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Zäpfel Kerns Abenteuer
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Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
(Schwerin) |
Nach Otto Julius Bierbaum
Otto Julius Bierbaum alias Martin Möbius (1865–1910), Autor und Journalist, übertrug Carlo Collodis "Le avventure di Pinocchio" 1905 nicht nur in die deutsche Sprache, sondern auch in die deutsche Welt seiner Zeit. In beiden Versionen ist der Held eine Kasperpuppe, im Unterschied zu „Die Abenteuer des Pinocchio“ wird Zäpfel Kern jedoch am Ende kein Menschenkind, sondern bleibt, was er ist. Die Adaption von Bierbaum dient als Vorlage für die neue Produktion des Puppentheaters im E-Werk: “Zäpfel Kerns Abenteuer“. Ursprünglich war Zäpfel Kern ein Stück Tannenholz, das ein seltsames Männlein dem Tischler Pflaume schenkt. Weil dieses Stück Holz ihm frech kommt, verschenkt der es wiederum an Meister Zorntiegel, der gerade Direktor eines Puppentheaters werden will, um damit reich zu werden. Er schnitzt aus dem Holzscheit Zäpfel Kern, welcher zuallererst nichts Besseres zu tun hat, als seinem „Papa“ davonzulaufen. Zäpfel Kern ist ein kindlicher Anarchist, der in seiner Welt nicht nur durch seine Unangepasstheit, sondern auch durch seine Naivität ständig aneckt. Er will nicht auf seine Wohltäter hören, ist frech, geht trotz bester Vorsätze nicht in die Schule und vor allem: er lügt immer wieder. So gerät er von einem spannenden Abenteuer ins nächste. Zum Glück glauben die Fee Dschemma und Meister Zorntiegel immer an den guten Kern des Holzkindes, so dass es schließlich doch ein Happy End gibt. Um dieses Feuerwerk an Einfällen, die große Sehnsucht des Zäpfel Kern und die freche Naivität auf der kleinen Bühne des Puppentheaters lebendig werden zu lassen, zieht Puppenspielerin Antje Binder alle Register. Sie wird mit Handpuppen und Stockmarionetten spielen, mit Flachfiguren und bloßen Händen. Die Bühne wird wie ein aufklappbares Pop-Up-Buch gestaltet, um die verschiedensten Situationen darstellen zu können, in die der Held stolpert. /* */ ?> |