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Karikaturen von Ivan Prado - Peru
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Kunsthalle
(Kühlungsborn) |
Vor 13 Jahren kam Ivan Prado aus Peru nach Rostock, hat hier mittlerweile eine Frau, eine kleine Tochter und ein kleines Atelier. Vor zwei Jahren bekam er auch den deutschen Pass, die Hansestadt ist ihm zur zweiten Heimat geworden. Ivan Prado wuchs in Mollendo auf, einem Fischerort an der Atlantikküste Perus. Er studierte Biologie – seinen Eltern zuliebe, wie er sagt. Aber er entdeckt dort auch sein zeichnerisches Talent: „Man lernt, genau hinzuschauen. Das Wesentliche zu erfassen. Nicht umsonst sind so viele Biologen auch hervorragende Zeichner.“ Nach seinem Diplom beginnt er, in verschiedenen Zeitungen mitzuarbeiten, bald gehört er zum festen Team von „Arequipa al dia“. Die Zeiten sind schwierig für eine Tageszeitung, die den offiziellen Regierungskurs des Autokraten Alberto Fujimori kritisiert und der seit seiner ersten Wahl im Jahre 1990 die Presse des Landes weitgehend gleichgeschaltet hat. Andererseits ist es eine Chance, bekannt zu werden. In Südamerika sind Cartoons und Karikaturen ein wesentlicher Bestandteil der Presse, die Karikaturisten fechten nicht selten mit ihrer spitzen Feder persönliche Fehden mit den Karikaturisten anderer Zeitungen aus. Das steigert die Auflage und die Popularität der Karikaturisten – und rückt sie auch ins Visier der politischen Gegner. Die politische Karikatur ist in seiner Arbeit inzwischen in den Hintergrund gerückt. „Ich habe inzwischen meine Stärken erkannt - und das ist eben die Porträtkarikatur.“ Die ist auch Training und Ausgangspunkt für ein neues Arbeitsgebiet: das Charakterdesign. Dabei entwirft er neue Figuren, die in Animationsfilmen und Videogames Rollen spielen können. Im Juni 2013 flog Ivan Prado nach Porto in Portugal, um sich einen ersten Preis beim XV. World Cartoon Festival abzuholen. Ein Spezial-Wettbewerb wurde ausgeschrieben, um den 105-jährigen Regisseur Manoel de Oliveira und den bereits verstorbenen Romancier José Saramago mit einer Porträtkarikatur zu ehren. Ivan Prado gewann diesen Spezialpreis mit seiner Porträtkarikatur von Manoel de Oliveira.
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