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TIPPAdel – Gestern und Heute mit Ijoma Mangold
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Grand Hotel Heiligendamm
(Bad Doberan - Heiligendamm) |
„Gekannt und doch fremd bewegt er sich unter den Leuten, geht im Gemenge und gleichsam doch von einer Leere umgeben, geht einsam dahin und trägt auf seinen schmalen Schultern die Last seiner Hoheit“
Kulturjournalist Ijoma Mangold (DIE ZEIT) liest, erläutert und interpretiert Textpassagen aus Thomas Manns „Königliche Hoheit“ (1906). In dem frühen Roman von Thomas Mann wird Klaus Heinrich König von „Grimmburg“. Anfang des 20. Jahrhunderts ist der Staat von wirtschaftlichem Verfall und Staatsverschuldung geprägt. Seiner repräsentativen Rolle als Staatsoberhaupt wird Klaus Heinrich zunächst gerecht, weiß jedoch nur wenig von den Belangen seines Volkes und der wirtschaftlichen Situation in Grimmburg. Als er die selbstsichere Milliardärstochter Imma Spoelmann kennenlernt, die ihn wegen seiner Unwissenheit und seinem „hohlen“ Agieren als „Königliche Hoheit“ verspottet, wird ihm dies besonders bewusst. Er beginnt ein Selbststudium der Nationalökonomie, in dem er sich erstmals ernsthaft mit seiner Rolle als König und dessen Aufgaben auseinandersetzt und so zum repräsentativen und sachverständigen Staatsoberhaupt von Grimmburg werden kann. Ijoma Mangold ist nach Stationen bei der Berliner Zeitung und der Süddeutschen Zeitung Feuilleton-Redakteur der ZEIT. Geboren 1971 in Heidelberg, hat er Literaturwissenschaft und Philosophie in München, Berlin und Bologna studiert. Er ist Träger des Berliner Preises für Literaturkritik, war Gastprofessor für Literaturkritik an der Universität Göttingen und moderierte zusammen mit Amelie Fried die ZDF-Literatursendung "Die Vorleser". /* */ ?> |