Wer hat das nicht schonmal gespührt, diese wehmütige Sehnsucht nach Freiheit, nach dem Unbekannten in der Ferne beim suchenden Blick über den Horizont am Ufer der Ostsee? Wer hat nicht schonmal davon geträumt genauso wie Kolumbus, Da Gama oder Magellan auf den Wellen der Ozeane zu Hause zu sein, mit nichts weiter als unendlich vielen neuen Möglichkeiten vorm Bug und dem ganzen Planeten im Herzen? Wer bewundert sie nicht – zumindest still und heimlich - die Weltumsegler und Abenteurer, die Kapitäne, Skipper und maritimen Helden, die sich allein mit der Kraft des Windes die Welt zu Füßen legen? Und nur für einen kleinen Funken, einer minimalen Ahnung, einem kurzen, vergänglichen Aufflackern von genau diesem Gefühl lassen wir uns im Sommer immer wieder zu Tausenden von Tretbooten, Luftmatratzen und Paddelbooten vor der Küste treiben - ohne Ziel, ohne Grund und vor allem ohne ein Ergebnis zu erwarten, außer vielleicht der völligen Hingabe an den Moment. Die alljährliche HanseSail potenziert diesen Gedanken zu einem Massenspektakel und will sich unter anderem durch Einbeziehung des Geländes rund um die ehemalige Neptunwerft selbst ein bisschen neu erfinden und vor allem die üblichen Opfer des Hochprozentigen durch sportliche Moves auf dem Wasser an den ursprünglichen Gedanken der Veranstaltung zurück erinnern. Nicht nur der 3. Tourstop der deutschen Stand Up Paddle Meisterschaft fällt auf das Wochenende der Hanse Sail, sondern man kann sich auch beim Fahrradweitsprung ins Wasser oder der Nachtsurf-Regatta selbst aktiv im Salzwasser austoben, selbst ein Waschzuberrennen unter Segeln ist geplant. Neben einer halben Million Besucher vom ganzen Globus werden natürlich auch wieder jede Menge Windjammer, Museumsschiffe und Traditionssegler im Stadthafen und Warnemünde erwartet. Da kann man sich die Sehnsucht nach der Ferne beim Blick auf den Horizont eigentlich auch komplett sparen, denn schöner als zu Hause ist es ja bekanntlich nirgendwo. Ahoi!
Eure Pü