20:00 |
TIPPPreisverleihung des Netzwerks der Literaturhäuser
|
|
Preis der Literaturhäuser 2013: Hanns Zischler
Preisträgerlesung & Laudatio Laudatio: Uwe Pörksen Der Schriftsteller Hanns Zischler erhält den diesjährigen Preis der Literaturhäuser. Die elf im internationalen Netzwerk verbundenen Literaturhäuser – darunter das Literaturhaus Rostock – ehren mit dem Preis Hanns Zischler als einen Autor, der sich in besonderem Maße um das Gelingen von Literaturveranstaltungen verdient gemacht hat. Hanns Zischler ist nicht nur ein berühmter, einer der meistbeschäftigten Schauspieler Deutschlands, er ist auch Dramaturg, Regisseur, Hörspielsprecher, Fotograf, Übersetzer, Essayist, Verleger und nicht zuletzt Schriftsteller. 2011 wurde Hanns Zischler das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen. „In vielen unserer Häuser hat Hanns Zischler Texte anderer Autoren gelesen und unserem Publikum vorgeführt, wie anders sich Literatur anhört, wenn der Lesende bis ins kleinste Detail mit dem Inhalt dessen vertraut ist, das er ja „nur“ durch seine Stimme zum Sprechen bringen müsste. Aber er hat auch über Literatur, über Schriftsteller, Dichter und Filme so gesprochen, wie es einer tut, der von seinen alltäglichen Leidenschaften spricht“ so die Begründung der Jury. Die Jury, bestehend aus den Programmleiterinnen und der Programmleiter der im Netzwerk aktiven Literaturhäuser, würdigt weiter: „Hanns Zischler versteht es mit seinen kulturhistorischen Büchern in vorzüglicher Weise, konzentriert, ruhig, extrem kenntnisreich und in anschaulicher Prosa Sachverhalte darzustellen, deren komplexe Natur er sich in akribischer Forschungstätigkeit angeeignet hat. So hat er nicht nur die Kafka-Leser und -Philologen auf die eminente Bedeutung des Films für dessen Haltung zu seinem eigenen Leben und Werk hingewiesen, den jungen Sprachlehrer James Joyce in Pola bei seinen ersten Schritten zu dem Schriftsteller hin beobachtet, der die Erzählliteratur des 20. Jahrhunderts revolutionieren sollte, und aus einem vergessenen Überseekoffer in den Depots des Naturkundemuseums Berlin, der achtzehntausend Falter aus dem kolumbianischen Hochland enthielt, Leben und Werk des Naturforschers Arnold Schultze rekonstruiert. In seinem neuesten Buch „Berlin ist zu groß für Berlin“, einer Text- Bild-Essay-Collage, hat der Spaziergänger Hanns Zischler der im Selbstlob verstiegenen Stadt ihre verborgene und verdrängte Topographie ins Gedächtnis gerufen.“ Der Preis der Literaturhäuser, der jährlich während der Leipziger Buchmesse einer Schriftstellerin, einem Schriftsteller für die besondere Vermittlung ihrer Werke verliehen wird, besteht aus einer Lesereise durch alle im Netzwerk zusammengeschlossenen Literaturhäuser und ist mit € 11.000,-- dotiert. Im Netzwerk sind elf Literaturhäuser aus Österreich, der Schweiz und Deutschland vertreten: Basel, Berlin, Graz, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Rostock, Salzburg, Stuttgart und Zürich. Frühere Preisträger waren Ulrike Draesner (2002), Bodo Hell (2003), Peter Kurzeck (2004), Michael Lentz (2005), Uwe Kolbe (2006), Sibylle Lewitscharoff (2007), Anselm Glück (2008), Ilija Trojanow (2009) und Thomas Kapielski (2010), Elke Erb (2011) und Feridun Zaimoglu (2012). Ein Projekt des Netzwerks der Literaturhäuser „literaturhaus.net“ mit dem Kulturpartner „arte“. Der Auftritt des Preisträgers in Rostock ist eine Kooperation des Literaturhauses Rostock mit der Hansestadt Rostock. /* */ ?> |