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Soft Start im März: Stadtbibliothek führt Selbstverbucherautomaten ein
Jan 25
Die Stadtbibliothek Rostock geht den nächsten Schritt auf dem Weg zur „Open Library“. Im März startet die Testphase der neuen Ausleihe- und Rückgabeautomaten in der Zentralbibliothek und in den Stadtteilbibliotheken. Wer sich also künftig beispielsweise ein Buch ausleihen möchte, scannt zunächst seinen Bibliotheksausweis und anschließend das Buch. Zum Schluss kann der Beleg mit der Ausleihfrist ausgedruckt oder an eine beliebige E-Mail-Adresse gesendet werden. Insgesamt zehn solcher Automaten wurden angeschafft, fünf stehen im Haupthaus, jeweils einer in den Zweigstellen. Die Selbstverbuchersysteme sollen dazu führen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bibliotheken mehr Zeit haben für Recherche, für Gespräche mit den Nutzerinnen und Nutzern, für Veranstaltungen.
„Voraussichtlich im Laufe dieses Jahres werden wir unser Angebot durch einen Selbstbedienungs-Rückgabeautomaten ergänzen“, sagt Martina Bade, Leiterin der Stadtbibliothek Rostock. Via Bibliotheksausweis oder RFID-Code auf den ausgeliehenen Medien können Bücher und Co. dann jederzeit zurückgegeben werden. „Hierzu haben wir unseren Bestand in den vergangenen Monaten vollständig mit RFID-Codes ausgestattet. Das sind 140.000 Medien“, so Bade. An der Eingangstür der Zentralbibliothek wird ein entsprechendes Code-Lesegerät verbaut. Der Rückgabeautomat steht im Zwischenraum und schickt die ausgeliehenen Medien via Förderband in den Hauptraum. „Wir hoffen, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, dass wir auch die zweite Tür öffnen können.“
Dahinter steckt eine größere Vision: Leserinnen und Leser sollen die Bibliothek in Zukunft auch nutzen können, wenn kein Personal vor Ort ist. Sie können außerhalb der regulären Öffnungszeiten in den Regalen stöbern und sich Medien ausleihen oder zurückbringen, auch an Wochenenden und bis in die späten Abendstunden. Denkbar wäre, dieses Konzept in der Zentralbibliothek in der Kröpeliner Straße und am Standort in Warnemünde umzusetzen. Parallel dazu träumt Martina Bade davon, das Veranstaltungsangebot explizit an Samstagen und Sonntagen auszuweiten. „Der Erfolg von Bibliotheken wird nicht mehr an den Ausleihzahlen gemessen. Die neue Währung sind die Kontakte: Wie viele Besucherinnen und Besucher haben wir? Wie ist ihre Verweildauer?“, verdeutlicht sie. Bade will die Menschen in ihr Haus locken. Sie will, dass die Menschen gerne kommen und dass sie gerne bleiben. Nur so könnten Bibliotheken weiter zu Orten der Begegnung mit hoher Aufenthaltsqualität wachsen.
Bild: IT-Betreuer Sven Berger testet das Selbstverbucher-System. Damit die Ausleihe reibungslos funktioniert, wurden in den vergangenen Monaten alle Medien der Bibliothek mit RFID-Codes getackt.
PM · Foto: Josefine Rosse
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