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Magazin

Künstlerisch Kreativer Treff im Stadtteil

Künstlerisch Kreativer Treff im Stadtteil

Jun 24
Der „Künstlerisch Kreative Treff im Stadtteil“ (KKTS) der GGP-Gruppe ist ein tagesstrukturiertes Gruppenangebot, das seit 25 Jahren existiert und psychisch kranken Menschen einen Ort der Teilhabe in der Rostocker KTV anbietet. In den Räumen der Waldemarstraße 32 darf unter anderem gemalt, getöpfert oder einfach geredet werden. Unter dem Thema „Leben mit dem Tod“ hat die KKTS eine Ausstellung und Veranstaltungsreihe organisiert, die am 1. Juni 2024 während des KTV Festes eröffnet wird. 

Sterben. Fühlst du dich gerade unwohl? Tod. Möchtest du am liebsten jetzt aufhören zu lesen? Beerdigung. Es reicht! Heute ist so ein schöner Tag und du musst dich mit solch deprimierenden Worten beschäftigen? Wenn deine Gedanken in diese Richtung gegangen sind, solltest du dir die Frage stellen, warum das eigentlich so ist. Warum führen Worte wie Tod zu so einer Enge in deiner Brust? Ich für meinen Teil vermute die Antwort zu kennen. Vergleichen wir unsere Kultur mit anderen, so gehen wir sehr stiefmütterlich mit dem Sterben um. In Deutschland treffen sich die Menschen unter anderem auf dem Friedhof und die verstorbene Person wird in einer Kiste oder einer Urne beigesetzt. Danach gibt es den sogenannten „Leichenschmaus“, wo wir nur Gutes hören und zustimmend nicken. Sollte in eurem Umfeld noch keiner gestorben sein, so habt ihr dies noch nicht erlebt und habt sehr wahrscheinlich auch keine weitere Berührung mit dem Thema gehabt. Ein guter Grund also, warum du am liebsten weglaufen möchtest, wenn es dazu kommt, dass über den Tod geredet wird. 
Was wäre aber, wenn wir das Unbekannte anfangen aufzulösen und unseren Kindern schon von Beginn an erklären, dass es den Tod gibt und dass er wie die Geburt zum Leben dazu gehört. Das „Leben mit dem Tod“ ist Ausgangspunkt der Ausstellungsreihe des Künstlerisch Kreativen Treff im Stadtteil (KKTS) der GGP-Gruppe, die den Tod bekömmlicher machen möchte. In Zusammenarbeit mit viele Akteur*innen, wie beispielsweise dem ambulanten Hospizdienst, dem Volkstheater und dem Humboldt Forum Berlin finden vom 1. bis 20 Juni 2024 unter anderem Workshops und Lesungen statt, die dem Unausweichlichen den Schrecken nehmen wollen. „Das Thema ist in unserem Team gewachsen. Wir haben in unserem Arbeitsfeld immer wieder mit Menschen zu tun, die trauern. Wir merken, dass es immer noch ein Nieschenthema ist“, erklärt das Team des KKTS. Es geht ihnen darum, den Menschen die Scheu zu nehmen über ihren eigenen Tod zu reden und im Vorfeld zu überlegen: Wie möchte ich eigentlich beerdigt werden? Was ist mit meiner Patientenverfügung? Letztlich braucht jeder Mensch etwas anderes, um sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Der KKTS versucht mit viel Humor und Leichtigkeit an das Thema mit dem  Tod heranzuführen. 

Eröffnung der Ausstellung „Leben mit dem Tod“ am KTV Fest
Bereits 2023 hatte der KKTS eine Ausstellung organisiert, damals unter dem Thema „Die Kunst der KTV“, die am 3. Juni durch das KTV Fest präsentiert wurde. „In diesem Jahr möchten wir das wiederholen und machen am 1. Juni 2024 parallel zum KTV Fest wieder einen Tag der offenen Tür bei uns in den Räumen der Waldemarstraße 32. Parallel findet ein Fachtag im Waldemarhof (Waldemastraße 33) statt, für den man sich anmelden muss.“ Auf den Fluren des Hauses und im Waldemarhof werden die Kunststücke „Leben mit dem Tod“ der Leistungsnehmer*innen ausgestellt und laden dazu ein, sich locker dem Thema zu nähern. „Wir werden am Eingang auch ‚Bäume der Erinnerung‘ haben, an denen die Besucher*innen ihre Wünsche anbringen können. Später sollen die Bäume im Garten des Künstlerisch Kreativen Treffs im Stadtteil gepflanzt werden.“ Hintergrund der Pflanzaktion sind Tonspuren über den Tod, die der KKTS zusammen mit einer Vorschulgruppe aus einem Kindergarten, einem Hort und mit Jugendlichen aufgenommen hat. Zugang zu den Kindern haben sie mit dem Buch „ Baum der Erinnerung“ bekommen. Eine Geschichte, die von einem verstorbenen Fuchs erzählt. „Den Kindern wurde das Buch vorgelesen und wir haben mit den Kindern Gespräche über ihre Erfahrungen mit dem Tod geführt. Das war sehr spannend und auch erleuchtend, da für die Kinder der Tod zum Leben dazu gehört und sie viel leichter an das Thema hergehen. Ihnen fehlen die Vorerfahrungen. Die Aufnahmen kann man sich während der Ausstellung anhören und ansehen, da diese grafisch animiert wurden. Uns hat es auch gezeigt, dass andere Kulturen anderes mit diesem Thema umgehen. Beim Mexikanischen Totenfest feiern die Menschen hingegen in den buntesten Farben zu Ehren der Toten und das jedes Jahr.“ Neben der Ausstellung im Waldemarhof finden bis zum 20. Juni weitere Events wie zum Beispiel der Workshop „Bestattung und Trauerbegleitung“ statt. „Wir wollen für alle etwas tun, deswegen zeigt das Li.wu am 12. Juni den Film SUPA MODO.“ Der deutsch-kenianische Kinderfilm (2018) erzählt die Geschichte der 9jährigen Jo. Das kleine Mädchen möchte gerne Superheldin sein und ihr Dorf versucht ihr diesen Traum zu erfüllen. Gemeinsam drehen sie einen Film, in dem Jo die Heldin ist. Des Weiteren findet das Theaterprojekt „Rosarot und Himmelblau“ sowie eine Lesung der Friedhofsflüsterin Dr. Anja Kretschmer-Rodenbröker zum Thema Scheintod statt. Das Team und die Leistungsnehmer*innen des KKTS haben ein rundes Programm auf die Beine gestellt. Sie nehmen dir zwar nicht die Angst vor dem Tod, aber machen das Ganze erträglicher. Ein Besuch wird sich auf jeden Fall lohnen, da sich mit dem Tod auseinanderzusetzen auch immer bedeutet, sich mit dem Leben zu beschäftigen.

Antje Benda

Foto: Jörg Becker kommt dreimal die Woche an seinem Rollator aus Bad Doberan in die Waldemarstraße 32 und malt. Er hat zwei Herzinfarkte hinter sich und mittlerweile ein Spenderherz. Er bangt täglich, ob sein „neues“ Organ nicht abgestoßen wird. „Mit meinen Bildern verarbeite ich das Geschehene. Ich bin froh, dass es diesen Ort gibt, als ich das erste Mal herkam, war es Liebe auf den ersten Blick.“ In der Ausstellung ist mehr als ein Bild von Jörg Becker zu sehen. Mehr zu ihm erfahrt ihr in der Juli-Ausgabe des 0381-Magazins. 

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