren gewachsen und hat sich zu einem überregionalen Diskussionsforum entwickelt, wo Fachleute neue Forschungsergebnisse sowie Ansätze und Methoden für die Bildungsarbeit vorstellen und wo debattiert wird, welchen aktuellen Stellenwert die kritische Beschäftigung mit der DDR-Geschichte besitzt. In den letzten Jahren hat sich der Blick auf die DDR geweitet, sind grundsätzlichere Fragen nach der Bedeutung der Erinnerungsarbeit für unsere politische Kultur und für die psychische Entwicklung der Individuen stärker in das Blickfeld gerückt. Es ist gelungen, das Gespräch mit der jungen Generation in Bützow zu etablieren. Damit leistet das Treffen einen kleinen Beitrag zur moralischen Wiedergutmachung erlittenen Unrechts und bildet einen dringend notwendigen Gesprächsraum.
 
Das Jubiläumsprogramm spannt einen breiten Themenbogen. Am ersten Tag stehen der stalinistische Terror und seine Folgen für die weitere Entwicklung in der DDR im Mittelpunkt. Fachleute und Zeitzeugen diskutieren über die Begriffsdeutung, die Ausprägungen stalinistischen Terrors in der SBZ/ DDR und ihren Folgen. Ulrich Schacht wird aus seinem Buch „Vereister Sommer“ lesen – wohl sein persönlichstes Buch, in dem er über die Folgen stalinistischen Terrors für seine Familie erzählt, wie er seinen russischen Vater verliert und nach dem Ende des Kommunismus wiederfindet.
 
 
 
Den zweiten Tag eröffnet die Justizministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern. An diesem Tag geht es vor allem um die Frage, wie kann die reflektierte Beschäftigung mit der Vergangenheit gelingen und was erbringen diese Mühen für unsere Gegenwart und Zukunft. Als Gesprächspartner stehen dafür Lutz Rathenow, Prof. Faulenbach und Wolfgang Thierse bereit. SchülerInnen vom Bützower Gymnasium sind schon jetzt auf den Besuch der ehemaligen Häftlinge in ihrer Schule gespannt und wollen sich der Frage stellen, wie Gespräche mit Betroffenen gelingen können. Am Abend bieten wir für die breite Öffentlichkeit unterschiedliche Themen zur DDR-Geschichte in verschiedenen Kultureinrichtungen der Stadt. Dabei geht es um so unterschiedliche Themen wie die Biografie von Erwin Strittmatter, Biographien an der innerdeutschen Grenze und die schulische Bildungsarbeit. Mit diesen Abendveranstaltungen verbindet sich der Wunsch, auch neue Zielgruppen für die Veranstaltung zu erreichen.
 
Am dritten Tag präsentieren Fachleute und Zeitzeugen Arbeitsergebnisse und Erinnerungen zur Geschichte des DDR-Militärstrafvollzuges – ein lange Zeit nicht erforschtes und öffentlich nicht besprochenes Thema. Neben dem ehemaligen Militärknast in Schwedt gibt es auch einen Ort in Mecklenburg-Vorpommern, wo militärisch Verurteilte eingesperrt wurden: Berndshof. Wer waren die Häftlinge und unter welchen Bedingungen erlebten sie ihre Haft?

 Die Veranstalter – Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbeauftragte M-V für die Stasiunterlagen, Landeszentrale für politische Bildung, Politische Memoriale e. V. und die Stadt Bützow – würden sich über Ihr Interesse und eine Berichterstattung sehr freuen.

 

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Gustav Rust vor 12 Jahren, 3 Monaten und 7 Tagen

Ich werde wieder auf eigene Kosten anreisen und meine Biographie signieren.

Gustav Rust www.gustav-rust.de

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