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Führungswechsel im Güstrower Wildpark-MV
Feb 24
Für viele Begleiter und Freunde des Wildpark-MV ist es schwer vorstellbar, dass Wildparkchef Klaus Tuscher in wenigen Tagen den wohlverdienten Ruhestand antreten wird. Über 40 Jahre hat er die Leitung und Geschicke des Wildpark-MV in seinen Händen gehalten und konnte mit seinem Team und vielen tollen Partnern unzählige Projekte umsetzen. „Für mich ist es an der Zeit, den Staffelstab weiterzugeben. Mit Herrn Christopher Imre Seif haben wir einen jungen und kompetenten Nachfolger gefunden, der den Wildpark-MV zielstrebig und wirtschaftlich solide in die Zukunft führen wird.“, so Klaus Tuscher.“ Ich reiche den symbolischen Schlüssel gern an ihn weiter.“
1982 hat Klaus Tuscher die Leitung des Güstrower Tierpark übernommen. Es gab viele verschiedene Tierarten, heimische und exotische – ein buntes Sammelsurium an Tieren von allen Kontinenten. Schnell erkannte er, dass die Bedingungen für Tiere und Tierpfleger nicht optimal waren. Ein anderes Konzept musste her – kostengünstig, tierverträglich und einmalig. Und das Ergebnis sehen wir heute – ein Wildpark der in seiner Entwicklung, seinen Angeboten und seiner vielfältigen Landschaft seines gleichen suchen kann. „Die Ausrichtung auf die heimische Tierwelt war damals genau die richtige Entscheidung. Es war mir auch wichtig, nicht nur das Tier in den Focus zu rücken, sondern auch den Lebensraum, die uns umgebende Natur und die schützenswerte Umwelt zu betrachten.“, so Klaus Tuscher. „Mit der Übergabe von ca. 157 ha Stadtfläche an den Park und der Gründung der gGmbH wurden in den Jahren 1991 und 1992 wichtige Weichen zur optimalen Entwicklung des Parks gestellt.“ Es taten sich passende Fördermöglichkeiten auf, besonders für innovative und nachhaltige Projekte. Aus dem Güstrower Tierpark wurde der Natur- und Umweltpark Güstrow (NUP), später dann schließlich der Wildpark-MV. Neben weitläufigen Gehegen und Volieren entstand ein Wegenetz mit zahlreichen interaktiven Stationen und Gebäuden. Einmalig sind hierbei das Umweltbildungszentrum mit seiner begehbaren Unterwasserwelt, die Raubtier-WG und das jüngste Projekt, die Erlebnis-Büdnerei. Weitere Vorhaben hat Klaus Tuscher bereits vorbereitet und angeschoben: u.a. ein neuer Parkplatz mit Ladesäulen und einem Photovoltaik-Zaun, einen Wanderweg vom Bahnhof Primerburg bis zum Park, neue WC-Anlagen für die Gäste und eine Seilzugfähre über die Nebel.
Der Wildpark-MV hat sich über Ländergrenzen hinweg einen Namen gemacht und ist für Mecklenburg-Vorpommern nicht nur touristische Attraktion und Leuchtturm der Region, sondern auch ein Zentrum für Umweltbildung und Naturschutz. Mittlerweile besuchen nun jährlich, von anfänglich 90.000 Besuchern in den 90ern, über 200.000 Gäste den Park.
Als neuer Geschäftsführer und Direktor wird nun Christopher Imre Seif die Gesamtverantwortung dafür tragen, dass die Gäste spannende Tiererlebnisse im Wildpark-MV haben und gern wiederkommen, dass es den anvertrauten Tieren gut geht, dass die Mitarbeitenden zufrieden sind und das die Natur- und Umweltpark Güstrow gGmbH insgesamt wirtschaftlich stabil ist. „Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung aus der Forst- und Naturschutzbranche werde ich zukünftig sicherlich einen anderen Focus und andere Schwerpunkte in die Führung des Wildparks-MV einbringen. Bei der Weiterentwicklung des Wildparks als moderne Bildungs- und Freizeiteinrichtung werden mir mein berufliches Netzwerk und Erfahrungen eine große Hilfe sein.“, so Christopher Imre Seif. „Die angefangenen Projekte werde ich natürlich weiterführen und erfolgreich umsetzen. Hier hat Klaus Tuscher dankenswerterweise sehr gute Vorarbeit geleistet. Ich freue mich aber vor allem auch auf neue Vorhaben, die ich gemeinsam mit meinem kompetenten Wildpark-Team umsetzen werde. Während meiner Parkbesuche in den vergangenen Jahren habe ich unter anderem erkannt, dass hier besondere Moorflächen vorhanden sind. Diese werde ich künftig umweltpädagogisch und auch wissenschaftlich ins Wildpark-Konzept integrieren. Die bereits vorhandenen Moorpfade werden dadurch optimal ergänzt. Erste erfolgreiche Gespräche zur wissenschaftlichen Begleitung habe ich bereits mit Partnern führen können. Moore spielen gerade jetzt in Zeiten des Klimawandels eine bedeutende Rolle. Mecklenburg-Vorpommern ist ein moorreiches Bundesland. Und genau das spiegelt sich hier im Areal des Wildparks wieder. Ich freue mich auf die herausfordernden Aufgaben hier im Wildpark-MV, die nun in vollem Umfang auf mich warten.“
PM · Foto: Wildpark-MV/Bianca Wollbrecht
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