18:30 |
Rostock-Lichtenhagen 1992 – Die Zukunft der Erinnerung
|
|
Vortrag
Anlass ist ein Kunstwettbewerb, den die Hansestadt Rostock im März dieses Jahres ausgelobt hatte. Noch immer gibt es in Rostock ein Defizit bei der Aufarbeitung der rassistischen Ausschreitungen und Brandanschläge auf das so genannte Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen im August 1992. Deshalb hatte die Bürgerschaft der Hansestadt Rostock im Jahr 2014 eine „Arbeitsgruppe Gedenken“ gegründet, um Vorschläge für Inhalt, Form und Ort(e) eines angemessenen Gedenkens an das Pogrom zu finden. Die Arbeitsgruppe hat ein Konzept für dezentrale Erinnerungsorte im öffentlichen Raum erarbeitet, das durch den laufenden Kunstwettbewerb umgesetzt wird. Die Vorträge widmen sich den Fragen: Wie hat sich die Stadt bisher mit dem Pogrom auseinandergesetzt? Warum entschied sich die Bürgerschaft für die Schaffung von Erinnerungs-Kunstwerken im Stadtraum? Welchen Beitrag haben Kunstwerke in anderen Orten Deutschlands zu einer gegenwartsbezogenen Auseinandersetzung mit Geschichte geleistet? Dr. Gudrun Heinrich von der Arbeitsstelle Politische Bildung der Universität Rostock wird das Konzept dezentralen Erinnerns vorstellen. Im Anschluss erläutert Hannes Riemann, Archiv-Koordinator des Projekts „Lichtenhagen im Gedächtnis“, den Aufbau eines öffentlichen Archivs zum Thema. Die Kunsthistorikerin Professor Stefanie Endlich stellt in einem Vortrag herausragende künstlerische Erinnerungsorte vor und erläutert, wie diese zu einer lebendigen Erinnerungskultur in Deutschland beigetragen haben. Anschließend besteht für das Publikum die Möglichkeit, mit den Referenten und Gästen ins Gespräch zu kommen. Am 21. Juni 2016 hat eine Auswahlkommission aus 89 Bewerbungen folgende Künstler/innen für die Teilnahme am Kunstwettbewerb „Erinnern und Mahnen an Rostock-Lichtenhagen 1992“ ausgewählt: BEWEGUNG NURR (Berlin), Libia Castro & Ólafur Ólafsson mit Team (Berlin / Rotterdam), Empfangshalle (München), Famed (Leipzig), Hoheisel-Knitz (Berg), Stefan Krüskemper und Team (Berlin), Stephan Kurr und Gundula Avenarius (Berlin), Markus Lohmann (Hamburg), Pia Lanzinger und Michael Drohsel (Berlin), Patricia Pisani (Berlin). /* */ ?> |