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TIPPLyrik aus aller Welt
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Uwe-Johnson-Bibliothek
(Güstrow ) |
Im September hat die Rostocker Autorin und Sprachaktivistin Daniela Boltres Männer und Frauen internationaler Herkunft, die im Raum Rostock leben, gebeten, Gedichte zu schreiben. Mit lateinischen Buchstaben auf Englisch, Polnisch oder Ungarisch, mit kyrillischen Buchstaben auf Russisch, mit Schriftzeichen auf Chinesisch, auf Arabisch, und in Akanschrift. Entstanden sind 14 Poster in A1- und A2-Format mit wunderschönen Liebesgedichten, Gedichten über Heimat, Gedichten über das Ausländersein. Aber: Wer versteht das schon?
Jeder, der näher an die Poster herantritt, die noch bis zum 23. November im Güstrower Rathaus zu sehen sind, kann zwischen den Zeilen in der Muttersprache der Autorinnen und Autoren die deutsche Übersetzung lesen. Das zunächst vermeintlich fehlende Verständnis entpuppt sich lediglich als Sprachproblem, das überwunden werden kann. Zu den Autorinnen und Autoren zählen Bekannte wie etwa der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Rostock, Juri Rosov, aber auch in der Öffentlichkeit Namen- und Sprachlose wie ein Kirchenasylant aus Eritrea. Sein Poster blieb leer. Daniela Boltres macht mit der Ausstellung und am 12. November auch mit einer Lesung „Wer versteht das schon?“ auf die Situation von Ausländerinnen und Ausländern aufmerksam. Denen wird in Deutschland aufgrund von Verständigungsproblemen oft kein Verständnis entgegengebracht. Das möchte Daniela Boltres ändern. Auf der Lesung am 12. November kommen einige der Autorinnen und Autoren in der Güstrower Uwe-Johnson-Bilbiothek selbst zu Wort und lesen ihre Gedichte vor. Anschließend wird natürlich übersetzt. /* */ ?> |