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RONNY GERNHART

Der Anfang vom Ende

Der Anfang vom Ende

Jun 24
Am Randes des Kicks um den goldenen („'sch schwör'“) Kebap-Spieß gegen die Türkei im vergangenen Oktober in Berlin traf der neue Bundestrainer alias die Schraubenfrau den ortskundigen Toni Rüdiger, den @15Aussenrist Bachelor, auch bekannt als Cathy Hummels´ Ex Mann, und den Titel-Großhändler und Quer-Geiger Toni Kroos. Mission: die Rückkehr der beiden Letztgenannten in Die Mannschaft. So verriet es jedenfalls die Vier-Buchstaben-Postille zahlreichen RentnerInnen, Mundatmern, Vormittags-Bierchen-Conaisseuren und anderen Meinungsbedürftigen.
Der Berliner Rüdiger hatte eine der Top-Adressen für das Geheimtreffen ausgewählt – Mustafa's Gemüse Kebap. Ein echter Geheimtipp am Mehringdamm…wenn man nicht grade in Berlin wohnt oder lebt… oder Tourist ist.
So war auch ich eher zufällig dort, weil im Schöneberger Nachnachtleben unterwegs und sehe plötzlich die Jungs am Dönern. Toni kannte ich natürlich noch aus aus seiner Zeit als Jugendspieler bei der Kogge. Das war allerdings vor seiner Clearasil-Abhängigkeit und ganz lange, bevor Fieldreporter sich Tonis strengem Urteil zu gestellten Fragen ausgesetzt sahen. Nun, aber seinen eigenen Kopf hatte er in Rostock auch schon. Damals war der schöne Armin Veh Trainer auf der Kogge und ließ jeden wissen, dass er - Veh - so ziemlich der einzige mit Ahnung von Fußball in diesem Klub sei. Genau das gleiche dachte Vadder Kroos übrigens auch - über sich.
Ich hatte kaum noch Chancen auf Einsätze im A-Team. Viele Verletzungen und fehlende Kondition bedingten einander. Trotzdem war ich noch dabei und so einer der alten Hasen, die einst den Bundesligaaufstieg geschafft hatten. Mit Veh kam ich gut klar, da wir uns einig waren, dass dieser Klub uns beiden keine Zukunft bot, wir uns die Gegenwart davon nicht versauen lassen wollten. Als Kabinen-DJ war ich aus dem Kader nicht wegzudenken und mein Zimmerpartner Bachirou Salou versorgte mich regelmäßig mit den neuesten Afrobeats MP3s, die ich abwechselnd mit Ballermann Hits zur Begeisterung meiner Kollegen in den Ghettoblaster schob.
So auch an dem Tag, als mir Toni Kroos zum ersten Mal auffiel. Wir spielten im Ostseestadion gegen Werder Bremen und Trainer Veh schickte uns Reservespieler alle zum Warmmachen an die Torauslinie. Normalerweise zollten hier die Nachwuchskicker den Profis Respekt und klatschten uns ab. Doch einer der Nachwuchskicker trug tatsächlich unter seinem Hansa-Trikot ein Werder-Shirt. Das ging gar nicht und ich wollte den kleinen Mitesser-Wirt schon rund machen, als Armin mich kurz vor Abpfiff überraschend einwechselte. Wir führten dank Didi Hirsch, doch Werder machte Druck und wir hatten Glück, dass Ailton wohl seinen Wettschein verkehrt ausgefüllt hatte und den Ausgleich ein ums andere Mal vergab. Plötzlich bekam ich den Ball von einem Bremer in den Fuß gespielt, sprintete auf den alten Güstrower Andy Reinke zu, das ganze Stadion springt auf…Adrenalin. Abschluss…Daneben! Ich vergab die Chance auf das 2:0 und am Ende des trotzdem gewonnenen Spiels kam der blonde Balljunge mit dem Werder-Trikot auf mich zu und meinte, „das nächste Mal einfach luppen“. Ganz schön selbstbewusst, der Bengel, dachte ich bei mir, doch er hatte schon ein bisschen recht. Und eine gewisse Rechthaberei und Selbstgefälligkeit wird dem Familienunternehmen Kroos wohl nirgends abgesprochen werden. Aber warum auch: Toni hat FAST* alles gewonnen, und die beiden anderen durften auch etwas Geld mit Kicken verdienen. Doch dieses *FAST in Tonis Palmares war nun der Grund für die merkwürdige Zusammenkunft im herbstlichen Berlin, wenn die Haupstadt genau den selben Charme verbreitet, wie zu jeder anderen Jahreszeit - abgesehen vom Winter.
Ich bekam das Triathlon-Gedeck (Vegi Döner plus Ayran Man) und beobachtete die Gruppe eine Weile aus der Distanz. Auch die Schraubenfrau - wie ein alter, ungenannt bleiben wollender Kumpel Nagelsmann während der gemeinsamen Zeit bei Dosensport Leipzig wegen dessen lieblicher Singstimme genannt hatte - war mir einst von Perry Bräutigam vorgestellt worden. Mir war damals völlig schleierhaft, warum dieser kinnlose Spätpubertierende eine Spitzenmannschaft nach der anderen anvertraut bekam. In Leipzig erinnern sich bis heute alle an den tränenreichen Abschied: die BWLer der Gummibärenblut-Sauger kamen vor Lachen nicht mehr in den Schlaf, weil sie den Münchner Bauern doch tatsächlich 25 Millionen Ablöse aus der Lederhose geleiert hatten, während der lokale Einzelhandel vergeblich Petitionen für den Verbleib ihres besten Kunden in der Marktnische Jugendweihe feat. Best Ager einreichte.
Der schöne Ex von Frau Hummels und Nagelsmann begannen derweil eine lautstarke Diskussion über den weiteren Verlauf des Abends, und irgendwie auch über die Fortsetzung von Hummels´ Nationalmannschaftskarriere. Denn während Nagelsmann in der Hotellobby gerne mit den beiden Weltmeistern über deren Rückkehr sprechen wollte, war der Aussenrist Bachelor in die DMs einiger vietnamesischer Rich Kids aus den Ostberliner Villenvierteln geslidet und hatte sich im „Balcony“ am Alex verabredet und für später schon die Gästeliste für das „Berghain“ klargemacht. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, wandte Nagelsmann ein, doch Hummels winkte ab.
Währenddessen genoss das so unterschiedliche Toni-Duo seine Döner und lauschte nun Nagelsmanns energetischen Power-Sprüchen. Bei Rüdiger fielen diese offenbar auf fruchtbaren Boden, denn der Weltklasse-Verteidiger von Real Madrid begann, Passanten ohne jegliche Vorwarnung in Zweikämpfe zu verwickeln, so dass die Schraubenfrau als Schlichter gefragt war. Diese Gelegenheit wollte ich nutzen und trat auf Toni zu. Zu meiner Verblüffung sprach der gereifte Balljunge mich zuerst an: „Du hattest damals 90 Minuten Zeit, um auf die Situation vorbereitet zu sein, und dann fiel dir nichts besseres ein als draufzuholzen“, sagte er grinsend. Ich war erstaunt, aber nicht zu perplex, um zu erwidern „Ich hätte wohl einfach mal luppen sollen.“ Wir lachten beide, tauschten uns kurz über unseren weiteren Werdegang aus, wobei er mich nicht nochmal überraschte. Dann fragte er - wohl eher aus Spaß - ob ich an seiner Stelle wieder zur Nationalmannschaft zurückkehren und die Klub-Karriere fortsetzen würde. Ich sagte, dass ich das Risiko mit der Nagelsmannschaft eher nicht eingehen würde, sondern stattdessen noch ein paar Pokale und Millionen mit Real einsammeln würde. Allerdings verheimlichte ich ihm auch nicht, dass ich nicht jede Entscheidung meiner Laufbahn wieder so treffen würde. Toni lachte und meinte: „Ich schon.“ Dann verabschiedeten wir uns, Kroos rief nach Hummels, der jedoch viel zu junge Frauen nach ihren Plänen für den Abend ausfragte. Der andere Toni hatte sich währenddessen ein Platzdeckchen auf den Kopf gelegt und deutete offenbar auf einen Vogel, der seinen Döner entführt hatte. Nagelsmann und Kroos tauschten vielsagend Blicke aus und verschwanden dann im Uber.

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