Familie
Rübengeister & Halloween
Okt 24
Die Tradition der Rübengeister ist eine alte, in Mitteleuropa verbreitete Herbstsitte, die als Vorläufer des modernen Kürbisschnitzens gilt und oft mit Halloween in Verbindung gebracht wird. Besonders in ländlichen Regionen Deutschlands, darunter auch Norddeutschland und Mecklenburg, war es früher üblich, in der Herbstzeit Futterrüben oder Zuckerrüben auszuhöhlen und ihnen gruselige Gesichter zu schnitzen.
Die Tradition der Rübengeister hat keltische Wurzeln und ist eng mit dem Fest Samhain verbunden. Samhain (ausgesprochen „Sow-in“) war ein wichtiges Fest der Kelten und markierte das Ende des Sommers und den Beginn des Winters. Es wurde am 31. Oktober gefeiert, weil die Kelten glaubten, dass an diesem Tag die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten besonders dünn war. Die Geister der Verstorbenen konnten in die Welt der Lebenden zurückkehren. Um sich vor diesen Geistern zu schützen oder sie zu besänftigen, zündeten die Kelten große Feuer an und trugen Masken und Kostüme, um sich zu tarnen und nicht von den Geistern erkannt zu werden. Sie hinterließen auch Opfergaben, wie Essen und Getränke, um die Geister zu besänftigen. Leuchtenden Rüben wurden oft vor die Haustür oder auf Felder gestellt, um das Haus und das Land zu schützen.
Verbindung zu Halloween
Die Tradition der Rübengeister ähnelt stark dem modernen Brauch des Kürbisschnitzens zu Halloween. In den USA wurde die Rübe durch den Kürbis ersetzt, da Kürbisse in Amerika häufiger vorkamen und sich leichter schnitzen lassen. So entstand die Tradition des Jack O’Lantern, die sich durch Halloween weltweit verbreitet hat.
Bräuche
In vielen Teilen Deutschlands, einschließlich Mecklenburg, zogen Kinder mit ihren geschnitzten Rübengeistern durch die Dörfer. Manchmal wurden dabei Lieder gesungen oder Sprüche aufgesagt, ähnlich wie beim heutigen „Süßes oder Saures“. Es war ein fröhlicher Brauch, der in den 1950er- und 1960er-Jahren noch weit verbreitet war.
Die Rückkehr der Rübengeister
In vielen Regionen Deutschlands und auch in Mecklenburg wird die alte Tradition des Rübengeisterschnitzens zu Halloween oder zu Erntefesten wiederbelebt. Diese Tradition verbindet den Spaß des Schnitzens mit einem historischen Hintergrund und ist eine wunderbare Alternative zum amerikanischen Halloween-Kürbis.Das Basteln von Rübengeistern bringt nicht nur nostalgischen Charme, sondern erinnert auch an die tiefe Verbindung zur Natur und den Wechsel der Jahreszeiten, der in der Erntezeit gefeiert wurde.
Rübengeister basteln
Das Schnitzen von Rübengeistern ist heute wieder beliebter geworden, besonders im Zusammenhang mit Herbstfesten und Halloween-Feiern. Es ist ein spaßiges und kreatives Projekt für Kinder und Familien, das weniger kommerziell und traditioneller ist als das Kürbisschnitzen.
So bastelt man einen Rübengeist
1. Zum Aushölen verwendet manam besten eine Zuckerrübe oder Futterrübe. Schneide den oberen Teil der Rübe ab und höhle die Rübe mit einem Löffel aus, sodass nur noch die äußere Schale bleibt.
2. Mit einem kleinen Messer schneidet man Augen, Nase und Mund in die Rübe. Das Gesicht kann gruselig oder lustig gestaltet werden.
3. Eine kleine Kerze oder ein Teelicht wird in die ausgehöhlte Rübe gestellt, sodass sie von innen leuchtet.
Foto: Micha L. Rieser
/*