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Bis zum Anschlag
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"Ich
hatte immer ein sehr fabelhaftes Bild von Deutschland. Doch
dann kam
ich hierher." August 1992. Menschen schreien. Scheiben
klirren.
Wohnungen brennen. Das Sonnenblumenhaus in Rostock
Lichtenhagen - die
Heimstätte zig Asylbewerber - steht in Flammen. Doch die
Verursacher
dieser Tat sind nicht nur Neonazis, sondern größtenteils
normale
Bürger. Leute, die sonst nicht sofort den rechten Arm heben.
Doch
die Geschehnisse nach dem Mauerfall haben die Menschen
verändert.
Die große Feier auf und weit entfernt der Berliner Mauer
verstummt
mit der Zeit. Was übrig bleibt, ist die Katerstimmung. Ist
Arbeitslosigkeit. Ist die Flucht in die alten Bundesländer.
Ist
Einsamkeit. Ein stinkendes, braunes Potpourri der
Unzufriedenheit
entsteht... Was? Wie? Und vor allem warum? Die zweite
Produktion der
Freien Theater Jugend BIS ZUM ANSCHLAG unter der Leitung von
Christof
Lange beantwortet genau diese Fragen. In einer Zeit von
Kopftuchdebatte und Sarrazin beweist dieses Stück, dass die
Thematik
Rechte Gewalt kein Verfallsdatum kennt. Nah am Zuschauer wird
auf
spielerische Art das Davor, das Während und das Danach der
Ausschreitungen in der Mecklenburger Allee deutlich gemacht
und nach
einer Schuldfrage gesucht.
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