14:00 |
Claudia Tebben - Malerei
|
|
Wie bei den Altmeistern der informellen oder essentiellen Malerei in Deutschland bestimmt 'Natur'
auch Claudia Tebbens Arbeiten. Doch nicht allein als Gegenstand der Darstellung, als anscheinend
abgebildetes Objekt, ist Natur in ihnen präsent. Als Natur, o
der vielleicht besser naturhaft, lassen
Tebbe
ns Bilder vielmehr den Malprozess
selbst erscheinen. Es ist als füge die Malerin sich in die
Natur, in ein natürliches Geschehen, in größere irdische Zusammenhänge ein. Nicht der Intellekt
allein, sondern die Int
uition als die integrierte Gesamtheit aller seelischen, geistigen und auch
physischen Kräfte steuert den Malvorgang im Atelier.
Vor dem Bild existiert nur die weiße Leinwand. Zumeist liegen mehrere Leinwände zugleich, in
unterschiedlichen Bearbeitungsproze
ssen nebeneinander auf dem Boden des Ateliers. Tebben geht
um ein Bild herum, sucht sich den technisch günstigen Standpunkt um die jeweilige Farbfläche, den
Pinselstrich, die Pigmente aufzubringen. Anderseits stehen oben und unten von vornherein fest.
Ausg
angspunkt eines Bildes sind Farbf
lächen oder schwarze grobe Umriss
linien und
-
formen welche
die Malerin spontan mit dickem Pinsel auf die Leinwand setzt. Sie
lösen einen dialogischen Prozess
der Gestaltung aus, in dem die Malerin immer wieder auf das reagier
t, was sie im Schritt zuvor auf
die Leinwand setzte.
Dem fertigen Bild ist das Prozess
hafte seines Entstehens ablesbar. Die
dominierenden Farben sind Erdtöne, Weiß, Blau oder Grün. In ihnen entstehen unbestimmte Formen,
informelle Flächen, aus denen sich ma
nchmal Umrisse und festere Formen herausheben oder die sie
partiell überlagern. Es gibt ein Realitätsbezug und wieder nicht.
Den Betrachtenden lösen die Formen nie eindeutig sich auf. Denn die Bilder sind nicht Natur,
sondern Kunst, woran uns nicht nur der
Rahmen erinnert, sondern auch die Firniss, die das Bild
schütz
/*
*/ ?>
|